Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
ein schnelles Versteck, falls Nina merken würde, dass sie verfolgt würde.
Aber scheinbar kam Nina gar nicht auf die Idee, dass sie nicht nur beobachtet wurde, sondern dass ihr sogar drei echte Detektivinnen auf den Fersen waren. Mit einem siegessicheren Lächeln kam sie aus der Haustür, lief die Arnoldstraße hinunter und bog rechts in die Große Brunnenstraße. Von Franzi, Kim und Marie, die ihr hinterherschlichen, merkte sie nichts. »Hoffentlich dreht sie sich nicht um. Würde sie uns erkennen?«, flüsterte Franzi besorgt. Marie winkte ab. »Glaube ich nicht. Nina hatte vor der Präsentation sowieso nur Augen für Jo. Außerdem sahen wir alle drei um einiges älter aus.«
Nina ging gut 30 Meter vor den Detektivinnen. Dazwischen lief noch eine junge Frau mit Kinderwagen und ein älteres Pärchen mit einem Hund. Vier Jugendliche rollen auf der anderen Straßenseite mit ihren Skateboards über die Bürgersteige und eine Fahrradfahrerin schimpfte lauthals, als ein Lieferwagen ihr die Vorfahrt nahm. Nina hatte sich noch nicht einmal umgedreht. Franzi, Kim und Marie konnten einfach so tun, als seien sie ganz normale Passanten. Auch als Nina vor einer Bushaltestelle stoppte, stellten sich die drei Mädchen, äußerlich seelenruhig, dazu und warteten ebenfalls auf den Bus. Hoffentlich fährt Nina nicht einmal quer durch die Stadt und wechselt den Bus oder steigt in eine U-Bahn, dachte Marie. Sonst fliegt unsere Verfolgung doch irgendwann auf. Oder wir finden uns irgendwo in einem weit entfernten Hamburger Vorort wieder und schaffen es nicht, heute Abend unseren Zug zu bekommen. Der Bus kam zwei Minuten später. Nina stieg ein, kaufte eine Fahrkarte und nahm in der Mitte des Gelenkbusses Platz. »Steigt ihr hinten ein«, sagte Marie. »Ich löse Karten beim Busfahrer.«
Kim und Franzi hatten einen Vierersitz hinter Nina für sich beansprucht. Marie kam zu ihnen und nickte anerkennend. »Gut gemacht«, formten ihre Lippen lautlos. Sie saß direkt mit dem Rücken zu Nina. Ihr Herz klopfte. Nicht laut, aber doch ein wenig unruhig. Immerhin wussten sie weder, wohin die Fahrt ging, noch, wie lange sie dauern würde. An den nächsten Haltestellen füllte sich der Bus. Marie wurde von einer älteren Dame gebeten, ihr den Sitzplatz zu überlassen, was Marie auch gerne tat. Auch wenn sie jetzt befürchten musste, irgendwann doch noch von Nina angeschaut und erkannt zu werden. Marie stand im Gang direkt hinter Nina. Ihre Hand, mit der sie sich an der Stange festhielt, berührte fast Ninas lange Haare. Marie warf ganz unverfänglich einen Blick aus dem Fenster und schielte zwischendurch immer wieder dezent über Ninas Schulter. Sie versuchte zu lesen, was Nina in ihr Handy tippte. Marie dachte, sie würde eine SMS schreiben. Aber dann sah sie, dass Nina eine Fotodatei aufgerufen hatte. Das Foto selbst konnte Marie nicht erkennen, dafür war sie dann doch zu weit entfernt. Als Nina dann aber ein Notizbuch aus ihrer Tasche zog und begann, Noten zu notieren, wurde Marie einiges klar. Sie schrieb Tills Komposition ab!
An der übernächsten Haltestelle leerte sich der Bus und Marie konnte ihren alten Sitzplatz wieder einnehmen. Die fragenden Blicke von Kim und Franzi waren berechtigt – ihnen konnte gar nicht entgangen sein, dass Marie mehr wusste als sie. »Ich erzähle euch nachher von meinem spektakulären Tag«, sagte sie im lässigen Ton und lehnte sich zurück. Kim und Franzi hatten den Wink verstanden und drängten nicht auf Antworten.
Jemand anderes gab ihrer Neugier Futter – Nina! »Hey, Marc«, flötete Nina in ihr Handy. »Ich habe einen neuen Song! Ich kann ihn euch gleich morgen bei der Probe vorstellen – wann ist die noch gleich? Ach, um 17 Uhr schon ... Ist o.k., ich werde ausnahmsweise mal pünktlich sein ... Klar, das Konzert beginnt dann um 20 Uhr, ich weiß! Bis morgen!« Noch jemand mit Problemen im Zeitmanagement, schoss es Marie amüsiert durch den Kopf. Aber sie war auch fassungslos über so viel Dreistigkeit! Franzi fiel es offensichtlich schwerer, ruhig zu bleiben. Sie sah so aus, als würde sie jeden Moment aufspringen und Nina zur Rede stellen wollen. »Alles zu seiner Zeit«, beruhigte Kim sie leise. »Wenn wir jetzt eingreifen, vernichtet sie garantiert das einzige Beweismittel«, flüsterte sie so leise wie möglich. »Wir wissen jetzt ja, wann wir sie auffliegen lassen können. Und das Wo finden wir auch noch heraus.«
Auch Nina flüsterte irgendetwas vor sich hin. Marie spitzte die Ohren. Sie
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