Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
Theo davon überzeugen konnte, dass sie völlig ahnungslos war, ließ er sie vielleicht doch noch gehen.
Theo schüttelte den Kopf. »Ich glaub dir kein Wort. Weißt du was? Du bleibst erst mal hier, bis du bereit bist, uns die Wahrheit zu sagen.«
Franzi schluckte. »Was soll das heißen? Wollen Sie mich etwa einsperren?«
»Ganz genau.« Theo grinste. »Du bist wirklich ein helles Köpfchen.« Er packte Franzi wieder am Arm und zog sie in den hinteren Teil des Wohnwagens. Hier befand sich ein Einbaukleiderschrank, der die gesamte Rückwand einnahm. Theo öffnete die Schranktür und stieß Franzi hinein.Plötzlich wurde Franzi von Panik ergriffen. Wollte Theo sie etwa in diesen engen Schrank sperren?
Aber dann stolperte sie durch die Tür in einen winzigen Raum, der von der anderen Seite nicht zu erkennen gewesen war. Ein geheimes Versteck! Die Einrichtung bestand hauptsächlich aus einer schmalen Matratze, die auf dem Boden lag. Fenster gab es keine, dafür eine runde, völlig verdreckte Dachluke, durch die ein wenig Licht in den Raum sickerte. Leider war die Luke so klein, dass sie als Fluchtweg nicht in Betracht kam.
»Hier hast du jede Menge Zeit zum Nachdenken«, rief Theo ihr durch die Schranktür zu. »Wenn du uns sagen willst, was du wirklich weißt, brauchst du nur zu klopfen. Ach ja – schreien ist übrigens zwecklos, hier kommt sowieso nie eine Menschenseele vorbei.« Theo lacht höhnisch. »Mach’s dir gemütlich. Ich wünsche einen guten Aufenthalt!«
Er schloss die Tür und Franzi blieb allein im Halbdunkeln zurück. Sie ließ sich auf die schmuddelige Matratze fallen und verbarg das Gesicht in den Händen. Tiefe Verzweiflung übermannte sie und in ihrer Kehle bildete sich ein dicker Kloß. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so allein gefühlt. Franzi schloss die Augen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
»Hallo, hier ist Marie. Ist Franzi da?« Marie betätigte die Freisprechfunktion des Telefons, damit Kim mithören konnte.
Augenblicklich drang Chrissies quäkige Stimme aus dem Lautsprecher. »Franzi? Nein, die ist gleich nach dem Mittagessen weggefahren.«
Marie warf Kim einen besorgten Blick zu. »Ach so, ja dann…«
»Ist sie denn nicht bei euch?«, fragte Chrissie. »Ich dachte, sie übernachtet heute bei dir.«
»Ja, das tut sie auch.« Marie stockte. »Sie … sie kommt bestimmt gleich. Ich wollte nur schnell nachfragen, wo sie bleibt.«
»Franzi hat beim Mittagessen irgendetwas von einer Radtour gefaselt. Und Papa musste ihr den kürzesten Weg zum Fluss erklären«, quasselte Chrissie drauflos. »Aber das müsstest du doch eigentlich wissen – schließlich wart ihr verabredet, oder?«
»Ja, mir ist nur leider etwas dazwischengekommen.« Marie versuchte, möglichst ruhig zu klingen, damit Chrissie nicht auf die Idee kam, sich Sorgen zu machen. »Wahrscheinlich hat Franzi die Radtour einfach allein unternommen und sich etwas verspätet. Sie ist ja nicht gerade die Pünktlichste.«
Chrissie kicherte. Sie schien kein bisschen besorgt um ihre Schwester zu sein. »Das kannst du laut sagen! Hör mal, ich muss jetzt Schluss machen. Gleich kommt Bernd vorbei und ich bin noch nicht gestylt.«
»Na dann, einen schönen Abend noch«, wünschte Marie und legte auf. Kim und Marie sahen sich an.
Kim war blass geworden. »Mist!«, murmelte sie. »Weißt du, was ich glaube?«
Marie nickte. »Franzi ist alleine zum Campingplatz gefahren und hat auf eigene Faust ermittelt.«
»Ob ihr etwas passiert ist?« Kim schluckte. »Vielleicht hatte sie einen Platten. Oder einen Unfall mit dem Rad …«
»Oder ihr ist auf dem Campingplatz irgendetwas zugestoßen«, fügte Marie hinzu und stand auf. Sie hatte soebeneinen Entschluss gefasst. »Wir müssen zum Campingplatz fahren und sie suchen. Jetzt sofort.«
Eingesperrt
Franzi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und kramte in ihrer Hosentasche nach einem Taschentuch. Den Rucksack hatte Theo ihr abgenommen. Sie schnäuzte sich ausgiebig und atmete einmal tief durch.
»Heulen bringt dich jetzt auch nicht weiter«, murmelte sie, um sich selbst Mut zu machen. »Sieh lieber zu, wie du aus diesem Schlamassel wieder herauskommst!«
Franzi sah sich in dem engen Kabuff um und seufzte. Eine Flucht war quasi unmöglich. Die einzigen Ausgänge waren die Schranktür, die Theo abgeschlossen hatte, und die Dachluke, durch die Franzi beim besten Willen nicht hindurchpasste.
Sie lauschte auf die Stimmen, die leise durch die falsche
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