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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Finger auf eine Pfütze neben einer Mülltonne.
    Jetzt sah Franzi es auch. In der Pfütze lag eine Maske mit violettem Federschmuck. Maries Maske. Franzi lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. »Marie würde ihre Maske niemals wegwerfen. Jemand muss sie ihr vom Kopf gerissen haben!«
    Kim wurde so blass wie die Schokolinsen in der Tüte, die sie krampfhaft in der Hand hielt. »Ich glaube, Marie ... sie wurde ... sie wurde entführt!«, stammelte Kim.

Hände hoch!
    »Und ihr Handy ist ausgeschaltet.« Kim hatte nach der ersten Schrecksekunde sofort Maries Nummer gewählt, aber nur die Mailbox-Ansage erreicht.
    »Das Handy macht sie doch nicht freiwillig aus! Wir brauchen Verstärkung«, sagte Franzi. »Wir müssen sofort zum Palazzo und Onkel Michele um Hilfe bitten!« Franzi bückte sich, hob die Federmaske auf und verstaute sie in einer Plastiktüte in ihrem Rucksack.
    Kim warf kurz entschlossen die restlichen Schokolinsen in den nächsten Mülleimer. »Ich schicke Tante Florentine nur noch schnell eine SMS, damit sie Bescheid weiß.« Nachdem Kim die SMS abgeschickt hatte, boxten sich Kim und Franzi durch die Menschenmenge und rannten hinüber zur Anlegestelle mit den Wassertaxis. »Schnell!«, rief Franzi. »Wir müssen nach Dorsoduro.« Der Taxifahrer ließ knatternd den Motor an. »Si, si! Habe verstanden.« Geschickt schlängelte er sich zwischen den vielen Booten am Hafen hindurch. Und sobald er freie Bahn hatte, brauste er in einem Affenzahn durch die Lagune. Kim und Franzi dauerte die Fahrt trotzdem viel zu lange. Kim machte sich schreckliche Vorwürfe. Wenn sie zu dritt zusammengeblieben wären, wäre das alles nicht passiert. In Kims Gedankenkarussell rotierten abwechselnd zwei Sätze: Hoffentlich geht es Marie gut! Hoffentlich ist sie nicht verletzt! Endlich erreichten sie die Anlegestelle in Dorsoduro. Franzi gab dem Taxifahrer viel zu viel Trinkgeld und sprang mit Kim aus dem Boot. Dann hetzten sie durch die Gassen. Atemlos erreichten sie den Palazzo. Die Haustür stand offen, worüber sie sich zunächst nicht wunderten. Vielleicht wurden gerade neue Lebensmittel für die Cateringfirma angeliefert. Die Detektivinnen stürmten die Großküche. Überrascht sahen die Köche von ihren Töpfen und Pfannen hoch. »Onkel Michele!«, rief Kim. »Wir suchen Michele.« Der Chefkoch zeigte mit dem Kochlöffel zur Decke. »Der Chef ist oben. Es hat an der Tür geklingelt und er ist mit den Besuchern hinaufgegangen.«
    Kim und Franzi warfen sich einen verwunderten Blick zu. Welche Besucher? Onkel Michele und Tante Florentine hatten die Gäste für das Fest erst für den Nachmittag eingeladen. »Danke«, sagte Franzi.
    Die Mädchen machten kehrt, liefen ins Treppenhaus und hetzten die Treppe hoch. Im Flur im ersten Stock hörten sie halblaute Stimmen, die aus dem Wohnzimmer kamen. Kim riss die Tür auf. »Onkel Michele, wir müssen dringend mit dir reden. Es ist ...«
    Weiter kam sie nicht, weil ein Mann mit einer grün-weißen Harlekin-Maske auf dem Kopf sie unterbrach: »Ach, die kleinen frechen Krabben vom Schiff. Herzlich willkommen. Ihr habt uns gerade noch gefehlt.« Er winkte die Detektivinnen mit einem breiten Grinsen herein und lüftete seine Maske. Der Mann war der pockennarbige Typ vom Vaporetto und aus dem Schmuckladen! Neben ihm an der Wand lehnte lässig sein glatzköpfiger Komplize, der seine Harlekin-Maske bereits abgenommen hatte und mit beiden Armen Marie festhielt. Marie wehrte sich mit Händen und Füßen, aber der Entführer war stärker als sie.
    Franzi ballte ihre Fäuste. »Lassen Sie unsere Freundin sofort los!«
    Hinter ihrem Rücken räusperte sich jemand. »Das geht leider nicht, fürchte ich.« Kim und Franzi fuhren blitzschnell herum. Der Junge, der sich gerade zu Wort gemeldet hatte, war Luca! Neben ihm stand Onkel Michele mit purer Verzweiflung in den Augen. Kim unterdrückte ihre Panik und fragte so ruhig wie möglich: »Luca, was wird hier gespielt? Du steckst doch nicht etwa mit diesen Taschendieben unter einer Decke?« Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Luca lachend protestieren würde. Aber er blieb todernst, antwortete nicht auf die Frage und schaute nur beschämt zu Boden. Kim hatte den Nagel auf den Kopf getroffen: Er und die Taschendiebe waren Komplizen! Als Franzi auf die Wand hinter Luca und Onkel Michele starrte, fiel ihr plötzlich auf, dass ein Gemälde fehlte. Die venezianische Landschaft im Goldrahmen lehnte auf dem Sofa. Das Gemälde hatte einen

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