Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
immer raffinierteren Handymodellen, mit Touchscreen, GPS, Internet und so weiter.«
Marie fühlte sich sofort ertappt. Redete Jimmy etwa gerade vom ihrem alten Handy?
»Aber hinter dieser bunten, heilen Welt arbeiten die Verschwörer gegen euch«, sagte Jimmy. »Sie entwickeln immer schlimmere Strahlen und Viren, die sie in die Handys einbauen und die euch krank machen. Die euer Gehirn zerstören und euer Herz. Die euch töten! Diese Leute werden so lange weitermachen, bis alle Menschen an den Handystrahlen gestorben sind.«
Plötzlich klappte eine Tür, ein Luftzug wehte herein, und die Hälfte der schwarzen Kerzen verlöschte. Marie blieb vor Schreck das Herz stehen. Erst nach ein paar Sekunden setzte es wieder ein und schlug doppelt so schnell weiter.
»Wir, der Club Spirit , müssen diese Verschwörer stoppen«, rief Jimmy. Seine Stimme war jetzt laut und scharf geworden. »Mit all unserer Energie. Den ersten Schritt habt ihr bereits gemacht. Ihr seid Mitglieder in unserem Club geworden. Die Frequenz unserer Sphärenmusik ist der perfekte Schutzwall gegen die Strahlen und die Macht der Verschwörer, 24 Stunden, rund um die Uhr. Aber das reicht leider nicht. Kämpft mit mir, werdet aktiv! Sammelt Geld für den Club! Wir werden viel Geld brauchen für den großen Kampf. Je mehr Geld ihr uns bringt, um so besser. Ihr rettet damit das Leben eurer Generation, mehr noch: Ihr rettet die Menschheit!«
Bei Jimmys letzten Worten liefen Marie eiskalte Schauer den Rücken hinunter. Die Atmosphäre im Saal war jetzt zum Zerreißen gespannt. Angst und Panik breiteten sich auf den Gesichtern der Jugendlichen aus, die immer noch die Augen geschlossen hatten.
Tausend Gedanken wirbelten in Maries Kopf herum. Gab es diese bösen Verschwörer wirklich? Wenn ja, warum hatte sie dann noch nie von ihnen gehört oder gelesen? Und warum musste Jimmy die Jugendlichen erst in Trance versetzen, bevor er ihnen das alles erzählte? Wollte er sie absichtlich verunsichern und panisch machen? Aber warum? Was hatte er vor?
Schlagartig war Marie hellwach. Dass sie sich selbst für einen Moment hatte mitreißen lassen, konnte sie aufeinmal nicht mehr verstehen. Jimmys Theorien waren zu seltsam, zu verrückt. Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu. Der Club Spirit war nicht so harmlos, wie er nach außen hin tat.
Während Marie vor sich hingrübelte, meldete sich Romy zu Wort: »Hört mir gut zu. Ich werde euch ein neues Lied beibringen, mit neuen Worten. Ich spreche es euch dreimal vor, und dann sprecht ihr es mir nach. Verstanden?«
»Ja …«, murmelten die Jugendlichen monoton.
Romy lehnte sich zurück und summte. Dann begann im Hintergrund eine Melodie, die sich nur wenig von der unterschied, die Marie bereits kannte. Nach einer Weile begann Romy mit einem Sprechgesang: »Der Club ist für uns da. Wir sind für den Club da. Wir lassen ihn nicht im Stich. Wir helfen ihm. Wir tun alles, um die Verschwörer auszuschalten. Das geht ganz leicht. Wir sammeln Geld. Viel Geld. Wir nehmen uns, was wir brauchen. Es steht uns zu. Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen, woher das Geld kommt. Wir tun es für den Club Spirit , für die große Sache. Wir werden die Menschheit retten.«
Dreimal wiederholte Romy den Singsang und die Worte, dann stimmten die Jugendlichen mit ein. Sie hatten sich alles gemerkt. Im völligen Gleichklang sprachen sie die Worte nach, wie ferngesteuerte Roboter.
Marie wurde flau im Magen. Sie hatte genug gehört und wollte nur noch weg. Weg von diesem düsteren Ort, den schwarzen Kerzen, und vor allem weg von Jimmy und Romy und ihren unheimlichen Spielchen.
Marie drehte sich auf dem Absatz um und machte einen Schritt zur Seite, um besser durch die Tür zu kommen. Plötzlich stieß sie gegen eine harte Kante. Ein Stuhl, den sie vorher nicht gesehen hatte, schrammte laut über denBoden. Marie erstarrte vor Schreck. Sie erstarrte zu lange. Aus dem Gang schossen zwei große Männer auf sie zu und packen sie an den Schultern.
»Hiergeblieben!«, rief der eine, dessen Stimme Marie seltsam bekannt vorkam.
In der Falle des Bösen
»Wie spät ist es jetzt?«, fragte Kim zum dritten Mal innerhalb einer Minute.
Franzi stöhnte. »Immer noch 19 Uhr und 37 Minuten. Genau vor einer Stunde hat Marie uns ihr OK zurückgesimst. Inzwischen müsste sie Romy längst gefunden haben.«
»Stimmt«, sagte Kim. »Sooo groß ist die Party schließlich nicht. Und die Clique ist auch nicht gerade unauffällig. Was macht Marie
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