Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
inzwischen stabilisiert. Aber ich habe trotzdem Angst davor, sie zu sehen.«
Marie konnte Franzis Gefühle sehr gut nachvollziehen. Durch den tragischen Unfall ihrer Mutter war sie schon früh mit dem Tod in Berührung gekommen und wusste, wie schlimm es war, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Schweigend fuhren die drei !!! im Fahrstuhl nach oben. Dicht nebeneinander liefen sie über den langen Korridor bis zu dem Zimmer, in dem Oma Lotti lag. Franzi musste sich kurz sammeln, bevor sie den Mut fand, die Klinke hinunterzudrücken und den Raum zu betreten. Marie und Kim folgten ihr.
Lotti Winkler war in einem kleinen Einzelzimmer untergebracht. Marie bekam einen Schreck, als sie Franzis Oma sah. Die sonst so resolute und lebensfrohe alte Dame lag reglos in ihrem Krankenhausbett. Ihre Augen waren geschlossen und ihr runzliges Gesicht wirkte eingefallen und leblos. Ihre Haare, die sonst immer zu einem ordentlichen Dutt frisiert waren, lagen wie graue Algen auf dem Kissen. In ihrem rechten Handrücken steckte eine Kanüle, durch die eine Infusion in ihren Körper tropfte.
Marie sah, wie Franzi schluckte und noch etwas blasser wurde. Scheu trat Franzi neben das Bett und zögerte. Dann griff sie nach Oma Lottis linker Hand, die schlaff auf der weißen Bettdecke lag. »Hallo, Oma«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich bin’s, Franzi. Marie und Kim sind auch hier.« Lotti Winkler zeigte keine Reaktion und Franzi verstummte entmutigt.
»Rede weiter mit ihr.« Kim nickte Franzi aufmunternd zu. »Wer weiß, vielleicht kann sie dich trotz allem hören.«
Franzi nickte. »Wir haben alle einen ganz schönen Schreck bekommen gestern«, erzählte sie. »Was machst du nur für Sachen? Ein Glück, dass du so schnell gefunden wurdest. Übrigens brauchst du dir um Minka keine Sorgen zu machen, sie wird von deiner Nachbarin versorgt, bis du wieder fit bist.«
Marie musste lächeln. Es war typisch für Franzi, dass sie trotz aller Sorgen Oma Lottis rabenschwarze Katze Minka nicht vergessen hatte. Ihre ausgeprägte Tierliebe hatte Franzi von ihrem Vater geerbt, der als Tierarzt im Lauf der Jahre unzähligen Katzen, Hunden und Pferden das Leben gerettet hatte.
Eine Weile blieben sie noch bei Oma Lotti, bis sich die Türöffnete und eine Krankenschwester hereinkam. Sie lächelte den Mädchen zu. »Ihr müsst jetzt leider gehen. Frau Winkler braucht viel Ruhe.«
Franzi nickte. Sie warf ihrer Oma einen liebevollen Blick zu und drückte ein letztes Mal ihre Hand. »Tschüss, Oma«, sagte sie. »Morgen komme ich wieder, okay?« Plötzlich stutzte sie. »Habt ihr das gesehen?«
»Was denn?«, fragte Kim.
»Ihre Augenlider! Sie haben gerade gezuckt!« Franzis Stimme überschlug sich fast vor Aufregung.
»Bist du sicher?« Marie runzelte die Stirn.
»Ich hab’s genau gesehen!«, behauptete Franzi.
Kim lächelte. »Das ist bestimmt ein positives Zeichen.«
Franzi nickte. »Das glaube ich auch.« Neue Hoffnung blitzte in ihren Augen auf. »Oma Lotti muss einfach wieder gesund werden!«
Die drei !!! verabschiedeten sich von Lotti Winkler und verließen das Krankenhaus.
Als sie zu ihren Fahrrädern gingen, räusperte sich Kim umständlich. Dann sagte sie: »Hör mal, Franzi, falls du aus den Ermittlungen aussteigen willst, ist das kein Problem. Marie und ich werden bestimmt auch alleine mit dem Fall fertig.«
Franzi blieb so plötzlich stehen, dass Marie fast in sie hineingelaufen wäre. »Wollt ihr mich etwa loswerden?«, fragte sie ungläubig.
Kim schüttelte schnell den Kopf. »Nein, natürlich nicht!«
Marie kam ihr zu Hilfe. »Es geht eher darum, dich ein bisschen zu entlasten«, erklärte sie. »Damit du mehr Zeit für Oma Lotti hast und dich voll und ganz um sie kümmernkannst. Wenn es dir lieber ist, können wir die Ermittlungen auch komplett fallen lassen. So wichtig ist diese alte Schatzkarte nun auch wieder nicht …«
Franzi runzelte die Stirn. »Seid ihr jetzt komplett verrückt geworden?« Sie stützte die Hände in die Hüften und ihre Augen funkelten ärgerlich. »Seit es unseren Detektivclub gibt, haben wir noch keinen einzigen Fall ungelöst zu den Akten gelegt. Wir sind die drei !!! und wir geben niemals auf, klar?«
Kim hob beschwichtigend die Hände. »Natürlich! Wie gesagt, wir wollten dir nur helfen.«
Franzi seufzte. »Ich weiß«, sagte sie etwas versöhnlicher. »Aber ich brauche die Detektivarbeit jetzt mehr denn je, sonst werde ich vor Sorge noch verrückt.«
»Prima!« Marie hatte eigentlich
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