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Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Titel: Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
Autoren: Henriette Wich
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in den Händen, mit denen er virtuos jonglierte. Franzi klatschte begeistert. »Wow! Wo haben Sie das gelernt?« »Ach, ich war früher mal Clown in einem Wanderzirkus«, erzählte Koslow. »Da hab ich auch das hier gerne gemacht.« Er lüftete sein Basecap und plötzlich flatterte eine weiße Taube heraus.
    »Tiere sind im öffentlichen Nahverkehr verboten!«, mischte sich der Busfahrer ein.
    »Oh, das wusste ich nicht.« Juri Koslow fing die Taube mit seinem Basecap ein und im nächsten Moment flatterten bunte Luftschlangen heraus. Die Taube hatte sich scheinbar in Luft aufgelöst.
    »Der Trick ist echt gut!«, sagte Franzi. »Ich kenne einen Zauberer, der kann so was Ähnliches. Er heißt ...« »Stopp!«, rief der Artist plötzlich. »Ich muss hier raus.« Der Busfahrer legte eine Vollbremsung hin. »Jetzt hab ich aber genug von Ihnen! Wenn man an der nächsten Station aussteigen will, drückt man rechtzeitig vorher auf den roten Knopf, verstanden?«
    »Verstanden«, kicherte Juri Koslow. Hastig griff er nach seiner Tasche, sprang auf und verließ überstürzt den Bus. Vor lauter Hektik vergaß er sogar, sich von Franzi zu verabschieden, und merkte nicht, dass aus seiner halb geöffneten Tasche ein Zettel heraussegelte.
    Franzi bückte sich rasch und hob den Zettel auf. »Warten Sie, Sie haben da was verloren!« Doch als sie aufstand, war es zu spät. Der Artist war schon ausgestiegen und der Bus bereits weitergefahren. Franzi sank zurück ins Polster ihres Sitzes. »Mist! Hoffentlich war es nichts Wichtiges.« Sie warf einen flüchtigen Blick auf den Zettel, auf dem Kleingedrucktes in zwei Spalten stand. Offensichtlich handelte es sich um eine Kopie aus einem Nachschlagewerk, aber Franzi konnte kein einziges Wort lesen. Die Buchstaben waren seltsam verschnörkelt. Welche Sprache konnte das sein? Franzi erinnerte sich daran, dass Juri Koslow Russe war. Also musste es ein russischer Lexikonartikel sein.
    Nachdenklich steckte Franzi den Zettel in die rechte Hosentasche ihrer Jeans und vergaß ihn sofort wieder. Der Artist hatte sie mit seinen Kunststückchen so gut abgelenkt, dass sie während des Gesprächs kaum an Felipe gedacht hatte. Aber jetzt kehrte die Erinnerung an den hässlichen Streit mit voller Wucht zurück. Felipe war so ungerecht, so gemein zu ihr gewesen! Erneut schossen Franzi die Tränen in die Augen. Warum hatte er das getan? Warum machte er alles kaputt?

Schock in der Manege
    »Nein!«, rief Franzi. »Ich kann da jetzt noch nicht reingehen.« Fünf Meter vor dem Zirkuszelt blieb sie plötzlich wie angewurzelt stehen.
    »Was ist los?«, fragte Kim verwundert. »Hast du im Café Lomo was vergessen?«
    Die drei !!! hatten vorher noch ein Clubtreffen abgehalten und waren ziemlich überstürzt aufgebrochen. Kim und Marie hatten nämlich lang und breit von ihren Gesprächen mit den Ärzten berichtet. Auf Franzis Tipp hin hatten sie den Tierarzt und den Sportarzt auf die gestohlenen Medikamente angesprochen. Das Ergebnis war gleich null. Beide Ärzte hatten sich mit ihrer Schweigepflicht herausgeredet. »Nein, ich hab nichts vergessen.« Franzi schüttelte den Kopf. Ihre Hände zitterten und waren eiskalt, und ihr war flau im Magen. Sie hätte keinen Kakao Spezial trinken dürfen. Kim sah ihre Freundin genauer an. Und auf einmal wusste sie, was los war. »Du hast Lampenfieber, stimmt's?« Franzi stöhnte. »Und wie! So heftig war es noch nie, nicht mal vor Magos Zaubershows.« Wenn sie die Wahl gehabt hätte, wäre sie heute Nachmittag tausendmal lieber als Zerstückelte Jungfrau aufgetreten, als bei der Pferdeshow Lasso zu schwingen. Sie hatte die Handgriffe x-mal geübt, aber jetzt konnte sie sich an keinen einzigen erinnern.
    »Das Lampenfieber geht vorbei.« Marie legte beruhigend eine Hand auf Franzis Rücken. »Du wirst einen super Auftritt hinlegen, und spätestens wenn du in der Manege stehst, ist die Aufregung weg, glaub mir.«
    Franzi sah auf ihre Armbanduhr. »Na toll! Das bedeutet, ich muss diese Hölle noch zwei Stunden aushalten!«
    »Weißt du was?«, schlug Kim vor. »Wir begleiten dich einfach in die Garderobe. Solange die uns nicht rauswerfen, bleiben wir bei dir. Wir halten auch Händchen, wenn es dir dann besser geht.«
    Franzi musste lachen. »Danke, aber das wird nicht nötig sein.« Sie hakte sich bei ihren Freundinnen unter und merkte, dass wenigstens ihre Hände nicht mehr so stark zitterten. Hinter dem großen Zirkuszelt gab es zwei Zeltgassen. In der einen waren die
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