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Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy

Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy

Titel: Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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Egal ob Jimmy recht hatte oder nicht, sie durfte nicht riskieren, dass Kim und Franzi etwas passierte. Ihre Freundinnen durften nicht schon mit dreizehn an einem Gehirntumor sterben. Die furchtbare Gewissheit, auch noch selbst daran schuld zu sein, würde sie nicht ertragen.
    Es zerriss ihr das Herz, als sie sich von ihrem größten Schatz trennte, aber Marie tat es trotzdem. »Hier hast du mein Handy«, murmelte sie.
    »Na, also«, rief der Moderator. »War doch gar nicht so schwer, oder? Du hast die richtige Entscheidung getroffen, Marie. Danke!« Er stand auf und steckte das Handy in eine der vielen Vordertaschen seiner Jeans. »Jetzt muss ich leider weiterarbeiten. Auf so einer Party gibt es immer wahnsinnig viel zu organisieren. Ciao!«
    »Ciao!«, murmelte Marie und starrte Jimmy nach.
    Sie hatte erwartet, dass er zurück zu seinem DJ-Pult gehen würde, aber stattdessen lief er mit offenen Armen auf eine attraktive, etwa siebzehnjährige Schwarzhaarige zu und begrüßte sie überschwänglich: »Samanta, stimmt’s? Toll, dass du gekommen bist. Sag’ mal, hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, wie wunderschön du bist?«
    Das Mädchen ließ ein perlendes Lachen los. Jimmy hakte sich bei ihr unter und fragte sie: »Darf ich dir einen Drink holen? Was möchtest du?«
    Heftig flirtend zog Jimmy mit seiner neuen Eroberung ab. Marie erwachte unbarmherzig aus einem schönen Traum: Jimmy interessierte sich gar nicht nur für sie. Er flirtete mit jedem Mädchen auf der Party. Wie hatte sie sich nur so blenden lassen können? Jimmy hatte es spielend geschafft, sie um den Finger zu wickeln. Marie bereute es bitter, dass sie ihm ihr Handy gegeben hatte. Jetzt konnte sie keinen Kontakt mehr zu Kim und Franzi draußen herstellen. Das würden die beiden ihr nie verzeihen.
    Plötzlich bekam Marie einen roten Kopf. Sie hatte ihren Sonderauftrag vergessen! Sie musste Romy finden, und zwar schnell. Marie schob sich durch die herumstehenden Gäste. An den Bistrotischen war Romy nicht, an der Bar und auf der Tanzfläche auch nicht. Marie suchte weiter, da sah sie aus den Augenwinkeln eine zierliche Frau mit schwarzen, kurzen Haaren, die in einem Gang rechts hinter der Bar verschwand: Romy! Marie heftete sich an ihre Fersen. Rücksichtslos boxte sie sich durch die Menschenmenge und kümmerte sich nicht darum, wenn sie dem einen oder anderen dabei auf die Zehen stieg. Endlich hatte sie Romys Vorsprung aufgeholt. Jimmys Assistentin hatte zwar keine Clique bei sich, aber Marie folgte ihr trotzdem.
    Romy zog eine Chipkarte aus ihrer Hosentasche, öffnete die letzte Tür im Gang und betrat einen Nebenraum. Bevor die Tür hinter ihr zufiel, hechtete Marie nach vorne und quetschte sich durch den schmalen Spalt.

Schwarze Kerzen
     
     
    Hinter der Tür war es dunkel. Maries Puls schlug schneller. Sie hielt den Atem an, rührte sich nicht von der Stelle und kniff die Augen zusammen. Endlich konnte sie die Umrisse ihrer Umgebung erkennen: Sie befand sich in einem schmalen, schwach beleuchteten Gang, der zu einem weiteren Raum führte. Romy ging zielstrebig darauf zu.
    Marie wartete ein paar Sekunden, bevor sie Jimmys Assistentin so leise wie möglich folgte. Zum Glück hatte Romy die Tür nur angelehnt. Marie lugte hindurch und blieb staunend stehen. Der Raum vor ihr war so groß, dass man ihn als Ballsaal hätte verwenden können. Der Boden war mit Parkett ausgelegt, und an der Decke hingen mächtige Kronleuchter, deren Glassteine im Luftzug leise klirrten. Doch die Kronleuchter waren nicht eingeschaltet. Auch sonst brannte kein elektrisches Licht im Saal. Stattdessen standen überall auf den Fensterbrettern schwarze, flackernde Kerzen. Sie verbreiteten eine angenehme Wärme, aber Marie bekam seltsamerweise Gänsehaut.
    Auf Zehenspitzen schlüpfte sie in den Saal hinein und sah sich genauer um. Am anderen Ende entdeckte sie Romy. Jimmys Assistentin setzte sich gerade in einen Kreis von Jugendlichen, die es sich mit Kissen auf dem Boden bequem gemacht hatten. Nach ein paar kurzen Begrüßungsworten verstummten alle. Die Luft knisterte vor Spannung. Alle schienen auf irgendein besonderes Ereignis zu warten. Obwohl niemand sie bemerkt hatte, kam Marie sich wie ein Eindringling vor. Ihr Herz klopfte schneller. Sie wagte kaum zu atmen, versteckte sich in der Ecke hinter der Tür und wartete gespannt.
    Und plötzlich war Jimmy da. Er musste völlig lautlos durch eine verborgene Seitentür hereingekommen sein. Marie kam es vor, als ob der

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