Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
Informationen in ihr Detektivtagebuch. Liz hatte also ein Alibi! Und zwar eins, das hieb- und stichfest war. Damit schied sie endgültig aus dem Kreis der Verdächtigen aus.
Kim hatte genug gehört. Sie klappte das Heft zu und verstaute es wieder in ihrem Rucksack. Dann stand sie auf, um sich auf den Weg zu Marie zu machen. Marie und Franzi waren inzwischen bestimmt auch von ihrem Ausflug auf den Campingplatz zurück. Kim konnte es kaum erwarten, ihnen die neuesten Neuigkeiten zu erzählen.
Doch eine schneidende Stimme hielt sie zurück. »Hiergeblieben! Du hast deine Cola noch nicht bezahlt, Mädchen!« Der Kellner kam auf Kim zu. Er sah ziemlich ärgerlich aus. »Du hast wohl gedacht, du könntest die Zeche prellen, was? Aber da hast du dich getäuscht, mein Fräulein!«
Kim wurde knallrot und kramte mit zitternden Fingern in ihrem Rucksack nach dem Portemonnaie. Sämtliche Cafégäste starrten neugierig zu ihr herüber und Kim hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Was für eine peinliche Situation!
»Entschuldigung«, murmelte sie. »Ich hab total vergessen, dass ich noch bezahlen muss. Hier, bitte sehr. Stimmt so.«
»Vergessen – ha!«, rief der Kellner und nahm das Geld in Empfang. »Das sagen alle!« Zum Glück rief in diesem Moment ein anderer Gast nach ihm und er entfernte sich wutschnaubend.
»He – dich kenne ich doch!« Liz Sander war durch den lautstarken Auftritt des Kellners auf Kim aufmerksam geworden. »Bist du nicht eins von den Mädchen, die mich vor ein paar Tagen interviewt haben?«
Kim wurde wieder rot und nickte stumm. Mist! Jetzt war ihre Tarnung aufgeflogen!
»Was machst du denn hier?«, wollte Liz wissen. »Spionierst du mir etwa nach?«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Kim schnell. »Ich wollte mich hier mit meinen Freundinnen treffen, aber sie haben mich versetzt.« Sie lächelte Liz und Marlene zu. »Ich muss jetzt leider los. Einen schönen Nachmittag noch!«
Kim machte, dass sie wegkam, ehe ihr Liz weitere unangenehme Fragen stellen konnte. Die beiden Schwestern sahen ihr verwirrt hinterher. Als Kim um die Ecke bog, atmete sieerleichtert auf. Das war gerade noch mal gut gegangen!
Eine unglaubliche Entdeckung
Der Campingplatz lag etwas außerhalb der Stadt mitten in einem Naherholungsgebiet. Nachdem sie eine halbe Stunde stramm geradelt war, bog Franzi von der Landstraße ab und fuhr auf einem schmalen Waldweg in Richtung Fluss. Jetzt konnte es nicht mehr weit sein. Rechts und links vom Weg standen hohe Tannen. Sonnenstrahlen fielen zwischen den Zweigen hindurch und malten helle Muster auf den mit Tannennadeln bedeckten Boden. Franzi atmete tief die frische Waldluft ein. Ihre Wut auf Marie war inzwischen beinahe komplett verraucht und sie begann, den Ausflug zu genießen.
Da sah sie ein verwittertes Holzschild, auf dem in schwarzen Buchstaben Campingplatz am Fluss stand. Franzi folgte dem Schild und gelangte an ein großes Eisentor, hinter dem sie mehrere kleine Häuser sowie Wohnwagen und Zelte erkennen konnte. Sie hatte den Campingplatz gefunden!
Franzi stieg vom Rad, lehnte es an einen Baum und schloss es ab. Als sie den Campingplatz betrat, kam sie an einem Holzhaus vorbei, in dem sich offenbar das Büro und die Anmeldung befanden. Die Tür stand offen und Franzi konnte einen Mann sehen, der sich gerade mit einem älteren Ehepaar unterhielt. Wahrscheinlich war das der Platzwart. Franzi überlegte, ob sie zu ihm gehen und nach Theo Niedlich fragen sollte. Aber dann entschied sie sich dagegen. Sie wollte sich lieber erst ein wenig auf eigene Faust auf dem Platz umsehen. Mit dem Platzwartkonnte sie später immer noch reden.
Franzi schlenderte gemächlich den Hauptweg entlang. Trotz des guten Wetters waren längst nicht alle Plätze belegt. Sie sah ein paar Wohnwagen, vor denen zumeist ältere Ehepaare in der Nachmittagssonne saßen. Es gab auch drei Zelte, die aber alle verwaist waren. Entweder machten ihre Bewohner gerade einen Ausflug in die Umgebung oder sie hielten ein Nachmittagsschläfchen.
Franzi ging weiter, bis sie zwischen den Bäumen den Fluss glitzern sah. Hier endete das Campingplatzgelände. Auf dem Rückweg kam sie an einem kleinen, flachen Gebäude vorbei, in dem sich die Duschen und Toiletten befanden. Wilder Efeu rankte sich an den Wänden empor, die dringend einen frischen Anstrich nötig gehabt hätten. Die gesamte Campingplatzanlage wirkte ziemlich alt und verwildert. Das hier war eindeutig keiner von diesen Luxus-Campingplätzen, auf denen
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