Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
Kim räusperte sich. »Ich habe sie auch gesehen. Sie hat mich verfolgt.« »Nein.« Ina fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Kim, bitte sag, dass das alles nicht wahr ist.« »Doch. Das ist es.«
Ina schüttelte den Kopf. »Ich habe euch in Gefahr gebracht.« Sie sah Tessa an. »Lina hätte sich schwer verletzen können.« Lina legte ihr den Arm um die Schultern. »Aber mir ist ja nichts passiert!«
Ina seufzte. »Wie wird das erst, wenn der NaturErlebnisWald offiziell eröffnet ist? Wenn das so weitergeht, geschieht womöglich etwas Schreckliches.« Ina straffte den Oberkörper. »Es hilft nichts. Eröffnungsfeierlichkeit, Pressekonferenz und Publicity hin oder her. Ich muss die Polizei einschalten. Auch wenn das Museum dann vor der Wiedereröffnung schlechte Schlagzeilen bekommt.« Sie schluckte. Die drei !!! sahen sich kurz an. Schließlich räusperte sich Kim. »Ina, ich glaube, du benötigst die Polizei nicht.« »Wie meinst du das?« »Marie, Franzi und ich werden ermitteln.« »Aber –« Ina sah sie verständnislos an.
Kim fuhr fort: »Wir haben mit unserem Detektivunternehmen Die drei !!! bereits sehr viele Kriminalfälle gelöst. Wir werden auch dir helfen können!« Sie zückte eine ihrer Visitenkarten und überreichte sie Ina. »Wir werden den Anti-Cacher suchen und ausfindig machen!«
Ina las sichtlich beeindruckt, was auf der Karte stand. Trotzdem zögerte sie. »Ist das nicht viel zu gefährlich für euch? Wie man an Linas Unfall sehen konnte, scheint der Täter vor nichts zurückzuschrecken.« Ina sah Tessa an. »Was meinst du dazu?«
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Sonntag, 22:30 Uhr
Unsere Tour in den NaturAbenteuerWald hat sich innerhalb von wenigen Stunden zu einem neuen Fall entwickelt — der uns beinahe durch die Lappen gegangen wäre. Tessa wollte uns zunächst nicht ermitteln lassen. Sie fand, die Sache sei zu gefährlich und sie wollte sie lieber der Polizei übergeben. Es ist unglaublich, wie wenig Vertrauen Erwachsene haben können. Wir mussten zu dritt eine Stunde auf Tessa und Ina einreden, damit sie endlich nachgegeben haben. Letztendlich ist Ina froh, dass sie nicht die Polizei einschalten muss und es womöglich öffentlich bekannt wird, dass jemand die Geocache-Touren sabotiert. Das Museum und der angrenzende Erlebniswald werden nächste Woche eröffnet. Es würde sich gar nicht gut machen, wenn in der Zeitung etwas Negatives über das Projekt steht. Somit werden die drei !!! also doch ermitteln! Wir mussten Tessa versprechen, dass
1. Lina und Carla keinesfalls mitmachen (Was für eine Idee?! Wir sind doch nicht wahnsinnig!!!),
2. wir vorsichtig sind (Wann sind wir das nicht? Und wenn wir es mal nicht sein können, hat das seinen guten Grund — hier sind wir wieder bei der Frage nach Vertrauen.),
3. wir immer unsere Handys dabei haben und erreichbar sein sollen. (Was glaubt Tessa eigentlich, wie wir sonst durchs Leben gehen? Erwachsene sind manchmal sehr komisch. PS: Manchmal wäre es allerdings auch besser, das Handy zu Hause zu lassen. Dazu mehr in meinem Geheimen Tagebuch ...)
Morgen beginnt also unsere Jagd nach dem fiesen »Anti-Cacher«. Die Situation ist folgende:
Abgesehen von einer manipulierten Cache-Fährte, die zu einem gefährlichen Gelände mit einer Falle (für Lina) führte, haben wir einen anonymen Drohbrief vorgefunden und wurden von einem scheinbaren Geist im Wald verfolgt. Das alles muss irgendwie zusammenhängen. Nachdem Franzi, Marie und ich vorhin in Ruhe alle Fakten zusammengetragen haben, ist auch klar, dass wir bereits einen Verdächtigen haben: Noris Kinner!
1. Der Mann hat sich seltsam verhalten. Hat er wirklich dieses kleine Amselnest im Gebüsch in 30 Metern Entfernung beobachtet, wie er uns weismachen wollte? Oder hat er vielmehr nachsehen wollen, ob wir »die Natur stören«?!
2. Genau diese Formulierung hat unseren Verdacht erhärtet: Sie steht in dem Drohbrief des Anti-Cachers. Und Noris Kinner hat etwas ganz Ähnliches zu uns gesagt: »Die Menschen stören die Natur.«
3. Als Franzi von ihren Tieren erzählt hat, war Kinner total begeistert und nett. Als er aber erfahren hat, dass wir eine Geocache-Tour machen, wurde er irgendwie zurückhaltender.
4. Warum hat er diese Legende vom kopflosen Ritter erzählt? Wollte er uns einschüchtern? Glaubte er, dass wir dann nicht mehr auf Schatzsuche gehen würden?
5. Er hat betont, dass der Geist von Conrad von Lengfelde immer noch sein Unwesen treiben soll. Und
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