Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
dem Felipes Großmutter Rosita ihr Armband und das von Felipe besprochen hatte? Früher waren übersinnliche Dinge oft fremd und unheimlich für sie gewesen, aber durch Felipe hatte sie einen völlig neuen Zugang dazu bekommen. Franzi schloss die Augen, berührte den Rosenquarz und dachte ganz fest an Felipe. Ein warmes Gefühl von Liebe durchströmte ihren Körper. Sanfte Wellen flimmerten vor ihrem inneren Auge. Und plötzlich sah sie Felipe. Er lag in der Hängematte vor dem Restaurant seiner Mutter im Freizeitpark Sugarland. Sein weißes Hemd bauschte sich im Wind. Die rechte Hand ruhte auf seinem Armband. Er berührte den Stein und dachte im selben Augenblick an Franzi wie sie an ihn. Franzi zitterte vor Glück. Der Zauber funktionierte tatsächlich!
Ein unwiderstehliches Angebot
Aufgeregt starrte Franzi durch die Fensterscheibe des Busses. Ein riesiger, rosafarbener Lolli an der Ausfahrt der Bundesstraße verriet ihr, dass der Freizeitpark Sugarland nur noch wenige Kilometer entfernt war. Franzi konnte es kaum erwarten, Fiona wiederzusehen. Nachdem der Bus gemächlich durch ein paar Dörfer gezuckelt war, tauchte endlich der Parkplatz auf. Fiona stand wie ein Verkehrspolizist in der Einfahrt und winkte. Sie war größer geworden und trug ihre blonden Haare inzwischen schulterlang, aber ansonsten hatte sie sich kaum verändert.
Franzi sprang aus dem Bus und rannte ihr entgegen. »Hi, Fiona!«
»Hi, Franzi!«
Die sportlichen Mädchen, beide in abgewetzten Reithosen und schwarzen Reitstiefeln, umarmten sich herzlich und klopften sich gegenseitig auf die Schultern. »Schön, dass du da bist!«, sagte Fiona. »Komm mit, ich zeig dir, wo wir unser Lager aufgeschlagen haben.« Neugierig folgte Franzi der Freundin. Fiona hatte ihr gestern beim zweiten, deutlich entspannteren Telefonat erzählt, dass die Pferdeshow-Truppe ein nicht genutztes Freigelände am Rande des Freizeitparks angemietet hatte. Sie ließen das Eingangstor von Sugarland links liegen und gingen eine Zeit lang am Zaun mit den regenbogenfarbenen Zuckerstangen entlang. Am Ende des Zauns begann ein Stück Brachland, auf dem früher die Zuckerrüben für die inzwischen stillgelegte Fabrik angebaut worden waren. Fiona streckte ihre Nase in die Luft und schnupperte. Ein unverkennbarer Geruch wehte ihr entgegen: nach Pferdeäpfeln, Heu, Leder und Sattelseife. Ein Geruch, der ihr Herz sofort höherschlagen ließ. Und da waren sie auch schon: Hengste und Stuten, Schimmel, Rappen und edle Araberpferde! Einträchtig grasten sie auf einer durch einen Maschendrahtzaun abgeteilten, improvisierten Koppel. Im Hintergrund standen vereinzelt Wohnwagen und daneben ragten vier riesige Stahlmasten in den blauen Himmel. Auf einem Mast lag eine blau-gelb gestreifte Plane, die von Arbeitern langsam in die Höhe gekurbelt wurde. Man konnte schon jetzt erahnen, wie eindrucksvoll das Zirkuszelt aussehen würde. Fiona griff nach Franzis Hand. »Komm, wir müssen Domino und Coco begrüßen!«
»Die sind auch hier?« Franzi staunte. Der Ponyhof Hufeisen hatte zehn Ponys und zwei Pferde besessen, aber Franzi war davon ausgegangen, dass die Familie Röhn beim Umzug alle Tiere verkauft hatte.
»Klar«, sagte Fiona fröhlich. »Meinen Domino hätte ich doch niemals hergegeben! Und Coco war schon immer Mamas Lieblingspony.«
Franzi strahlte. »Meins auch.« Sie rannte das letzte Stück bis zur Koppel. Der Fuchs machte gerade ausgelassene Bocksprünge um eine kleine Schimmelstute herum. Domino war noch immer der Hitzkopf mit Feuer unter dem Hintern und das schien die brave Coco nach wie vor magisch anzuziehen. »Coco, Domino!«, rief Fiona. »Ich hab hier was zum Naschen für euch.«
Die Ponys spitzten die Ohren und trabten sofort herüber. »Na, kennst du mich noch?« Franzi streckte Coco die Hand hin, während Domino nicht warten konnte und sich frech eine Karotte aus Fionas Jackentasche klaute. Coco schleckte Franzis Hand ab. Dann legte sie ihren warmen Kopf an Franzis Hals und ließ sich die Mähne zerzausen.
»Meine kleine Süße!«, sagte Franzi glücklich. »Ist das schön, dich wiederzusehen!« Natürlich mochte sie ihr eigenes Pony Tinka am allerliebsten, aber im Herzen einer echten Tierfreundin war Platz für viele Pferde.
»Ich freu mich auch, dich wiederzusehen!« Eine schlanke, vierzigjährige Frau kam auf die Mädchen zu. Gut gelaunt schüttelte sie ihre vollen, roten Haare und gab Franzi die Hand. Es war Frau Röhn, Fionas Mutter. Als die drei !!! auf dem
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