Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
gerade eine SMS geschrieben. Er wollte nur wissen, wie es mir geht. Hätten wir vielleicht doch noch eine Chance gehabt?«, fragte Kim und Marie sah eine Träne in Kims Augenwinkel. Franzi zückte ein Taschentuch. »Kim, du hast dir so lange überlegt, ob es mit euch noch rund läuft. Und du hattest dich entschieden, jetzt ...« »Aber Michi ist doch so ein lieber Kerl«, seufzte Kim.
»Ja, das ist er. Und deshalb könnt ihr ja vielleicht auch Freunde bleiben!« Marie hoffte, dass Kims Herz nicht so schwer wäre, dass es sie den ganzen Abend nach unten ziehen würde. »Die Präsentation wird dich ablenken. Und vielleicht triffst du ja einen süßen Jungen.« Aufmunternd lächelte Marie Kim an. Kim lächelte zurück und sagte: »Du hast ja recht, Marie. Liebeskummer wird für heute abgestellt – jetzt ist Party angesagt!« Beide nickten sich grinsend zu und Marie sagte: »Sehr gut, Kim, das ist die richtige Einstellung.« Kim stand auf und ging in Richtung Küche. »Möchtet ihr auch etwas zu trinken? Es kann noch ewig dauern, bis Jo mit Duschen fertig ist. Ich mix mir jetzt einen Eistee mit Zitrone und Pfefferminzblättern.«
»Ich nehme auch einen«, antwortete Franzi. »Und wenn Jo nicht gleich hier ist, muss er auf unseren Bericht bis morgen warten. Wir müssen nämlich so langsam mal los!«
»Bekomme ich auch einen Eistee?«, fragte Jo kurze Zeit später, als er mit verwuschelten, nassen Haaren vor den Mädchen stand und sich umständlich sein weißes Hemd in die Jeans stopfte.
Franzi goss ihm einen Tee ein und wollte gerade loslegen mit der Berichterstattung, als Jo abwinkte. »Das könnt ihr mir alles auf dem Weg zum Club erzählen. Wir müssen nämlich jetzt los!«
»Wir?«, fragten die drei Mädchen wie aus einem Mund. Marie glaubte, sich verhört zu haben. Sie erklärte Jo in knappen Sätzen, dass sie immer alleine ermittelten. Für sie war damit alles geklärt. Voller Eifer sprang sie auf und zog Franzi und Kim aus dem tiefen Sofa hoch. »Los geht's«, sagte sie, ohne sich weiter um Jo zu kümmern. »Du bekommst deinen Bericht morgen zum Frühstück!«, sagte sie entschlossen, griff nach dem Hamburg-Magazin, in dem die Adresse des Clubs stand, und zückte ihr Handy.
»Tut mir leid, Jo, wir müssen jetzt wirklich los.« Kim zuckte mit den Schultern.
»Ein Taxi in die Arnoldstraße 36, bitte«, flötete Marie in ihr Handy.
»Nehmt mich mit! Ich garantiere euch, dass ihr auf jeden Fall Einlass bekommen werdet!« Jo grinste Marie herausfordernd an.
»Ach! Und wie das?«
»Ganz einfach. Ich habe Karten organisiert.« Bevor Marie wieder abwehren konnte, erzählte Jo ihr, dass er wusste, dass sie ohne Karten für alle Ewigkeit vor dem Club stehen würden. Er kannte die Hamburger Türsteher – die waren knallhart. Egal mit welcher Ausrede man auch versuchen würde, sich Einlass zu verschaffen. Also hatte er mit seinem Freund Malte telefoniert.
»Erinnert ihr euch? Ich habe euch bereits in Eastbourne von ihm erzählt, als ich die Schallplatten gekauft habe.« Marie erinnerte sich daran, dass Jo mal etwas von einem Freund, der DJ war, erzählt hatte.
»Wir müssen auf dem Weg zum Club nur kurz bei Malte vorbei und die Karten abholen.« »Und wo wohnt dieser Malte?«
»In der Brunnenstraße. Das ist nicht weit von hier. Wir fahren auf dem Weg zum Club fast dran vorbei.« Die drei !!! mussten die neue Lage erst einmal besprechen. Keine Minute später war der Detektivclub einstimmig der Meinung, bei der Ermittlungsarbeit einmal eine Ausnahme zuzulassen. Die Aussicht, dann doch irgendwann bibbernd und ohne Erfolgsaussichten vor dem Club zu warten, gefiel nämlich keiner der drei. Jo durfte also mit.
Was er erzählte, als er die Karten in den Händen hielt und zurück ins wartende Taxi sprang, ließ Kim, Franzi und Marie aufhorchen.
»Malte hat sich ziemlich gewundert, dass ich mich so über die Karten gefreut habe. Er hätte nie gedacht, dass ich ausgerechnet zu einer CD-Präsentation von diesem schäbigen Label gehen will.«
Bei dem Wort »schäbig« zuckte Marie zusammen. Jo fuhr einfach fort: »Die sind wohl bekannt für ihre unsauberen Geschäfte. Die Branche tuschelt schon länger über TDJ-Aspiration, sie sollen angeblich ganz schön Dreck am Stecken haben, sagt man so. Na ja, auch egal, wir haben Karten und nur das zählt, oder?«
Marie sah das ganz anders. Aber Jo wusste ja auch nicht, was sich heute im Büro des Labels abgespielt hatte und was sie überhaupt schon alles herausgefunden hatten.
Weitere Kostenlose Bücher