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Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow

Titel: Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
Autoren: Henriette Wich
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hat mir heute erzählt, dass sie ein Alkoholproblem hatte. Das wusste ich nicht. Tut mir echt leid!« Fiona ließ die Wurzelbürste sinken und blickte zu Boden. »Ja, das war eine harte Zeit, auch für Papa und mich. Mama war vier Wochen in einer Entzugsklinik. Ich hab sie so vermisst!« Fionas Schultern bebten.
    Franzi legte den Arm um ihre Freundin. »Es tut mir so leid«, sagte sie noch mal. »Das war bestimmt total schlimm, aber denk dran: Du hast es überstanden. Und deiner Mutter geht es wieder gut.«
    Fiona fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. Plötzlich schnaubte Schneewittchen ungeduldig. Fiona musste lachen. »Du hast recht, Franzi. Unser Leben ist wieder richtig schön. Wir fühlen uns total wohl mit den Pferden hier und mit der Show... «
    Fiona wollte noch mehr sagen, aber da kam Frau Röhn mit den Putzkästen aus dem Stall zurück. Sie wechselten das Thema und redeten wieder über Pferde. Zu dritt hatten sie die Lusitano-Schimmel rasch versorgt.
    Als sie fertig waren, verabschiedete sich Franzi. Bruce hatte ihr gesagt, dass sie noch kurz bei der Kostümbildnerin vorbeischauen sollte. Die Showkostüme mussten auf ihre Figur angepasst werden, denn sie sollten natürlich wie angegossen sitzen. Auf dem Weg zu Liz' Wohnwagen kam Franzi am großen Zelt vorbei. Sie hörte ein Pferd wiehern und wurde sofort neugierig, wer da gerade probte.
    Es war Hakim mit seinem Araberhengst Aladin. Franzi wollte auf keinen Fall, dass Hakim sie entdeckte. Zusehen wollte sie aber unbedingt. Schnell schlüpfte sie in die hinterste Reihe der Tribüne und nutzte einen Stahlträger als Sichtschutz. Hakim hatte nichts von der Aktion mitbekommen. Diesmal war er alleine und es gab keine Longe. Franzi überlegte, ob es an der neuen Situation lag, dass Aladin heute viel unruhiger war. Er galoppierte nicht wie bei der letzten Probe federnd und gleichmäßig. Stattdessen kam er öfter aus dem Tritt, tänzelte nervös hin und her und fiel schließlich zurück in den Trab. Hakim, der rückwärts auf dem Pferd stand, drehte sich um und ließ sich in den Sattel zurückgleiten. »Aladin!«, zischte er. Er nahm den äußeren Zügel an, gab mit dem inneren etwas nach und begann, innen zu treiben.
    Aladin dachte nicht daran, die Hilfen anzunehmen. Wiehernd bäumte er sich auf. Wie durch ein Wunder gelang es dem Reiter, im Sattel zu bleiben. Franzi zuckte zusammen. Was war bloß los mit Aladin? Es konnte nicht nur an der fehlenden Longe liegen. Der Hengst stand wie unter Strom. Sein ganzes Temperament hatte sich völlig verändert. Hakim kämpfte darum, sein Pferd wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er versuchte es mit noch deutlicheren Hilfen, mit energischen Kommandos und mit Strenge. Doch damit erreichte er genau das Gegenteil von dem, was er beabsichtigte. Aladin wurde immer unruhiger. Irgendwann bäumte er sich dreimal hintereinander auf. Es war ein Teufelskreis.
    Franzi konnte gar nicht hinsehen. Was Hakim da tat, war Tierquälerei! Sie war kurz davor, hinunter in die Manege zu laufen und einzuschreiten. In dem Moment war es ihr völlig egal, ob Hakim wieder ausrasten würde. Das arme Pferd ging vor.
    Doch bevor Franzi losspurten konnte, schlug Aladin nach hinten aus. Hakim, der nicht damit gerechnet hatte, flog in hohem Bogen aus dem Sattel. Nachdem er auf seinem Hinterteil gelandet war, wieherte der Hengst und wandte sich mit zurückgelegten Ohren von seinem Reiter ab. Hakim stöhnte leise, aber er hatte sich anscheinend nicht verletzt, weil er gleich wieder aufstehen konnte.
    »Hey, hey! Was ist denn hier los?« Plötzlich war Juri Koslow da und ging langsam auf Aladin zu. »Ruhig, gaaanz ruhig! – Ja, so ist es gut, Großer, so ist es brav.« Der Araberhengst hörte auf, nervös herumzutänzeln, und richtete seine zurückgelegten Ohren wieder auf. Nach einer Weile ließ er sich bereitwillig von Koslow berühren und am Zaumzeug nehmen.
    Hakim klopfte sich den Staub von den Reiterhosen. »Gib her!«, grummelte er unwillig und schnappte sich die Zügel. Er hielt es nicht mal für nötig, sich bei seinem Kollegen zu bedanken.
    Juri Koslow zuckte bloß mit den Schultern. Er schien ein dickes Fell zu haben. »Hakim, ich hab nur eine Bitte an dich: Nimm deinen Ehrgeiz ein bisschen zurück und überfordere Aladin nicht!«
    Hakim grinste verächtlich. »Ich überfordere ihn überhaupt nicht! Er ist ungeheuer klug und lernwillig.« »Ja, aber er ist ein Pferd und keine Maschine. Das hier soll doch kein Leistungsmarathon werden.«
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