Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
wirken.
»Für die hungernden Kinder in Afrika«, antwortete Juliana stolz. »Komm’, gib auch was! Du hast doch immer so viel Taschengeld.«
Marie kramte ein Eurostück aus ihrer Hosentasche und steckte es in Friederikes Sammelbüchse. Dann lächelte sie ihre Mitschülerinnen an. »Toll, was ihr da macht! Ich sollte mich auch mal wieder ehrenamtlich engagieren. Wer steckt denn hinter eurer Aktion? Eine kirchliche Organisation?«
Friederike und Juliana tauschten einen schnellen Blick.
»Äh … nein …«, sagte Juliana. »Die Kirche ist es nicht.«
»Aber so was Ähnliches«, sagte Friederike. »Danke, Marie. Wir müssen jetzt leider weitersammeln.«
Marie erwischte Friederike gerade noch am Ärmel ihrer Jeansjacke. »Ihr könnt es mit ruhig sagen. Ich bin jetzt auch im Club Spirit . Übrigens: Bekommt ihr auch mitten in der Nacht diese Weckrufe vom Club?«
Friederike sah Marie misstrauisch an. »Weckrufe? Was meinst du damit?«
»Ich glaube, sie meint die …«, fing Juliana an, aber als Friederike ihr gegen das Schienbein trat, verstummte sie sofort und wurde rot. »Entschuldige! Wir haben leider keine Zeit mehr. Tschüss!«
Damit quetschten sich die beiden Mädchen an Marie vorbei und gingen auf eine Clique aus der Parallelklasse zu. Marie beobachtete sie dabei, wie sie begeistert auf die Schüler einredeten. Prompt spendete jeder etwas.
Marie wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger. Das machte sie immer, wenn sie sich konzentrieren wollte. Was hatten Juliana und Friederike zu verbergen? Für wen sammelten sie wirklich? Für Jimmy? Für den Club Spirit? Marie kam zu keinem Ergebnis. Während sie angestrengt vor sich hingrübelte, rannten plötzlich Viktor und Lars auf sie zu, zwei Mitschüler aus ihrer Klasse, mit denen sie ab und zu flirtete. Keuchend blieben die beiden vor ihr stehen.
»Hast du es auch schon gehört?«, fragte Viktor.
»Das ist echt der Hammer!«, sagte Lars.
Marie verdrehte die Augen. »Was denn? Rückt endlich raus damit, ich kann leider keine Gedanken lesen.«
Viktor grinste breit. Seine blauen Augen blitzten, als erMarie verschwörerisch zuraunte: »Es gibt einen Dieb an unserer Schule!«
Sofort stellte Marie ihre Detektiv-Antennen auf Empfang. »Nein! Wer ist es? Was wurde gestohlen und wo?«
Lars zeigte lachend sein süßes Grübchen am Kinn. »So kennen und lieben wir dich: Marie Grevenbroich, die clevere Detektivin. Immer im Einsatz, was?«
»Spart euch das Gesülze«, sagte Marie. »Jetzt erzählt schon. Was ist passiert?«
»Wir sind gerade zufällig am Lehrerzimmer vorbeigekommen«, berichtete Lars, »da ist das volle Chaos ausgebrochen. Die Lehrer waren total aus dem Häuschen. Jemand hat die Kaffee-Kasse ausgeräumt. Und jetzt halt dich fest: Da war nicht nur ein bisschen Kleingeld drin, sondern schlappe zweihundertfünfzig Euro!«
Marie pfiff durch die Zähne. »Das hat sich aber gelohnt für den Dieb. Weiß man schon, wer es gewesen sein könnte? Ein Lehrer? Oder ein Schüler?«
»Die tappen alle noch im Dunkeln«, sagte Viktor. »Der Diebstahl wurde ja erst vor ein paar Minuten entdeckt. Und? Was machst du jetzt? Schaltest du deine Freundinnen vom Detektivclub ein?«
»Hmm … ich denke schon«, murmelte Marie. »Obwohl wir eigentlich gerade an einem anderen Fall dran sind.«
Lars hakte sich bei ihr unter. »Also falls ihr Hilfe braucht, wir sind jederzeit für euch da.«
»Tag und Nacht«, ergänzte Viktor übereifrig und zwinkerte ihr grinsend zu.
Marie musste lachen. »Lieb von euch, aber ihr wisst ja: Wir sind ein Mädchen-Detektivclub. Tausend Dank für die Info! Das klingt wirklich spannend. Ich werde der Sache auf jeden Fall nachgehen.«
»Gern geschehen«, sagte Lars. »Für dich doch immer!«
Marie griff lächelnd in ihre Hosentasche und zog ein kleines, weißes Kärtchen heraus. »Hier, ich geb’ euch zur Sicherheit unsere Visitenkarte. Falls ihr Neuigkeiten in dem Fall hört, ruft uns einfach an, ja?«
Lars und Viktor starrten die Karte der drei !!! mit offenen Mündern an. »Wow, die sieht ja superprofessionell aus«, sagte Viktor beeindruckt.
»Na klar, wir sind ja auch echte Profis!«, gab Marie augenzwinkernd zurück. »Macht’s gut!«
Drei Stunden später hatte Marie den Diebstahl komplett vergessen. Kein Wunder, sie brauchte auch all ihre Energie, um ihr Partyoutfit zusammenzustellen. Immer wieder holte Marie neue Klamotten aus ihrem großen, weißen Kleiderschrank und trat damit vor den Spiegel. Sie konnte sich
Weitere Kostenlose Bücher