Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
vor: »Machen Zahlen dir bekannt als des Pfeiles Unterpfand. Die Pfeile zeigen auf die Zahlen der Rufanlage unter dem Spiegel. Mal sehen ...« Sie ging nahe an die Anlage heran. »Ich glaube, man kann die Zahlenknöpfe runterdrücken.«
»Ja«, rief Marie. »Das wäre logisch. Man musste das Signal ja ausschalten können. Sonst hätte es ewig geleuchtet, und jeder Bedienstete wäre in das Zimmer gelaufen, obwohl ein anderer schon längst da war.« »Die fünf Schattenpfeile sind unterschiedlich lang«, sagte Kim aufgeregt. »Ich tippe darauf, dass das die Reihenfolge des Codes angibt. Die Zahl, auf die der kürzeste Schatten zeigt, muss als erste gedrückt werden. Die unter dem zweitkürzesten ist die zweite. Und so weiter.«
Franzi nickte anerkennend. »Da wäre ich niemals drauf gekommen. Aber es klingt gut. Mach mal!« »Okay. Der Code wäre also: 7 0 1 8 4.« Kim drückte die Tasten.
Es knackte leise. Weiter tat sich nichts. Die drei !!! hielten den Atem an. Plötzlich gab es ein lautes Rumpeln. Marie schreckte zusammen. »Was war das?« »Das kam von hier!« Franzi deutete auf eine zweigeteilte Tür, die neben dem Zunftspiegel in die Wand eingelassen war. »Die war mir vorhin gar nicht aufgefallen.« »Ein alter Speiseaufzug!«, rief Kim.
Hinter der grauen Verkleidung quietschte es. Es rumpelte erneut. Dann herrschte Stille. Auf einer in die Wand eingelassenen Tastatur leuchtete ein rotes Licht auf. Kim sah auf das Rätselgedicht. » Was oben mit unten verband, zeigt sich in neuem Gewand. Klar, damit ist der Aufzug gemeint!«
Sie las weiter: » Und der Schatz aus hohem Stand wartet auf den, der die Lösung fand. «
Marie riss die Arme hoch. »Wir haben den Schatz gefunden!« Sie stürzten zur Aufzugstür. »Jetzt wird es spannend«, murmelte Kim. »Als ob es das die letzten Stunden nicht war«, antwortete Marie entrüstet.
»Mir ist schon ganz schlecht vor Aufregung«, piepste Franzi. »Lasst uns endlich diese verdammte Aufzugstür öffnen.«
Erwischt!
Marie versuchte die Platte vor dem Schacht hochzuschieben. Es knirschte und quietschte. Putz bröckelte auf den Boden. Aber weiter tat sich nichts. Sie rüttelte mit aller Kraft weiter. »Ich bekomme sie nicht auf«, rief sie. »Die klemmt.« »Vielleicht musst du deinen Hochleistungs-Rostlöser benutzen«, schlug Franzi vor.
Kim schüttelte den Kopf. »Das wird nichts nützen.« Sie deutete auf die Seiten der Tür. Rechts und links befanden sich zwei kleine Metallplatten. »Die ist mit dem Rahmen verschraubt. Heribert Dahl machte es uns nicht gerade leicht.« Sie lief zum Werkzeugkasten und kam mit einem Schraubendreher zurück. »Hier, damit sollte es gehen.«
Gespannt warteten sie und Franzi, bis Marie die beiden Platten losgeschraubt hatte. Es klirrte leise, als die Schrauben über den Boden rollten.
Marie wuchtete die Schiebetür hoch. Die drei Detektivinnen hielten den Atem an: Das Licht von drei Taschenlampen fiel auf einen verstaubten Metallkasten.
»Eine Geldkassette«, flüsterte Kim. »Der Schlüssel steckt! Mach sie auf, Marie!«
Das musste sie ihrer Freundin nicht zweimal sagen. Marie hob die Kassette aus dem Schacht und stellte sie auf den Boden. »Sie ist ziemlich leicht«, sagte sie. »Goldbarren oder Diamanten sind da nicht drin.«
Sie drehte den Schlüssel im Schloss und klappte den Deckel hoch. »Aber Geldscheine!«
Dutzende von dicken Bündeln lagen ordentlich mit Bändern zusammengehalten da. Marie nahm eines und blätterte es durch. Das sind alte D-Mark-Scheine. Tausender!«
Kim pfiff durch die Zähne. »Da sind auch noch Fünfhunderter und Hunderter.« Sie stapelte die Scheine und versuchte die Summe zu überschlagen. »Das könnte fast ein halbe Million D-Mark sein!«
Franzi machte ein enttäuschtes Gesicht. »Die Währung ist doch seit Ewigkeiten nicht mehr gültig.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie schade. Das ist alles nur noch wertloses Altpapier!« »Quatsch«, sagte Kim. »Die Scheine kann man bei der Bundesbank immer noch in Euro umtauschen.« Franzi und Marie rissen die Augen auf. »Wir haben also einen Schatz im Wert von 250.000 Euro gefunden«, hauchte Marie. »Nicht schlecht!«
»Aber warum hat der Fabrikant das Geld hier versteckt? Woher hatte er es? Warum dieses Rätselgedicht? Warum dieses ganze komplizierte System?! Wer sollte das Geld jemals finden?« Kim hatte mehr als drei Fragezeichen auf der Stirn. »Was machen wir jetzt?«, fragte Marie ratlos. Ein heiseres Lachen ertönte aus der gegenüberliegenden
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