Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
Ponyhof Hufeisen ermittelt hatten, hatte Frau Röhn oft angespannt und erschöpft gewirkt, doch heute sah sie aus wie das blühende Leben.
»Ich hab gerade Muffins gebacken«, sagte sie. »Habt ihr Lust, in unseren Wohnwagen zu kommen? Aber ich muss euch warnen: Dort herrscht leider noch Chaos.« Franzi winkte ab. »Kein Problem, Chaos bin ich gewohnt. Ich räume mein Zimmer nur auf, wenn es so voll ist, dass ich nicht mehr zur Tür reinkomme.«
Domino und Coco hatten inzwischen alle Karotten und Apfelstücke aus Fionas Jackentaschen aufgefressen. Ihnen wurde langweilig und sie mischten sich wieder unter ihre Artgenossen. »Bis später, ihr zwei!«, rief Franzi ihnen nach. »Und stellt keinen Blödsinn an, während wir weg sind«, fügte Fiona hinzu.
Zu dritt schlenderten sie hinüber zum Zeltplatz. Dort war einiges los. Die einen luden gerade ihre Autos aus und schleppten Getränkekisten. Die anderen hämmerten am Außendach, rollten ihre Markisen aus oder installierten den Grill. Und ständig trafen neue Autos und Wohnwagen ein. Frau Röhn ging auf ein großes, silbrig glänzendes Wohnmobil zu, das fast schon ein richtiges Haus war. Der einzige Unterschied bestand darin, dass es Räder hatte. Eine Minitreppe glitt lautlos zu Boden, als Fionas Mutter die Tür öffnete.
Im Türrahmen erschien ihr Mann. Er trug ein ausgeleiertes T-Shirt und löchrige Jeans. In seinen kräftigen Armen hielt er einen Putzkasten. »Herzlich willkommen in unserem Reich!« Beim Händeschütteln mit Franzi purzelten Bürsten, Striegel und Hufkratzer im Kasten polternd durcheinander. Neugierig betrat Franzi das Wohnmobil. Eine gemütliche Sofaecke mit angrenzender Wohnküche dominierte den Innenraum. Dahinter waren zwei Stockwerkbetten und diverse Einbauschränke. Franzi fühlte sich sofort wie zu Hause, als sie die unordentlichen Zeitschriftenstapel auf den Sofapolstern entdeckte. Genauso sah es in der Wohnküche von Familie Winkler auch aus.
»Setzt euch bitte«, sagte Frau Röhn, nachdem sie einen Berg aus Stoffen, Pailletten und bunten Bändern vom Tisch geräumt hatte.
Franzi und Fiona machten es sich in der Sofaecke bequem und sahen belustigt dabei zu, wie Herr und Frau Röhn sich vor lauter Gastfreundschaft in der engen Küche gegenseitig auf die Füße traten. Kurz darauf bog sich der Tisch unter lauter leckeren Sachen: Muffins, Obst, Keksen, Cola und einer Thermoskanne mit Kaffee.
Franzi hatte keinen großen Hunger. In ihrem Kopf schwirrten tausend Fragen, die sie unbedingt loswerden musste. »Fiona hat erzählt, Sie haben neue Jobs. Was machen Sie in der Show? Haben Sie eine Dressur? Oder sind Sie jetzt Artisten? Und hat jeder eine eigene Nummer?«
Herr Röhn lachte. »Nein, ich trete nicht auf! Ich hab leider überhaupt kein Showtalent. Ich kümmere mich als Pferdetrainer um die Tiere und darum, dass im Hintergrund alles reibungslos abläuft.«
Franzis Augen leuchteten. Eigentlich war ihr Traumberuf Tierärztin. Seit sie klein war, wollte sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Aber später mal Pferdetrainerin zu sein, konnte sie sich auch total gut vorstellen. »Das ist bestimmt spannend – und man übernimmt eine große Verantwortung für die Tiere.«
»Das stimmt«, sagte Herr Röhn. »Trotzdem bewundere ich meine Frau. Ich könnte das nicht, im Rampenlicht stehen, mit fünf lebhaften Lusitano-Schimmeln um mich herum.« Seine Frau legte zärtlich den Arm um seine Schulter. »Ach, das ist gar nicht so schwer, wie du denkst! Ich muss mich nur hundertprozentig konzentrieren, damit die Dressur klappt. Meine Schimmel sollen nämlich alle nebeneinander in einer Reihe traben. Erst wenn ich es sage, darf einer aus der Reihe tanzen und sich mit den Vorderbeinen auf die Rampe stellen.«
Franzi kicherte. »Ein bockiger Schimmel, der in Wirklichkeit gar nicht bockig ist? Das ist ja witzig! Bist du bei der Nummer auch dabei, Fiona?«
Fiona konnte nicht gleich antworten, weil sie gerade einen großen Bissen von ihrem zweiten Muffin nahm. »Zum Glück nicht!«, sagte sie. »Dazu wär ich viel zu aufgeregt. Coco und ich machen bloß als Statisten mit.«
»Statisten gibt es auch? Wie beim Theater?« Franzi musste an Maries grandiosen Auftritt bei einem Theaterstück von Sartre denken. Im Gegensatz zu Franzi lag Marie die Schauspielerei im Blut. Ihr Vater, Helmut Grevenbroich, war sehr erfolgreich in seiner Rolle als Hauptkommissar Brockmeier in der Vorabendserie Vorstadtwache.
»Klar«, sagte Fiona. Plötzlich ging ein
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