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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Angst vor morgen Abend, wenn ihr Vater sie vom Flughafen abholen würde. Seine traurigen Augen, wenn er erfuhr, dass sie den Ring verloren hatte.

Geheimnisvolle Harlekine
    Marie setzte ihre dunkle Sonnenbrille auf. Alles hätte so schön sein können. Die Sonne schien. Das Wasser im Hafen von San Nicolò plätscherte leise vor sich hin. Eine frische Brise erreichte die Zuschauertribünen und die drei !!! hatten tolle Plätze am Lido. Gleich würden die festlich geschmückten Ruderboote auftauchen und der Bürgermeister den goldenen Ring ins Meer werfen. Und genau da lag das Problem: Marie konnte die Zeremonie nicht genießen, weil sie dauernd an ihren eigenen Ring denken musste.
    »Was machst du denn für ein Gesicht?«, fragte Tante Florentine. »Bist du traurig, weil Luca nicht hier sein kann?« Marie wurde rot. »Ja, ein bisschen schon«, gestand sie und warf Kim und Franzi dabei einen strafenden Blick zu. Sie konnten den beiden ihre haarsträubenden Behauptungen von gestern nicht verzeihen und ihre Freundinnen hatten sich ihrerseits auch noch nicht dafür entschuldigt. Entsprechend frostig war die Stimmung zwischen den Detektivinnen. Tante Florentine drückte Marie kurz an sich. »Du musst nicht mehr lange durchhalten! Spätestens bei der Regatta stoßen Luca und Onkel Michele ja zu uns.«
    »Ich weiß«, sagte Marie und versuchte, ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern.
    Luca und Onkel Michele waren zu Hause im Palazzo geblieben. Alle Angestellten arbeiteten seit dem frühen Morgen auf Hochtouren, um rechtzeitig die cicchetti für das anschließende private Fest fertigzustellen. Marie war nicht nach feiern zumute. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie das Fest am liebsten abgeblasen. Sie hatte sich heute regelrecht dazu zwingen müssen, etwas Hübsches anzuziehen. Dabei stand ihr das weiße Fünfziger-Jahre-Kleid mit den dunkelblauen Tupfen ausgezeichnet.
    »Hast du eigentlich unsere Masken dabei?«, wollte Franzi plötzlich wissen. Die drei !!! hatten gleich nach dem Kauf der Karnevalsmasken ausgemacht, dass sie die Masken wenigstens einmal in Venedig tragen mussten, auch wenn gerade keine Karnevalszeit war. Und was bot sich besser dafür an als die heutige Festa della Sensal
    »Klar«, antwortete Marie einsilbig und zeigte auf ihren dunkelblauen XXL-Shopper.
    »Ich freu mich schon darauf, die Masken später beim Bummel über den Trödelmarkt aufzusetzen.« Kim lächelte. »Du bekommst natürlich die schönste Maske, Marie. Die mit dem violetten Federschmuck.«
    Es war ihre Art, eine Versöhnung anzubahnen, aber Marie war noch nicht soweit. Deshalb nickte sie nur stumm und verfolgte interessiert den Konvoi der Ruderboote, die jetzt langsam näher kamen.
    Auf den Zuschauertribünen brach lauter Jubel aus. Alle standen auf und winkten dem Bürgermeister zu, der im ersten Boot, das besonders schön geschmückt war, die Hafenöffnung von San Nicolò erreichte. Huldvoll hob der Bürgermeister die Hand und grüßte zurück. Eine Gruppe von Trompetenspielern, die von einem Trommler begleitet wurden, setzten ihre Instrumente an. Eine feierliche Fanfare erfüllte die Lagune.
    Kurz darauf stoppten die Boote. Die Musik verstummte und der Bürgermeister sprach ein paar Worte. Dann holte er weit aus und warf den goldenen Ring ins Meer. Die Zuschauer klatschten begeistert. Auch Marie wurde von der allgemeinen Freude mitgerissen. Sie stand auf und applaudierte gemeinsam mit Tante Florentine, Kim und Franzi.
    »Jetzt müssen wir uns aber beeilen«, sagte Tante Florentine. »Lasst uns schon mal zur Kirche San Nicolò gehen, damit wir die Messe nicht verpassen.«
    In der voll besetzten Kirche, die bereits vor dem Gottesdienst nach Weihrauch duftete, bekam Marie plötzlich einen Kloß im Hals. Die feierliche Atmosphäre, die Kerzen und die vielen Menschen rührten sie. Manche knieten und beteten mit geschlossenen Augen. Marie selbst war nie besonders gläubig gewesen. Doch jetzt ertappte sie sich auf einmal dabei, dass sie sich wünschte, sie könnte beten und ganz fest daran glauben, dass ihre Wünsche in Erfüllung gingen. Eigentlich waren es doch nur zwei kleine Wünsche: dass sie ihren Ring zurückbekam und dass Luca mit dem Diebstahl nichts zu tun hatte. Die Messe rauschte an Marie vorbei, ohne dass sie die Einzelheiten der Zeremonie mitbekam. Schon strömten die Menschen zum Ausgang. Die drei !!! und Tante Florentine ließen sich von der Menge hinaus ins Freie schieben. Vor der Kirche herrschte lebhaftes Treiben. An

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