Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
Punktestand beim Zombiespiel futsch ist ... Ich kann euch versichern, dass ich all eure Passwörter herausfinden kann. Vom Online-Autorennen über das Drachenfighter-Mystery bis zum Flugsimulator. Das alles kann ein ganz schlechtes Ende nehmen, wenn ihr euch weiter danebenbenehmt. Alles liegt in eurer Hand.
Die aktuellen Ereignisse überstürzen sich. Daher bin ich immer noch nicht dazu gekommen, Michi zu simsen und diese eine spezielle Sache klarzustellen. Wobei ich eigentlich ganz froh bin, dass ich die ganze Zeit abgelenkt war und mir keine Gedanken machen konnte. Was soll ich denn bloß schreiben? Was denkt Michi von mir? »lieb mich!« — das ist so peinlich!!! Wie kann ich das jemals erklären?!
Ich muss jetzt professionell sein und die Befragung des Verdächtigen durchziehen.
Aber heute Abend schreibe ich Michi. Es hilft ja nichts: Ich muss da einfach durch.
»Da ist er«, zischte Marie. Sie beschleunigten ihre Schritte. Am Ende des Flurs stand Noris Kinner auf einer Leiter. Er hantierte an einem Kabel, das aus der Wand ragte. Zwei weitere Handwerker waren dabei, großflächig Schlitze in der Wand zu verputzen. Kinner fluchte. Irgendetwas schien nicht so zu laufen, wie es sollte.
»Hallo!« Marie winkte. Noris Kinner blickte irritiert über seine Schulter.
Marie setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. »Herr Kinner, können wir Sie einen Moment sprechen?« »Hallo, nett euch wiederzusehen.« Der rothaarige Mann runzelte die Stirn. »Aber es ist gerade ganz schlecht.« Er deutete auf die Kabel. »Ihr seht ja, was hier für ein Chaos herrscht. Und wir müssen heute fertig werden.« »Nur zwei Minuten«, bat Marie.
Kinner seufzte. »Was gibt es denn so Wichtiges?« Er kletterte von der Leiter herunter und legte den Schraubenzieher auf dem Werkzeugkasten ab.
»Haben Sie etwas gegen Geocacher?« Maries Stimme klang immer noch sehr freundlich.
Noris Kinner schien einen kurzen Moment blass zu werden. »Wie meinst du das?«
»Genau so, wie ich es gesagt habe: Wir möchten wissen, ob Sie etwas gegen Geocacher haben und deshalb die Touren des Museums sabotieren.«
Kinner sah Marie fassungslos an. »Das ist doch total absurd! Wie kommt ihr auf so etwas?«
Marie ging auf Noris Kinner zu. »Als wir uns des erste Mal getroffen haben, damals im Kletterpark, haben Sie sich negativ über diese Form der Schnitzeljagd geäußert.« Marie funkelte den Mann nun wütend an. »Wir haben in den letzten Tagen mehrere Pannen auf unseren Geocache-Touren erlebt. Und gestern mussten wir sogar die Nacht im Wald verbringen, weil das GPS-Gerät keinen Empfang mehr hatte.« Marie hob theatralisch die Arme. »Können Sie sich vorstellen, welche Angst wir ausgestanden haben?«
Kinner nickte verwirrt. »Ja, doch, aber ich habe damit nichts zu tun!«
»Wenn Sie hinter diesen Sabotageakten stecken, werden wir das herausfinden. Und wir werden Sie anzeigen.« Kim hielt Marie fest. »Reg dich doch nicht so auf«, zischte sie ihr zu.
»Oh doch – ich rege mich so lange und so viel auf, wie ich möchte!« Marie wehrte Kims Arm heftig ab. Die Sportjacke, die Kim über ihren Arm getragen hatte, fiel neben dem Werkzeugkasten zu Boden.
»Pass doch auf. Du benimmst dich echt unmöglich!« Kim schnappte sich ihre Jacke und klopfte den Staub ab. »Herr Kinner, wir kommen ein anderes Mal wieder, wenn meine Freundin sich beruhigt hat.«
Kinner starrte die beiden Mädchen an, als seien sie zwei kopflose Gespenster.
»Nur eine letzte Frage noch.« Marie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wo waren Sie gestern Abend und die Nacht über?«
Noris Kinner starrte Marie mit offenem Mund an. Dann fasste er sich wieder. »Ich muss euch überhaupt nichts zu meinem Privatleben erzählen! Aber da ihr sonst wahrscheinlich keine Ruhe gebt, also gut: Ich war gestern Abend bis kurz vor Mitternacht beim Stammtisch des Wellensittichzüchter-Vereins.« »Ach ja? Haben Sie Zeugen?«
»Alle 20 Mitglieder, die ebenfalls anwesend waren«, antwortete Kinner kurz angebunden.
»Danke. Wir werden das überprüfen«, lautete Maries ebenfalls kurze Antwort.
Kim nickte Noris Kinner beschwichtigend zu. »Die Ereignisse der letzen Tage haben meine Freundin etwas mitgenommen.« Kinner nickte. »Schon gut.« Er blickte sich suchend um, dann nahm er sich einen Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten. Er kletterte schwungvoll auf die Leiter. »Ich muss dringend weiterarbeiten.«
Kim und Marie sprangen die breite Treppe des Museums hinunter.
»Hast du ihn?«,
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