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Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Titel: Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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mit ihm treffen?« »Weil wir ... weil wir ...« Plötzlich hatte Franzi es satt, Erklärungen abzugeben und sich dauernd rechtfertigen zu müssen.
    Sie war Felipe keine Rechenschaft schuldig. Von ihm ließ sie sich ganz bestimmt nicht vorschreiben, mit welchen Leuten sie sich in ihrer Freizeit traf. »Ach, das hat doch alles keinen Sinn!«, brach es aus ihr heraus. »Lass mich in Ruhe und denk bloß nicht daran, morgen zur Show zu kommen!« Felipe starrte sie ungläubig an. »Du willst dich an mir rächen? Das ist so was von gemein!«
    Franzi glaubte nicht recht zu hören. »Ich soll gemein zu dir sein? Ich?«
    »Ja, du!« Felipe machte einen Schritt auf sie zu. Sie konnte seinen flachen Atem spüren und wie seine Wut sich immer noch steigerte. Das war zu viel.
    Franzi schob den linken Ärmel ihrer Jacke zurück, öffnete das Armband und hielt es Felipe hin. »Das kannst du zurückhaben. Ich will es nicht mehr tragen!« Felipe stand da wie zur Salzsäule erstarrt. »Los, nimm es schon!«, drängte Franzi. Felipe rührte sich immer noch nicht. Seine Augen wurden auf einmal ganz dunkel und traurig. »Franzi, du ... bitte tu das nicht!«, flehte er. »Lass uns noch mal über alles reden.« Ein Teil von Franzi wollte sich in Felipes Arme stürzen und ihn trösten, obwohl er ihr gerade so wehgetan hatte. Es war völlig verrückt. Der andere Teil von ihr wollte bloß noch weglaufen. Und dieser Teil war zum Glück der stärkere. Franzi drückte Felipe das Armband in die Hand, drehte sich um und lief davon.
    »Franzi, bleib doch hier!«, rief Felipe ihr nach. Franzi hielt sich die Ohren zu, damit sie seine Stimme nicht mehr hören musste. Sie rannte und rannte und blieb erst stehen, als sie Liz' Wohnwagen erreicht hatte. Atemlos klopfte sie an die Tür, strich sich die verschwitzten Haare zurück und dabei fiel ihr auf, dass ihr Gesicht nass von Tränen war.
    »Hallo! Du musst Franzi sein.« Die Kostümbildnerin, eine junge Frau Anfang zwanzig im bodenlangen Hippierock, begrüßte sie herzlich. »Aber was hast du denn? Hast du etwa geweint?«
    Franzi wischte mit den Fingern energisch die Tränen weg. »Nein, es hat nur unterwegs geregnet.« »Ach, wirklich?« Liz sah ungläubig zum Himmel, der seit zwei Stunden wieder ausgesprochen freundlich und hell war. »Es hat nur ein bisschen getröpfelt«, schwindelte Franzi. Normalerweise hasste sie es, zu lügen, aber das hier war eine harmlose Notlüge. Außerdem war sie gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt. Ihre Tränen waren es nicht wert, geweint zu werden. Nicht wegen Felipe, der sich so dermaßen danebenbenommen hatte. Nicht wegen ihm, der sie heute so maßlos, so schrecklich enttäuscht hatte.
    Eine Stunde später stand Franzi fröstelnd an der Bushaltestelle. Es war spät, sie fühlte sich nach der Anprobe wie gerädert und wollte nur noch nach Hause. Mit niemandem mehr reden, keinen Small Talk machen müssen wie mit Liz. Aber meistens, wenn man sich etwas zu sehr wünscht, geht es nicht in Erfüllung.
    Der Bus kam, Franzi stieg ein und im letzten Moment, bevor sich die Vordertür zischend schloss, schlüpfte Juri Koslow herein.
    »Das nächste Mal kommen Sie aber rechtzeitig zur Haltestelle!«, schimpfte der schlecht gelaunte Busfahrer. »Selbstverständlich!« Koslow zog formvollendet sein Basecap, als ob es sich dabei um einen vornehmen Zylinder handeln würde. Der Bus fuhr an. Juri Koslow ließ sich mit einem Stoßseufzer auf den Platz neben Franzi fallen. »Hallihallo! Das ist ja nett. Fährst du auch in die Stadt? Ich muss dringend frische Granatäpfel, Bananen und Kiwis kaufen. Das Obst geht immer so schnell aus.«
    Franzi wurde rot. »Ich wollte mich noch mal bei Ihnen entschuldigen. Was wir heute Nachmittag in Ihrem Wohnmobil abgezogen haben, war echt nicht fair.«
    »Stimmt«, sagte der Artist. »Und ich werde bis an mein Lebensende stinksauer sein deswegen.«
    Franzi sah ihn erschrocken von der Seite an, aber da lachte er schon wieder.
    »Reingefallen! Vergiss es, das war überhaupt nicht schlimm.« »Okay ...« Franzi konnte nicht so schnell umschalten. Dafür war die Sache einfach zu peinlich.
    Juri Koslow holte einen Apfel aus seiner Tasche und betrachtete ihn nachdenklich. »Was haben wir denn da? Hallo, du kleiner, grüner Apfel! Was stelle ich jetzt mit dir an? Soll ich dich aufessen? Nein, das wär viel zu schade. Mir fällt was viel Besseres ein.« Er warf den Apfel in die Luft und fing ihn geschickt wieder auf. Und auf einmal hatte er drei Äpfel

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