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Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Titel: Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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gab Marie zu bedenken. »Hier halten sich Fußabdrücke nicht lange, vor allem, wenn der Wind drüberweht. Aber im feuchten Moos ist das etwas anderes.« »Du hast recht.« Kim nickte. Sie ging näher an die Spur im Moos heran. »Und wie ist die Kerbe hier und die Kuhle dort, direkt neben dem Fußabdruck, hingekommen? Was ist das?« Das nachfolgende Schweigen wurde vom Klopfen der ersten Regentropfens auf das Blätterdach begleitet. »Schnell, was auch immer es ist, wir müssen Gipsabdrücke anfertigen, bevor der Regen alles zunichtemacht.«
    Marie kniete sich hin, öffnete ihren Rucksack und holte die Ausrüstung hervor. Mit professionellen Handgriffen rührte sie in der mitgebrachten Plastikschale den Gips mit Wasser zu einem Brei. »Henry dachte zuerst, wir wollten auch Fossilien fälschen, als ich ihn vorhin um etwas Material gebeten habe.« Marie grinste. »Ich habe ihm dann erklärt, was wir vorhaben. Das hat ihn ziemlich beeindruckt.« Sie goss die Gipsmasse zügig über den Fußabdruck und die seltsamen Kerben im Boden. »Er will mal einen Kaffee mit mir trinken. Ich soll ihm von unseren Fällen berichten.«
    »Eine Flirtoffensive mit vollem Erfolg«, stellte Franzi grinsend fest.
    Kim starrte gedankenverloren auf Marie. Dann schnipste sie mit den Fingern. »Ich hab es! Ja, so könnte es gewesen sein!« Ihre Freundinnen sahen sie neugierig an. »Das war kein fliegender Einbeiniger. Hier hat eine Person gekniet. Genau so, wie du gerade, Marie. Die kleine runde Kuhle ist der Abdruck von ihrem Knie, mit dem sie sich am Boden abgestützt hat. Die Kerbe in ungefähr 40 Zentimetern Abstand dahinter stammt von der Fußspitze. Und vorne hat sich der andere Fuß abgedrückt.«
    »Kim, du bist genial!«, rief Marie. Nach einer kurzen Pause fragte sie leise: »Und warum kniet jemand hinter einem Baum?« »Weil er etwas oder jemanden beobachten will.« Kim schwieg bedeutungsvoll.
    »Es könnte also sein, dass uns gestern jemand observiert hat!« Marie hatte vor Aufregung rote Wangen. »Und ich ahne auch schon, wer.«
    Sie sprachen es alle drei gleichzeitig aus: »Noris Kinner!« »Aber das ist zunächst nur ein Verdacht«, schränkte Kim ein. »Einen Beweis haben wir erst, wenn die Schuhgröße übereinstimmt. Und den ganz sicheren Beweis können uns nur Fingerabdrücke liefern.«
    »Dann nichts wie zurück zur Hütte und zum Drohbrief«, sagte Franzi. »Die zweite Station können wir uns bei dem Wetter sowieso sparen.« Ein feiner, aber dichter Landregen hatte eingesetzt und schmale Wasserrinnsale sickerten die Baumstämme hinab. Schnell bildeten sich überall am Boden große Pfützen.
    Marie nahm die fest gewordenen Gipsabdrücke auf. »Die beiden kleinen Abdrücke sind nicht zu gebrauchen. Aber der große ist gut geworden. Zu Hause können wir die Schuhgröße ausmessen.« Sie verstaute alles vorsichtig im Rucksack. »Gehen wir!«
    Eine Stunden später saßen die drei !!! an dem kleinen Tisch in ihrer Hütte. Sie hatten die völlig durchnässten Kleider schnell gewechselt und sich die Haare trocken gerubbelt. Der Regen hatte nachgelassen, aber es war immer noch ziemlich düster. Drei Nachttischlampen warfen gleißendes Licht auf die Tischplatte. »Los geht's.« Kim verteilte mit einem feinen Glasfaserpinsel Grafitstaub auf dem Drohbrief. Sie zog das Papier mit einer Pinzette näher zu sich und pustete sanft über die Oberfläche.
    »Bingo!« Unzählige grau-schwarze Fingerabdrücke zeichneten sich auf dem Papier ab. Teilweise waren sie völlig verschmiert und dunkel. Aber ein großer Abdruck mit klaren Linien prangte fast genau in der Mitte.
    »Der sieht sehr gut aus«, murmelte Kim. »Der Größe nach ist das ein Daumenabdruck.«
    Franzi runzelte die Stirn. »Bist du ganz sicher, dass er nicht von dir stammt? Du hast den Brief schließlich auch ohne Handschuhe angefasst.«
    »Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich gerade ein wichtiges Beweismittel aus dem Umschlag ziehe«, verteidigte sich Kim. »Außerdem habe ich den Zettel nur am Rand angefasst und ganz bestimmt nicht mitten draufgedrückt.« »Ich glaube auch nicht, dass der Abdruck von Kim ist«, sagte Marie. »Der ist verdammt groß. Solche Riesengriffel hat Kim nicht. Der passt eher zu Noris Kinner.« »Das werden wir hoffentlich bald herausfinden.« Kim griff sich die Rolle mit Spezialklebefolie und fixierte den Abdruck. Dann legte sie das Papier in das große Heft, das sie als Detektivtagebuch nutzte, wenn sie unterwegs waren. »Jetzt brauchen wir nur noch

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