Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
noch niemandem geschadet.« Franzi setzte voller Energie den ersten Spatenstich. »Glaub mir, das hält fit!«
Eine Stunde später wischte sich Franzi den Schweiß von der Stirn. »Puh, ist das anstrengend!« Von ihrer anfänglichen Energie war nicht mehr viel zu merken.
»Ich hab schon Blasen an den Fingern«, jammerte Marie. »Ich brauche dringend eine Pause.« Mit letzter Kraft stieß sieden Spaten in die Erde und ließ sich auf dem Betonfundament nieder, das Kim inzwischen von Unkraut und Wildwuchs befreit hatte.
Rund um den ehemaligen Pavillon sah es aus wie auf einem frisch gepflügten Acker. Sie hatten die Brennnesseln entfernt und sich einmal um den gesamten Pavillon gegraben. Gefunden hatten sie nichts – abgesehen von einigen Steinen und einer toten Maus.
Kim studierte zum hundertsten Mal die Karte. »Ich verstehe das nicht!«, murmelte sie. »Der Schatz muss einfach hier versteckt sein …«
»Ich fürchte, diesmal liegst du falsch«, sagte Franzi. »Hier ist nichts.«
Als Marie gerade vorschlagen wollte, die Aktion abzubrechen, stutzte sie. Auf der anderen Seite des Zauns bewegte sich etwas. Oder nicht? In dem Dämmerlicht, das sich in der Zwischenzeit über den Garten gelegt hatte, war es nicht genau zu erkennen. »Pst!«, zischte sie. »Ich glaube, wir werden beobachtet.«
Aufmerksam starrten die Detektivinnen zum Nachbargarten.
»Hallo?«, rief Franzi schließlich. »Ist da jemand?«
Ein Schatten löste sich aus dem Dunkel unter den hohen Bäumen und eine Gestalt tauchte am Zaun auf. Marie atmete auf. Es war Antoine!
»Bonsoir«, begrüßte er die Mädchen. »Ça va?«
Marie runzelte die Stirn. »Was machst du hier?«, fragte sie statt einer Begrüßung. Sie strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn und warf einen schnellen Blick auf ihre schmutzige Jeans, die erdigen Hände und den Dreck unterihren sonst so gepflegten Fingernägeln. Ein Wunder, dass Antoine sie in diesem Aufzug überhaupt erkannt hatte. Wahrscheinlich sah sie aus wie Aschenputtel persönlich. Sie unterdrückte den Impuls, augenblicklich die Flucht zu ergreifen. Die Detektivarbeit ging vor, da musste ihre Eitelkeit leider hintenanstehen.
»Ich wollte vor dem Schlafengehen noch ein bisschen frische Luft schnappen.« Antoine vergrub die Hände in den Hosentaschen und lehnte sich lässig gegen den Zaun. »Und was treibt ihr so?« Er nickte zu dem umgegrabenen Gartenstück hinüber. »Sucht ihr etwa einen Schatz?«
Marie zuckte zusammen. Dann bemerkte sie das Grinsen auf Antoines Gesicht und lachte etwas zu laut. »Scherzkeks! Was sollte hier schon vergraben sein? Nein, wir machen … äh …«
»Gartenarbeit«, kam Kim ihr zu Hilfe. »Es wird wirklich Zeit, dass sich jemand um diesen Wildwuchs kümmert.« Antoine musterte neugierig die Karte in ihrer Hand. Marie griff hastig danach und ließ das Dokument in ihrer Hosentasche verschwinden.
»Gartenarbeit um diese Zeit, das ist wirklich fleißig.« Antoine nickte anerkennend. »Ich gehe jetzt ins Bett. Bonne nuit! « Pfeifend verschwand er zwischen den Bäumen und sein fröhliches Alouette verklang allmählich in der Dunkelheit.
»Puh!« Marie atmete geräuschvoll aus. »Das war ganz schön knapp.«
»Ich habe fast einen Herzinfarkt gekriegt, als er gefragt hat, ob wir einen Schatz suchen.« Franzi kratzte sich an der Nase, wobei sie einen schwarzen Schmutzstreifen auf ihrer Wange hinterließ. »Glaubt ihr, er weiß etwas?«
Marie schüttelte heftig den Kopf. »Auf keinen Fall! Antoine interessiert sich überhaupt nicht für unsere Ermittlungen. Er war äußerst diskret, als ich ihm vom Detektivclub erzählt habe.«
»Leute, ich starte jetzt noch einen letzten Versuch.« Kim hob die Hacke. »Wenn wir hier auch nichts finden, erkläre ich die Mission für gescheitert und wir machen Feierabend.« Mit dem Mut der Verzweiflung rammte sie die Hacke in den Boden.
Marie erhob sich seufzend und griff nach dem Spaten, um in der aufgelockerten Erde nach was auch immer zu suchen. Das war doch alles völlig sinnlos! Sie wussten weder, ob es diesen mysteriösen Schatz überhaupt gab, noch, wo genau er sich befand …
»Moment mal!« Marie stutzte. Dann bückte sie sich, um etwas aufzuheben, das sie gerade mit dem Spaten zutage gefördert hatte.
»Hast du was gefunden?« Kim und Franzi kamen neugierig näher.
Marie drehte einen schmalen, länglichen Gegenstand hin und her. Er war völlig verdreckt. Als sie die Erde vorsichtig abkratzte, schimmerte es darunter hell,
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