Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
und starrte darauf, aber Marie war sich nicht sicher, ob er tatsächlich auch las, was darauf stand.
»Franzi, Kim und ich sind gerade an einem neuen Fall dran, bei dem wir nicht weiterkommen. Es geht um das keltische Kreuz …«
Weiter kam sie nicht. Professor Degens blasses Gesicht lief knallrot an. »Was fällt dir ein?«, rief er empört. »Wie kannst du es wagen, dich bei mir einzuschmuggeln? Mach sofort, dass du von hier wegkommst!«
»Aber ich möchte doch nur …«, verteidigte sich Marie.
»Raus hier!«, rief der Professor.
Marie machte vor Schreck zwei Schritte nach hinten. Als hätte sie damit eine unsichtbare Lichtschranke ausgelöst, ging plötzlich die Zwischentür auf, und die Sekretärin rauschte herein.
»Herr Professor?«, fragte sie. »Brauchen Sie Hilfe?«
Professor Degen zeigte mit zitterndem Finger auf Marie und zischte: »Sorgen Sie dafür, dass diese Person, dieses unverschämte Mädchen mir nie wieder unter die Augenkommt!«
»Selbstverständlich, Herr Professor«, antwortete die Sekretärin. Dann packte sie Marie mit eisernem Griff bei den Schultern und drängte sie zur Tür hinaus.
»Aber ich kann das alles erklären«, rief Marie verzweifelt.
»Nichts wirst du erklären«, sagte die Sekretärin und griff noch härter zu.
Marie schrie auf: »Aua! Sie tun mir weh!«
»Auf Nimmerwiedersehen«, sagte die Sekretärin ungerührt. »Lass dich hier nie wieder blicken!«
Bevor Marie wusste, wie ihr geschah, stand sie draußen im Flur, und die Sekretärin knallte ihr die Tür vor der Nase zu.
Marie rieb sich die schmerzenden Schultern und schüttelte den Kopf. »Das gibt’s doch nicht! Sind denn hier alle komplett verrückt geworden?« Dann ging sie wütend zurück zu Franzi und Kim.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte Kim. »Du bist ja total aufgelöst.«
»Kein Wunder!«, sagte Marie, und dann erzählte sie, was gerade passiert war.
Franzi pfiff durch die Zähne. »Hui! Da scheint aber einer ganz schön Dreck am Stecken zu haben, sonst hätte er sich wohl kaum so stark aufgeregt.«
»Der Typ war mir gestern schon total unsympathisch«, sagte Marie.
»Gestern?«, hakte Kim nach.
Marie fiel ein, dass sie ihren Freundinnen noch gar nicht von der ersten Begegnung auf der Treppe erzählt hatte. Das holte sie schnell nach.
Jetzt pfiff auch Kim durch die Zähne. »Der hat eindeutig was zu verbergen. Ich finde, wir sollten die Spur sofortverfolgen, solange sie noch heiß ist. Die Infos über das keltische Kreuz können wir uns auch übers Internet besorgen.«
Marie und Franzi tauschten einen kurzen Blick und waren sich rasch einig. »Okay«, sagte Franzi. »Am besten nehmen wir das Büro des Professors gleich mal genauer unter die Lupe.«
Marie winkte ab. »Schlechtes Timing. Er ist gerade selber drin und wird uns bestimmt nicht freiwillig alles zeigen.«
»Und was ist mit dem Büro seiner Sekretärin?«, fragte Kim. »Vielleicht finden wir ja da irgendwelche Hinweise.«
Marie stöhnte. »Und wie sollen wir bitteschön den Vorzimmerdrachen aus ihrem Büro vertreiben?«
Franzi grinste. »Ich hätte da schon eine Idee.«
Die drei !!! steckten die Köpfe zusammen und Franzi weihte sie in ihren Plan ein.
Kim kicherte. »Könnte klappen. Also ich bin dabei.«
»Das müsst ihr aber alleine machen«, sagte Marie. »Mich kennt die Sekretärin ja schon, da würde sie sofort Verdacht schöpfen.«
Franzi hakte sich bei Kim ein. »Kein Problem.« Und schon öffnete sie schwungvoll die Tür.
Fünf Sekunden später stürmte sie zusammen mit Kim das Vorzimmer des Professors. »Haben Sie zufällig eine weiße Maus gesehen?«
Die Sekretärin wurde blass. »Wie bitte?«
Kim setzte einen verzweifelten Gesichtsausdruck auf. »Ja, wir haben unsere Maus verloren. Vorhin saß sie noch auf meiner Schulter, aber dann ist sie auf einmal weggerannt. Ich glaube, sie ist genau auf Ihre Tür zugelaufen.«
»Iieeeh!«, rief die Sekretärin, sprang auf und flüchtete panisch aus dem Zimmer.
Kim klopfte Franzi anerkennend auf die Schulter. »Geniale Idee. Jetzt aber schnell! Sie kommt sicher bald wieder zurück. Und der Professor darf uns nicht erwischen.«
Rasch machte Franzi die Tür zu. Dann sah sie sich in dem kleinen, quadratischen Raum um. Im Gegensatz zu Professor Degen war die Sekretärin anscheinend ein Ordnungsfanatiker. Fein säuberlich waren die Aktenordner in den Regalen aufgereiht und auch der Schreibtisch war bis auf einen Ablagekorb freigeräumt.
Neugierig nahmen Franzi und
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