Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee
sind?«, hakte Kim nach.
Marie schüttelte energisch den Kopf. »Das interessiert mich nicht die Bohne.«
Kim glaubte ihr nicht ganz. Marie war immer noch ziemlich blass und hatte einen verbitterten Zug um den Mund. Kim war sich sicher, dass sie die Begegnung mit Jasper furchtbar wurmte.
»Dieser Typ ist echt das Letzte!« Franzi zog sich die Haargummis aus den Zöpfen und schüttelte ihre roten Haare aus. »Flirtet hemmungslos mit Marie, obwohl er eine feste Freundin hat! Eins ist klar: Vicky ist viel zu schade für ihn. Leider hat sie sich offensichtlich ernsthaft in ihn verliebt.«
»Was haltet ihr eigentlich von dem Einbruch in die Gartenlaube?«, fragte Marie, die ganz offensichtlich das Thema wechseln wollte. »Da ist doch was faul!«
»Ganz meine Meinung«, stimmte Franzi zu. »Ich finde, wir sollten uns die Sache unbedingt genauer ansehen.«
»Und was ist mit unserem Urlaub?«, fragte Kim. »Eigentlich wollten wir doch nur relaxen und keinen einzigen Gedanken an die Detektivarbeit verschwenden.«
»Einmal Detektivin, immer Detektivin«, stellte Franzi fest. »Wenn es einen besonderen Grund für diesen Einbruch gibt, müssen wir ihn herausfinden. Das sind wir Clarissa und Vicky schuldig.«
Marie nickte. »Stimmt. Immerhin haben sie uns total nett aufgenommen. Außerdem muss das ja gar nicht lange dauern. Wir schauen uns morgen einfach ein bisschen im Schrebergarten um und befragen den Nachbarn, der die Polizei gerufen hat. Danach hast du immer noch genug Zeit zum Relaxen, Kim.«
Ehe Kim etwas erwidern konnte, piepte Franzis Handy. Franzi kicherte, als sie die SMS las, die soeben eingegangen war.
»Was ist denn so witzig?«, erkundigte sich Marie.
»Ach, nichts.« Franzi wurde rot. »Schöne Grüße von Benni.«
»Hat er dir etwa schon wieder gesimst?« Kim zog eine Augenbraue hoch. »Das ist doch bestimmt schon die fünfte SMS heute, oder?«
»Die achte«, gab Franzi zu. »Er wollte mir nur schnell eine Gute Nacht wünschen.«
Kim grinste. »Das klingt aber nicht mehr nach reiner Freundschaft. Kann es sein, dass sich zwischen Benni und dir wieder etwas anbahnt?«
Benni war Franzis Ex-Freund. Vor ihrer Beziehung waren sie nur Skater-Freunde gewesen, und jetzt versuchten sie, diesen Zustand wiederherzustellen. Was aber manchmal gar nicht so leicht war …
Franzi wurde noch etwas röter. Sie klappte schnell ihr Handy zu und schlüpfte unter die Bettdecke. »Ach was, wir verstehen uns eben einfach supergut. Freundschaft ist doch viel unkomplizierter als Liebe. Ich hab’ echt keine Lust mehr auf dieses ständige Gefühlschaos.«
Beim Stichwort Liebe musste Kim sofort an Michi denken – und ihr fiel siedendheiß ein, dass sie ihn heute noch gar nicht angerufen hatte.
»Ich geh’ noch mal schnell frische Luft schnappen.« Sie griff nach ihrem Handy und verschwand nach draußen. Der Garten lag still und friedlich im Mondschein. Die meisten Pensionsgäste schliefen um diese Zeit schon. Kim sog tief die laue Nachtluft ein, die nach frisch gemähtem Gras und blühenden Rosen duftete. Dann lehnte sie sichgegen einen knorrigen Apfelbaum und wählte Michis Nummer. Es klingelte dreimal, bevor sich die Mailbox meldete. Offenbar hatte Michi sein Handy ausgeschaltet. Merkwürdig – das machte er eigentlich nie. Kim zögerte kurz, dann unterbrach sie die Verbindung, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Vielleicht war Michis Akku leer. Oder er lag schon im Bett. Aber eigentlich wusste Kim genau, dass Michi immer ziemlich lange aufblieb. Und dass er sein Handy regelmäßig auflud. Irgendetwas stimmte da nicht …
»Jetzt hör’ aber auf, Kim Jülich!«, schalt Kim sich selbst. »Allmählich kriegst du Verfolgswahn. Es ist alles in Ordnung mit Michi, klar?«
Aber so sehr sie sich auch bemühte, sie glaubte sich selbst nicht richtig.
Am nächsten Morgen verschwand Marie nach dem Frühstück in Richtung Tauchschule. Sie hatte beschlossen, den Tauchgang wie geplant zu absolvieren, allerdings Kim und Franzi gegenüber keinen Zweifel daran gelassen, dass aus dem von Jasper erhofften anschließenden Date nichts werden würde.
Franzi war auf ihren Inlinern losgezogen, weil sie ein bisschen die Gegend erkunden wollte, und Kim nutzte die Gelegenheit, um ungestört in einem ihrer Krimis zu schmökern. Sie hatte einen Liegestuhl in den Schatten der Apfelbäume gerückt und es sich darauf mit ihrem Buch und einer Tafel Schokolade bequem gemacht. Über dem Garten lag vormittägliche Stille. Nur das Zwitschern der
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