Die drei !!!, 7, Skaterfieber
Vertrieb.«
Damit hatte sie sich verraten: Hans und Georg belieferten sie also mit den gefälschten Sachen! Erst kauften sie Billigware aus der Fabrik und dann platzierten sie darauf die gefälschten Markenlogos.
»Möchtest du das T-Shirt mal anprobieren?«, fragte die Verkäuferin.
Marie nickte. »Klar.«
Die Verkäuferin zeigte ihr die Kabinen. Marie verschwand hinter einem Vorhang und tauchte kurz darauf wieder mit dem T-Shirt auf.
»Das Grün steht dir ausgezeichnet«, sagte die Verkäuferin. »Es passt sehr gut zu deinen blonden Haaren und den blauen Augen.«
Marie drehte sich vor dem Spiegel und lächelte geschmeichelt. »Also das musst du einfach nehmen!«, sagte die Verkäuferin. »Ich weiß nicht«, sagte Marie und zögerte plötzlich. »Mein hellblaues T-Shirt gefällt mir irgendwie besser.«
Sofort ging die Verkäuferin zurück zum Ladentisch und kramte in der Schachtel. »Na also! Wusste ich doch, dass wir das T-Shirt auch noch in Hellblau haben.«
Marie nahm es strahlend entgegen, verschwand damit in der Kabine und kam gleich wieder raus.
»Und, was meint ihr dazu?«, fragte sie Kim und Marie und zwinkerte ihnen hinter dem Rücken der Verkäuferin zu.
In Franzis Gehirn ratterte es. Marie wollte ihnen offensichtlich eine geheime Botschaft übermitteln. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Wenn Marie dasselbe T-Shirt zu Hause hatte, war das die Gelegenheit, um die beiden Teile zu vergleichen und auf Markenfälschung hin zu überprüfen!
»Sehr gut«, sagte Franzi schnell.
Kim hatte die Botschaft auch verstanden und nickte begeistert. »Das steht dir wirklich viel besser als das grüne.«
»Wusste ich’s doch«, sagte Marie und verschwand wieder in der Kabine. Als sie herauskam, schwenkte sie das hellblaue T-Shirt in der Hand. »Das nehm ich!«
Die Verkäuferin lächelte. »Eine sehr gute Wahl! Dazu würde übrigens auch sehr gut eine dunkelblaue Hose aus derselben Kollektion passen. Soll ich sie dir mal zeigen?«
Marie zögerte kurz, aber bevor sie in ihren üblichen Kaufrausch verfallen konnte, stoppte Franzi sie: »Nein, danke! Meine Freundin hat genau das, was sie wollte.«
Marie wollte erst protestieren, überlegte es sich dann aber doch anders. »Stimmt, du hast recht.«
»Gut«, sagte die Verkäuferin. »Aber schaut bald mal wieder rein. Ich bekomme laufend neue Markenware.«
Die drei !!! nickten eifrig. Die Verkäuferin trug das T-Shirt zur Kasse, tippte aber den Preis nicht ein, sondern schrieb ihn auf einen extra Quittungsblock. Auch das fand Franzi mehr als merkwürdig. Sie wollte also diese Sachen eindeutig am Finanzamt vorbeischmuggeln. Gut, dass sie nicht wusste, dass sie drei Detektivinnen vor sich hatte!
Marie bezahlte, und die Verkäuferin packte das T-Shirt in eine blickdichte, dunkelblaue Tüte. Sie legte noch den Quittungsbon mit hinein und reichte die Tüte Marie. »Hier, viel Spaß damit!«
»Spaß hab ich bestimmt«, sagte Marie und klimperte mit ihren getuschten Wimpern.
Kim kicherte hinter vorgehaltener Hand. Schnell gingen die drei !!! zur Tür und verließen den Laden.
Draußen lachte Kim los. »Ich hab’s fast nicht mehr ausgehalten! ›Spaß hab ich bestimmt.‹ Die hast du ja ganz schön auf die falsche Fährte gelockt.«
Marie warf ihre Haare nach hinten und lächelte selbstbewusst. »Tja, da zahlt sich eben wieder mal mein Schauspielunterricht aus!«
Michi, der Chemie-Experte
»Ich kann’s kaum noch erwarten!«, rief Franzi. »Los, hol das andere T-Shirt!«
Die drei !!! waren gleich nach ihrer erfolgreichen Aktion im Sportgeschäft zu Marie nach Hause gefahren und hatten sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Herr Grevenbroich drehte gerade mal wieder eine Folge der Vorstadtwache , und sie waren zum Glück vollkommen ungestört.
Marie rekelte sich auf ihrem Designer-Lesesessel und gähnte herzhaft. »Mach jetzt bloß keinen Stress. Weißt du eigentlich, wann ich heute aufgestanden bin? Um halb sieben, am Samstag! Und jetzt ist es halb vier.«
»Dein Problem«, meinte Franzi ungerührt. »Keiner hat von dir verlangt, dass du dich so aufbrezelst.«
Da mischte sich Kim ein: »Ich bin auch wahnsinnig gespannt, ob wir einen Unterschied bei den T-Shirts entdecken können.« »Okay, okay«, sagte Marie. »Ich geh ja schon.«
Sie raffte sich aus dem Sessel hoch und ging zu ihrem weißen dreiteiligen Kleiderschrank, der die gesamte Breite des Zimmers einnahm. Als sie ihn aufmachte, kamen unzählige Kleiderbügel voller Hosen, Blusen, Röcke
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