Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
kam sich Franzi wie ein Außenseiter vor. Alle Leute um sie herum schienen bereits strahlensichere Handy zu besitzen, nur sie nicht.
Jimmy lachte. »Danke, Freunde, danke! Die Zukunft gehört euch. Sie beginnt jetzt, in diesem Augenblick. Aber ich will euch nicht länger zuquatschen. Lasst uns feiern und tanzen! Ich hab’ euch coole Musik mitgebracht. Have fun!« Unter dem Jubel der Gäste sprang der Moderator vom Podium und ging hinüber zum DJ-Pult.
Mitarbeiter des Sportgeschäfts entfernten die Matten, auf denen die Akrobatik-Truppe vorher geturnt hatte, und räumten eine Tanzfläche frei. Dann dröhnten auch schon die ersten Hip-Hop-Beats durch den Raum. Kreischend eroberten die Jugendlichen die Tanzfläche. Bevor Franzi wusste, wie ihr geschah, wurde sie einfach mitgerissen. Und obwohl sie sonst nie tanzte, nicht mal auf dem Sommerschulfest, spürte sie, wie es auf einmal in ihren Beinen kribbelte. Die Musik ging ihr direkt ins Blut, und Franzi konnte gar nicht anders: Sie musste tanzen! Währendihre Arme und Beine sich automatisch im Takt bewegten, starrte sie zum DJ-Pult hinüber. Jimmy sprühte vor Energie. Sein Lächeln war so ansteckend, dass Franzis Mundwinkel wie von selbst nach oben wanderten. Sie schloss die Augen, ließ sich treiben, tanzte, tanzte und tanzte …
Plötzlich spürte Franzi einen heftigen Schmerz in der Magengrube. Sie riss die Augen auf und stöhnte: »Aua!«
Ein schwarzhaariger Junge grinste ihr verlegen zu. »Entschuldige, ich wollte dir nicht weh tun. War nur mein Ellbogen.«
»Schon gut«, sagte Franzi genervt. Auf einmal hatte sie keine Lust mehr zu tanzen. Sie musste an Kim und Marie denken und daran, dass sie nicht zum Spaß hier war. Als Detektivin durfte man es sich nicht leisten, auch nur für Sekunden unaufmerksam zu sein, und sie hatte schon viel mehr wertvolle Zeit vertrödelt!
Sofort verließ Franzi die Tanzfläche und beobachtete die Leute um sich herum. Die meisten standen in Grüppchen zusammen, nippten an ihren Gläsern und quatschten. Andere probierten die Kletterwand aus oder sichteten schon mal das Angebot an Sportklamotten. Dann kam Bewegung in die Menge. Zwei junge Frauen gingen mit Körben herum und sprachen die Gäste an. Instinktiv duckte Franzi sich. Die kleinere der beiden Frauen war Romy! Zum Glück hatte sie sie nicht gesehen. Vorsichtig pirschte Franzi sich von hinten heran und sperrte die Ohren auf.
»Habt ihr schon ein neues, strahlensicheres Handy gekauft?«, fragte Romy eine Clique sechszehnjähriger Mädchen.
»Klar!«, sagten die Mädchen.
Romy nickte zufrieden. »Sehr schön. Dann braucht ihr jajetzt eure alten Handys nicht mehr. Ihr könnt sie einfach in den Korb legen.«
»Muss das sein?«, fragte ein blondes Mädchen.
»Ja, das ist sehr, sehr wichtig«, sagte Patricia, eine hagere, männlich wirkende Frau, eindringlich. »Sonst seid ihr weiterhin den gefährlichen Handystrahlen ausgesetzt, und das wollt ihr doch nicht, oder?«
Die Blonde nickte. »Natürlich nicht.« Trotzdem trennte sie sich nur ungern von ihrem pinkfarbenen Klapphandy.
»Und was ist mit euch?«, fragte Romy. »Wollt ihr wirklich riskieren, Hirnschäden zu bekommen?« Sie hielt den anderen Mädchen ihren Korb direkt unter die Nase und sah sie forschend an. »Kommt, gebt euch einen Ruck! Ihr werdet es nicht bereuen.«
Nach und nach legten auch die anderen Mädchen ihre Handys in die Körbe der Frauen. Kaum lag das letzte darin, zogen Romy und Patrizia zufrieden ab und gingen weiter zu den nächsten Jugendlichen.
Franzi folgte ihnen unauffällig und runzelte die Stirn. Irgendetwas an der Art von Romy und Patrizia störte sie. Hinter ihrer freundlichen Fassade machten sie ganz schön viel Druck und ließen nicht locker. Wollten sie die Jugendlichen wirklich nur schützen? Oder hatten sie noch andere Absichten?
Kurz darauf trennten sich Romy und Patrizia. Während Romy sich mit ein paar Jungs unterhielt, sprach Patrizia ein junges Pärchen an, das gerade Händchen haltend von der Tanzfläche kam.
»Habt ihr schon eure alten Handy abgegeben?«, fragte Patrizia.
Der Junge schüttelte den Kopf. »Nö, wieso?«
Patrizia lächelte. »Dann wird es aber höchste Zeit! AlleMitglieder des Club Spirit müssen sich von ihren alten Handys trennen, sonst schützen die neuen Handys nicht.«
»Ach ja?«, fragte das Mädchen und sah ihren Freund unsicher an.
Der räusperte sich. »Hmmm … ach so … Wir überlegen es uns noch. Okay?«
Patrizias Lächeln war jetzt nicht mehr
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