Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
prompt verfolgt mich ein weißer Geist. War das Noris Kinner, verkleidet mit einem weißen Tuch? Wollte er uns mit seinem Auftritt endgültig vertreiben, damit wir »die Natur nicht stören«?
Es gibt viele Fragen — und viel zu tun. Wir werden morgen:
1. den Drohbrief auf Fingerabdrücke untersuchen und
2. Spurensicherung am Tatort betreiben.
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Sonntag, 23:30 Uhr
Achtung: Lesen für alle, die nicht Kim Jülich heißen, verboten.
Das kann ich wirklich niemandem erzählen. Noch nicht einmal Franzi und Marie. Vorhin habe ich eine SMS entdeckt, die mir Michi im Lauf des Vormittags geschickt hat:
??? :-)
Zuerst war ich völlig verwirrt. Was wollte er mir sagen? Las er jetzt wieder ein Die drei ??? -Buch? Gab es ein neues Hörspiel, auf das er mich aufmerksam machen wollte? Dann kam mir ein böser Verdacht. Ich habe im Speicher unter den gesendeten Nachrichten nachgesehen. Meine schlimmsten Vermutungen wurden übertroffen: Ich wollte Michi heute Vormittag eine Antwort auf seine Einladung zu den Proben schreiben. Ich hatte getippt, ein bisschen überlegt, dann angefangen zu löschen, und dann kam dieser blöde Zwischenfall mit Noris Kinner. Da habe ich das Handy schnell in meine Hosentasche gestopft. Im Lauf des Tages müssen einige Tasten aktiviert worden sein und mein Handy hat eine Nachricht an Michi verschickt. Sie lautet:
lieb mich!
Das kann doch nicht wahr sein. Wie kann denn aus »lieber michi!« so etwas werden?! »lieb mich!« Mit Ausrufezeichen! Kein Wunder, dass Michi mit drei Fragezeichen antwortet. Wie soll ich bloß reagieren? Ich sterbe.
Unheimliche Spuren
»Ich schlage vor, dass wir gleich nach dem Frühstück auf Spurensuche bei den Geocache-Stationen gehen.« Kim rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Sie fühlte sich total gerädert. Nachdem sie in der vergangenen Nacht ihre Tagebucheinträge vollendet hatte, war sie erst sehr spät eingeschlafen, weil ihr tausend Dinge durch den Kopf gegangen waren. »Es sieht nach Regen aus. Wir müssen schnellstens die Tatorte untersuchen, bevor der Boden aufweicht und mögliche Spuren vernichtet werden.«
Marie schaltete den Fön ab. »Wie bitte?« Sie löste die Rundbürste aus ihrem Haar. »Ich habe nichts gehört, mein Reisefön ist dermaßen laut.«
»Kim sagt, dass du dir das Styling sparen kannst. Henry frühstückt heute nicht mit uns.«
Franzi konnte der mit hohem Tempo heranfliegenden Bürste im letzten Moment ausweichen. Marie stemmte die Arme in die Hüften. »Meine Liebe! Ich style mich nicht für andere. Ich mache mich grundsätzlich für mich selbst schön!« Sie schnappte sich die Bürste aus Franzis Schoß und begann, ihre langen blonden Haare vorsichtig auszukämmen. »Also, was steht an, Leute?«
»Das habe ich eben gesagt«, knurrte Kim. »Erst Spurensuche. Danach sichern wir Fingerabdrücke auf dem Drohbrief -wenn es außer meinen welche gibt.«
»Genau.« Kim massierte sich den Nacken. »Können wir jetzt endlich losgehen. Ich verhungere!«
Marie wühlte in ihrem Beautycase. »Gleich. Ich brauche nur noch ein klitzekleines bisschen Lipgloss. Wo steckt es nur?« Kim und Franzi stießen gleichzeitig einen Seufzer aus.
»Ihr seid viel zu spät dran!«, rief ihnen Lina schon von Weitem zu, als sie das Dachterrassen-Restaurant betraten. Sie hatte den Schrecken vom Vortag scheinbar gut weggesteckt. Gut gelaunt grinste sie hinter einem riesigen Becher mit Kakao hervor. »Die heiße Schokolade ist superlecker!« »Das sieht man«, bemerkte Marie. »Der Milchschaumbart auf deiner Oberlippe steht dir ausgezeichnet. Solltest du immer tragen.«
Lina streckte Marie die Zunge raus, wischte sich aber gleich danach verstohlen mit dem Ärmel über den Mund. Ina erkundigte sich, ob sie gut geschlafen hatten. »Super. Die Hütten sind aber auch total gemütlich«, stellte Franzi fest. »Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier.« »Das freut mich.« Ina zeigte nach hinten zu einer schmalen Buffet-Zeile. »Dort gibt es Spiegeleier, Würstchen und warmen Toast. Ansonsten habe wir noch frische Brötchen, Butter, Käse, Wurst, Marmelade und Honig. Nehmt euch einfach, was euch schmeckt.«
»Lecker!«, murmelte Kim. »Langsam komme ich in die Gänge.« Sie bedienten sich am Buffet und setzten sich mit voll beladenen Tellern zu Ina und Tessa an den Tisch. Carla und Lina verabschiedeten sich. »Wir fälschen jetzt mit Henry Fossilien! Wir machen Gipsabdrücke von alten versteinerten Tieren und Pflanzen«, erklärte
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