Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
auftreten darf.«
Michi lächelte ihr zu. »Du hast dich bestimmt prima geschlagen, oder? Ich kenne niemanden, der so schlau ist wie du.«
Kim wurde knallrot. »Na ja – ich habe tatsächlich alle Fragen richtig beantwortet.«
»Ehrlich? Super!« Michi klang beeindruckt und Kim freute sich sichtlich darüber.
»So toll ist das nun auch wieder nicht«, bemerkte Marie spitz. »Es kommt schließlich immer noch auf die Gesamtpunktzahl an.«
»Das sagst du doch bloß, weil die Quizkandidatin aus eurer Klasse nur die ersten acht Fragen beantworten konnte«, gab Kim ärgerlich zurück. »Und das, obwohl sie aufs tolle Heinrich-Heine-Gymnasium geht!«
»Na und?« Marie zuckte mit den Schultern. »Wir haben bestimmt trotzdem gewonnen. Wollen wir wetten?«
Franzi rollte genervt mit den Augen. »Könnt ihr nicht mal aufhören mit eurem Gezicke? Es ist doch völlig schnuppe, wer diese blöde Vorrunde gewinnt! Quiz für Kids schauen schließlich sowieso nur Idioten.«
Aber mit dieser Meinung stand Franzi offenbar ziemlich alleine da. Als Thomas Niedlich auf der Bühne erschien, starrten Marie und Kim wie hypnotisiert zu ihm hinüber. Kim kaute nervös an ihrem Daumennagel und Marie trat unruhig von einem Bein aufs andere.
»Wahnsinn!«, murmelte sie. »Der Typ ist einfach toll.«
Franzi musterte den Moderator. Sie musste zugeben,dass Thomas Niedlich tatsächlich nicht schlecht aussah. Er hatte ein jungenhaftes Gesicht, auf dem jetzt ein strahlendes Lächeln erschien. Seine braunen Haare waren zu einer stacheligen Gelfrisur gestylt und er trug eine verblichene Jeans, ein T-Shirt im Batik-Look und einen grasgrünen Blazer. Franzi fielen die vielen Ringe auf, die er an den Fingern trug. Ob die alle echt waren?
»Jetzt ist es so weit!«, verkündete der Moderator und ließ noch einmal sein Zahnpastalächeln aufblitzen. Sämtliche Mädchen im Studio betrachteten ihn mit verzücktem Gesichtsausdruck. »Der Sieger der Vorrunde steht fest! Ihr wart alle super, aber es kann nun mal leider nur eine Klasse gewinnen. Und gewonnen hat …« Der Moderator machte eine spannungsgeladene Pause und es wurde mucksmäuschenstill im Studio. »… die Klasse 7b der Georg-Lichtenberg-Gesamtschule! Herzlichen Glückwunsch!«
Der Rest der Ansage ging im lauten Jubel von Franzis Mitschülern unter. Die Jungs grölten begeistert und die Mädchen fielen sich gegenseitig um den Hals. Auch Anna strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Mutter klatschte wie verrückt, genauso wie Frau Pauli, Franzis Klassenlehrerin.
Franzi machte ein verblüfftes Gesicht. »Was? Wir haben gewonnen?« Sie konnte es kaum glauben. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet!
Kim und Marie ging es offenbar ebenso. Sie starrten Franzi völlig verdattert an. Dann machte sich Enttäuschung auf ihren Gesichtern breit.
»Mist, Mist, Mist!«, schimpfte Marie. »Dabei war ich mir so sicher, dass wir weiterkommen! Ich hab mir sogar schon Klamotten für meinen Fernsehauftritt gekauft!«
Franzi verkniff sich eine Bemerkung darüber, dassHochmut vor dem Fall kommt. Stattdessen lächelte sie ihrer Freundin tröstend zu. »Mach dir nichts draus. Du schaffst es schon noch früh genug ins Fernsehen, auch ohne diese blöde Quizshow.«
»Du hast gut reden!«, fuhr Marie sie an. »Du weißt ja gar nicht, wie wichtig mir dieser Fernsehauftritt war!« Sie drehte sich um und stürmte in Richtung Toiletten davon.
»Was ist denn mit der los?«, wunderte sich Franzi und sah Marie mit gerunzelter Stirn nach. »Warum schnauzt sie mich jetzt an? Ich kann doch schließlich nichts dafür, dass ihre Klasse verloren hat!«
»Lass sie doch«, sagte Kim. »Sie ist eben enttäuscht – und das kann ich gut verstehen.«
Michi drückte Kims Arm. »Ärgere dich nicht. Du hast dein Bestes gegeben und das ist doch die Hauptsache.«
Kim lächelte ihm traurig zu. »Leider hat es nicht gereicht.«
Währenddessen verteilte Thomas Niedlich auf der Bühne fleißig Autogramme. Das Zahnpastalächeln lag die ganze Zeit wie einbetoniert auf seinem Gesicht.
»Der Typ ist so was von unsympathisch!« Franzi stieß Michi mit dem Ellbogen in die Seite. »Sieh dir nur mal sein falsches Grinsen an – echt fies!«
Michi nickte. »Stimmt. Und für seine Frisur hat er mindestens eine Tonne Gel verbraucht.«
Franzi kicherte. »Der muss bestimmt jeden Abend einen Ölwechsel machen, bevor er ins Bett geht. Ich weiß wirklich nicht, was alle an dem finden. Marie und Kim sind ja auch total begeistert von ihm – von
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