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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Naschen?«, fragte Helmut Grevenbroich. Er stand mit Kim, Franzi und Marie am Bahnsteig für Fernreisezüge des Münchener Hauptbahnhofs. Der Nachtzug nach Venedig wartete abfahrbereit. Marie wehrte lachend ab. »Es ist kurz vor Mitternacht. Da sind alle Geschäfte geschlossen, Papa!«
    »Ach so, ja natürlich, du hast recht.« Helmut Grevenbroich kratzte sich verlegen am Kinn. Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken schon bei den Dreharbeiten, die am nächsten Morgen in schwindelerregender Höhe stattfinden sollten: auf dem Münchener Olympiaturm.
    »Tausend Dank, Herr Grevenbroich, dass Sie uns nach München mitgenommen haben!«, sagte Franzi. »Und dass Sie meine Mutter herumgekriegt haben!«, fügte Kim hinzu.
    Brigitte Jülich war ein absoluter Härtefall gewesen, aber Helmut Grevenbroich hatte sie mit seinem Charme am Ende doch noch um den Finger gewickelt. Am Freitag hatten Kims und Franzis Klassen eigentlich einen gemeinsamen Schulausflug ins Museum geplant gehabt. Sie von diesem Ausflug zu befreien, war keine große Sache gewesen. Frau Jülich und Frau Winkler mussten nur das Wort »Familienfeier« auf den Entschuldigungszettel schreiben. Marie hatte mit dem stressigen Umzug eine gute Ausrede. Erschöpfungszustände traten bekanntlich oft zeitverzögert auf, wie Helmut Grevenbroich der Klassenlehrerin glaubhaft versicherte. »Keine Ursache.« Maries Vater lächelte verschmitzt. »Hab ich doch gern gemacht. Aber ihr wisst: Das war eine Ausnahme, die Schule hat normalerweise Vorrang. Also, ihr Lieben: Der Abschied naht. Passt gut auf euch auf, grüßt mir Tante Florentine und habt vor allem ganz viel Spaß!« Er umarmte seine Tochter, drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und gab anschließend Kim und Franzi die Hand. »Auf Wiedersehen, Herr Grevenbroich!«, sagten Kim und Franzi.
    Maries Vater half ihnen noch, die Koffer ins Abteil zu bringen – bei Maries vollgepacktem roten Rollkoffer kam er etwas aus der Puste – dann sprang er wieder aufs Gleis. Der Schaffner blies in seine Trillerpfeife, alle Türen schlugen zu. Und dann ging es los. Langsam rollte der Zug aus dem Kopfbahnhof. Die drei !!! winkten im Gang, bis Helmut Grevenbroich nicht mehr zu sehen war. Für einen kurzen Augenblick vermisste Marie ihren Vater sehr, aber kurz darauf spürte sie ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Das Reisefieber hatte sie gepackt. »Wo willst du schlafen, Marie?«, fragte Kim. Sie war mit Franzi bereits im Abteil verschwunden. »Oben oder unten?« »Ist mir egal«, sagte Marie. »Ich werde heute Nacht vor lauter Aufregung sowieso kein Auge zutun.«
    Kim ließ sich kichernd in eins der unteren Betten fallen. »Ich auch nicht. Ich bin noch nie im Schlafwagen gefahren und noch nie 1. Klasse. An den Luxus könnte ich mich glatt gewöhnen!«
    »Und ich find's super, dass wir ein Viererabteil nur für uns alleine haben«, sagte Franzi. »Da können wir so lange quatschen, wie wir wollen. War echt supernett von deinem Vater, uns das Ticket zu schenken.«
    Marie konnte nicht gleich antworten, weil sie gerade versuchte, in dem engen Gang zwischen den Betten ihr Beautycase zu öffnen. Als sie es geschafft hatte und sich endlich abschminken konnte, nickte sie zufrieden. »Finde ich auch.«
    Der Schaffner kam, um die Fahrausweise zu kontrollieren. Er wünschte ihnen eine gute Nacht und verschwand. Die drei !!! zogen ihre Schlafanzüge an, putzten sich an dem winzigen Waschbecken die Zähne und verwandelten das vierte, unbenutzte untere Bett mit Kissen in ein gemütliches Sofa. »Ich finde es ja total süß, dass deine Tante in ihrem Alter noch heiratet«, sagte Kim. »Mit 50 werden andere Frauen Omas oder sind geschieden.«
    Marie lachte. »Stimmt. Aber es passt zu Tante Florentine. Sie hat schon immer ein ungewöhnliches Leben geführt und sich nie darum gekümmert, was andere Leute von ihr erwarten.« »Und ihr Mann?«, fragte Franzi. »Wie alt ist der?« »Ich glaube, Onkel Michele ist auch Anfang 50«, sagte Marie. »Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne Fotos von der Hochzeit zeigen.« Sie winkte mit einem Speicherstick, den sie mit einem Griff aus ihrer Handtasche gezogen hatte. »Au ja!«, rief Kim und Franzi holte sofort den clubeigenen Laptop aus ihrem Rucksack.
    Aufgeregt warteten die Freundinnen, bis der Laptop hochgefahren und die Fotos geladen waren. Gleich die erste Aufnahme löste einhellige Begeisterung aus: Tante Florentine und Onkel Michele saßen Händchen haltend in einer festlich geschmückten Gondel.

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