Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
Marie machte eine kurze Pause. »Na, ist das was?« »Das passt zu der Aussage von Charly«, antwortete Kim.
»Ach ja, der süße Charly, hattet ihr viel Spaß zusammen?«, witzelte Marie.
»Das war ein rein geschäftliches Treffen für mich und danke, neue Liebesgeschichten kann ich zur Zeit nicht gebrauchen. Ich glaube jetzt übrigens auch nicht mehr, dass das Label hinter dem Diebstahl steckt. Als ich Charly vorsichtig unterzuschieben versuchte, dass der Laden, für den er arbeitet, wohl doch nicht so ganz sauber ist, wurde er wütend. Er meinte, dass ich nur Quatsch rede. Der Laden sei sauber. Er hätte die Verträge immer gesehen, weil er sie ja kopieren musste. Und natürlich hatte er dann auch mal seine Nase hineingesteckt. Er ist ja auch neugierig.«
»Ach ja. Und was steht in den Verträgen?«, fragte Marie und wurde ungeduldig.
»Die Bands treten alle Rechte an das Label ab. Ist sicher nicht ganz fair, aber so laufe das nun mal mit neuen Bands, hat Charly gesagt. Die jungen Musiker texten und komponieren und die Labels kaufen ihnen die Rechte ab und machen sie berühmt. Ungefähr so, wie du schon am Anfang vermutet hast, Marie.«
»Das ist doch ungeheuerlich!« Franzi ballte die Hände zu Fäusten. »Das ist alles andere als sauber.« Kim berichtete weiter: »Die großen Labels machen das ganz sicher anders, aber die kleinen ... Naja, dieses Label ist nun mal so – schon immer gewesen. Hat Charly gesagt. Ich glaube, der Labelinhaber hat den Laden von seinem Onkel übernommen. Und der hatte in den Sechzigerjahren schon Erfolg mit dieser Masche.«
»Hat Charly gesagt«, kam es nun gleichzeitig von Marie und Franzi. Kim musste selbst lachen. »Mein detektivisches Gespür sagt mir, dass Charly zwar in einem schäbigen Laden arbeitet, aber außer, dass das Label Rechteinhaber der Songs ist, wissen wir nichts. Ich glaube kaum, dass denen vom Label bewusst war, dass der Ritter Zartbitter geklaut ist. Das wäre ihnen bestimmt auch eine Nummer zu schmutzig gewesen.« »O.k., damit fällt das Label als Verdächtiger auch weg. Bleibt immer noch Marc übrig. Franzi, wie lief es bei dir?«, Marie sah sie erwartungsvoll an. »Haltet euch fest, Mädels!« Kim und Marie waren gespannt wie Flitzebögen. »Ich gebe jetzt die Originalworte von zwei Musikstudenten wieder, die ich hören konnte, als ich im Vienna auftauchte und – oh Wunder – Marc nirgends sehen konnte. Zufälligerweise sah ich aber zwei andere Jungen, die mir bekannt vorkamen. Ich war sicher, sie in der Musikhochschule gesehen zu haben, als sie aus der Vorlesung von Professor Bamse kamen. Hätte der eine Student gewusst, dass ich ihn belauschen würde, hätte er seinem Freund bestimmt lieber etwas über den tollen Apfelkuchen erzählt. Der übrigens wirklich sehr lecker war.«
»Franzi! Weiter!« Bei Marie wuchs die Spannung. Franzi verstellte ihre Stimme und sprach mit tiefem Ton weiter: »›Die Sängerin von Ultimate Question ist ein Hit! Hast du die schon mal gesehen? Die ist total süß. Am Anfang wollte Marc sie nicht in die Band aufnehmen, die Lieder, die sie abgab, waren zwar von den Texten her toll, aber Komponieren konnte sie einfach nicht. Aber hey, dann kam sie mit diesem Knaller Ritter Zartbitter um die Ecke. Und Marc war überzeugt. Man könnte meinen, sie hätte selbst über Nacht Musik studiert! Hoffentlich gehen ihr die Ideen nicht so bald aus, sonst fliegt sie wieder aus der Band.‹«
Franzi wechselte den Tonfall und imitierte den anderen Jungen: »›Hat Marc da was angedroht? Ich wüsste eine neue Sängerin für Ultimate Question. Eine Freundin von meiner Schwester wäre heiß auf den Posten!‹« Franzi musste kurz kichern, dann ging sie wieder in die für die erste Imitation ausgewählte Stimme über.
»›Nein, Marc ist gerade so mit seinem Ego beschäftigt. Er trifft sich kaum noch mit mir. Viel mehr hat er mir auch nicht erzählt.‹«
Franzi entspannte sich und strahlte.
»So lief das Gespräch? Genau so? Wow!« Marie war verblüfft. »Ja, genau so ... oder so ähnlich. Einzelne Worte können anders gewesen sein«, sagte Franzi mir normaler Stimme. Kim sprach als Erste aus, was alle zu denken schienen. »Meint ihr, Nina hat Jo benutzt? Vielleicht hat sie ihm nur vorgespielt, dass sie ihn mag, weil er Zugang zu Tills Kompositionen hatte?«
»Aber woher wusste sie überhaupt, dass Till komponiert und dass seine Lieder sogar gut sein könnten?«, fragte Franzi. »Jo hat mir erzählt, dass Nina im entfernten Freundeskreis
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