Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
kommst!«, zischte er.
»Hör auf, mich ständig herumzukommandieren!«, gab Thomas zurück. »Immer musst du den älteren Bruder markieren, das nervt echt!«
»Du lässt mir ja keine andere Wahl!« Theo hielt Franzis Arm immer noch mit eisenhartem Griff umklammert. Er blitzte seinen Bruder wütend an. »Ständig baust du Mist! Was sollen wir denn deiner Meinung nach jetzt mit dem Mädchen machen?«
Thomas zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Warum lassen wir sie nicht einfach laufen?«
Theo stöhnte. »Denk doch mal nach! Sie hat dich gesehen! Und sie weiß garantiert, wer du bist! Wir können sie nicht mehr laufen lassen.«
Franzi lief es eiskalt den Rücken hinunter. Was sollte das heißen? Wollte Theo sie etwa einsperren? Oder hatte er etwas noch Schlimmeres mit ihr vor?
Theos Griff ließ ihren Arm allmählich taub werden. Franzi kämpfte gegen die lähmende Angst an, die in ihr aufstieg, indem sie lautstark zu schimpfen begann. »Lassen Sie mich los! Ich will nach Hause! Ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird, aber wenn Sie mich nicht augenblicklich gehen lassen, werden Sie einen Mordsärger bekommen!«
Jetzt sah Thomas Niedlich Franzi genauer an. »He – ich kenne dich doch!« Er runzelte die Stirn und schien angestrengt nachzudenken. Dann ging ihm ein Licht auf. »Du bist in meinem Büro gewesen. Und hinter der Stadthalle, als Mick und Hugo mich in die Mangel genommen haben. Du und deine beiden Freundinnen, ihr habt doch diesen Detektivclub, oder? Wie hieß er noch gleich? Die drei Punkte? Nein, warte, Die drei ??? , stimmt’s?«
»Die drei !!!« , korrigierte Franzi ihn säuerlich. Dieser Thomas war wirklich zu dämlich! Jetzt würde sein Bruder sie garantiert nicht mehr gehen lassen.
Theo lachte spöttisch. »Ein Detektivclub? Na, das ist ja ein Ding! Aber jetzt ist es vorbei mit dem Detektivspielen, Kleine.« Er nahm ihr das Handy aus der Hand, schaltete es aus und gab es Thomas. »Hier, pass gut darauf auf. Damit unsere kleine Detektivin nicht heimlich ihre Freundinnen anruft.«
Dann packte er Franzis Arm noch fester und zerrte sie in den Wohnwagen.
Wo steckt Franzi?
Die Schlussmusik der Vorstadtwache erklang und Marie griff nach der Fernbedienung, um den Fernseher auszuschalten.
Kim sah auf ihre Armbanduhr. »Schon halb sieben! Jetzt könnte Franzi aber wirklich langsam auftauchen!«
Marie nickte. »Weißt du was? Wir rufen sie einfach an. Hoffentlich hat sie eine gute Erklärung für ihre Verspätung!« Marie zückte ihr Handy und tippte Franzis Nummer ein. Sie lauschte und machte ein enttäuschtes Gesicht. »Mist! Es ist nur die Mailbox dran. Offenbar hat Franzi ihr Handy ausgeschaltet.«
Kim runzelte die Stirn. »Komisch. Das macht sie doch sonst nie. Auf meine SMS hat sie auch nicht reagiert. Da stimmt doch was nicht …«
»Du hast recht, das sieht Franzi gar nicht ähnlich.« Marie überlegte. »Ich probier es mal bei ihr zu Hause. Vielleicht ist sie ja noch gar nicht losgefahren.«
Im Wohnwagen war es warm und stickig. Es roch nach ranzigem Fett, Bier und Schweiß. In der Spüle türmte sich dreckiges Geschirr und neben der Küchenzeile standen eine Menge leere Bierdosen auf dem Boden. Die gesamte Einrichtung war mit einer dicken Staubschicht überzogen.
Theo Niedlich bugsierte Franzi zur Sitzecke hinüber und versetzte ihr einen Stoß, sodass sie unsanft auf der Cordgarnitur landete. Dann zog er eine Schublade unter der Spüle auf und wühlte darin herum, bis er einen langenBindfaden gefunden hatte.
»Sicher ist sicher«, brummte Theo, während er Franzis Hände mit dem Bindfaden fesselte.
»Aua! Nicht so fest! Sie tun mir weh!« Franzi warf Theo einen wütenden Blick zu. Aber er ließ sich nicht beirren, sondern verknotete den Bindfaden fachmännisch.
»So, das müsste reichen.« Er fuhr sich mit der Hand über die Halbglatze und sah Franzi scharf an. »Und jetzt erzählst du uns, was du hinter dem Wohnwagen zu suchen hattest. Hast du gelauscht?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Quatsch! Natürlich nicht. Ich … ich bin rein zufällig hier.« Sie merkte selbst, dass das nicht besonders überzeugend klang.
»Unsinn! Du hast Thomas auf dem Campingplatz gesehen und bist ihm gefolgt, stimmt’s?«, kombinierte Theo. »Aber wie bist du darauf gekommen, hier nach ihm zu suchen?«
»Ich hab doch schon gesagt, dass ich rein zufällig hier bin«, beharrte Franzi störrisch. Sie wollte auf keinen Fall zugeben, wie viel sie bereits über den Fall wusste. Wenn sie
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