Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
Mountainbike-Tour
leider verschieben.
Die drei !!! haben einen neuen Fall.
Bitte sei nicht sauer! Ich melde mich,
Marie
Holgers Antwort bestand nur aus einem Wort: Schade .
Marie spürte einen Stich in ihrer Brust. Na, toll! Natürlich war Holger jetzt doch sauer. Kurz überlegte sie, ob sie ihm noch mal simsen sollte, wie leid es ihr tat, entschied sich aber dagegen. Wenn Holger seine erste Enttäuschung überwunden hatte, würde er sicher wie sonst auch verständnisvoll reagieren. Und alte Liebe hin oder her, der Detektivclub ging vor!
Fröhlich pfeifend radelte Marie durch die Innenstadt, als plötzlich ein Radfahrer auf sie zuraste. Fünfzig Zentimeter vor ihr stoppte er mit quietschenden Bremsen sein Mountainbike.
»Holger! Was soll das?«, rief Marie empört. »Hast du mich nicht gesehen?«
»Doch«, sagte Holger und presste die Lippen aufeinander.»Ich muss unbedingt mit dir reden. So geht es nicht weiter. Dauernd verschiebst du Termine, dauernd versetzt du mich wegen irgendeiner Kleinigkeit und …«
»Aber der Detektivclub ist keine Kleinigkeit für mich«, protestierte Marie. »Das musst du doch verstehen!«
Holger sah sie kühl an. »Ich muss überhaupt nichts verstehen. Ich hab es satt, ständig nach deiner Pfeife zu tanzen und deine Launen zu ertragen. Ich dachte, wir könnten Freunde bleiben, aber da hab’ ich mich anscheinend getäuscht. Das war’s, Marie. Ich will dich nie wiedersehen, nie, nie wieder!«
Marie wurde blass. »Nein, Holger, b… bitte nicht …«, stammelte sie.
»Leb’ wohl!« Holger drehte sein Mountainbike abrupt herum und fuhr laut klingelnd davon.
Marie stiegen die Tränen in die Augen. Was war bloß passiert? Warum war Holger auf einmal so gemein zu ihr? Marie starrte ihm nach und hörte immer noch seine Fahrradklingel. Schrill dröhnte sie in ihren Ohren, immer schriller …
»Was … was ist los?« Marie fuhr schweißgebadet aus dem Bett hoch. Die Klingel schrillte weiter, aber es war gar nicht Holgers Fahrradklingel, sondern ihr neues strahlensicheres Handy. Sie hatte nur geträumt!
Marie stöhnte erleichtert auf. Dann griff sie nach dem Handy auf ihrem Nachttisch. Als das Display aufleuchtete, sah sie als Erstes die Zeit: 01:47, danach die Anzeige »Unbekannter Anrufer«. Wer in aller Welt rief sie mitten in der Nacht an? Bis jetzt hatte sie die neue Nummer doch nur Kim und Franzi gegeben. Oh nein, hoffentlich war den beiden nichts Schlimmes passiert!
»Marie Grevenbroich?«, meldete Marie sich atemlos.
Musik drang an ihr Ohr, sanfte Sphärenmusik mit einer einschmeichelnden Melodie.
»Hallo?«, rief Marie. »Hallo? Ist da wer?«
Ein Sprechgesang kam zur Musik hinzu. Eine Frau mit sanfter, tiefer Stimme sang im Takt der gleichförmigen Sphärenklänge: »Du bist jetzt bei uns. Du bist im Club Spirit . Wir sind für dich da. Tag und Nacht. Unsere Vibrations schützen dich. Bleib’ auf unserer Frequenz.«
»Hallo, hallo?«, rief Marie noch einmal, obwohl sie wusste, dass es keinen Sinn hatte. Musik und Stimme kamen vom Band.
Marie konnte sich der Sphärenmusik nicht entziehen. Sie war wie eine weiche, warme Decke, die sie einhüllte. Wohlig seufzend sank Marie zurück in die Kissen und lauschte dem Sprechgesang.
»Du bist jetzt bei uns«, sang die Frau. »Du bist im Club Spirit . Wir beschützen dich. Bleib’ bei uns. Tag und Nacht. Lass dein Handy immer an. Bleib’ auf unserer Frequenz.«
Ein drittes Mal wiederholte sie ihr Mantra, dann wurde die Sphärenmusik langsam ausgeblendet. Marie hörte ein leises Klacken. Damit war die Verbindung unterbrochen.
»Merkwürdig«, murmelte Marie und legte das Handy zurück auf den Nachttisch. Komischerweise war sie aber gar nicht wütend über die Störung mitten in der Nacht. Die Musik war irgendwie faszinierend gewesen. Und außerdem hatte der Anruf sie aus ihrem Alptraum gerettet.
Gähnend zog Marie die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch und drehte sich auf die rechte Seite. Zwei Minuten später schlief sie tief und fest.
Neuigkeiten an der Schule
»Noch ein Mohnbrötchen?«, fragte Helmut Grevenbroich und hielt Marie den Korb hin.
Marie schüttelte den Kopf und hielt sich die Hand vor den Mund, weil sie schon wieder gähnen musste. »Nein, danke.«
Ihr Vater sah sie besorgt an. »Hoffentlich waren wir gestern Abend nicht zu laut. Ich hab’ meinen Freunden extra gesagt, dass du schon schläfst, aber Dana und Moritz waren nach dem Dreh leider ziemlich aufgekratzt.«
»Kein Problem«
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