Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
Vom Netzwerk:
Harpunier, der nur einen Steinwurf von hier entfernt lebte. Laut den Angaben in der Chronik muss das ein Baum von einem Mann gewesen sein, annähernd sieben Fuß groß.«
    Peter holte staunend Luft. »Also über zwei Meter …«
    »Im Laufe der Jahre hatte sich Horace einen zweifelhaften Ruf als Abenteurer und Schürzenjäger erworben, der kaum einer Prügelei oder Romanze aus dem Wege ging. Eines Tages verbreitete eine junge Frau aus dem Clan der Pembrokes namens Anabelle eine schwerwiegende Anschuldigung: Horace habe ihr auf einem Spaziergang aufgelauert und sich ihr ›auf höchst schändliche Weise‹ genähert.«
    »Das ist in der Tat starker Tobak«, murmelte Justus.
    »Wegen seines zügellosen Lebenswandels waren die Leute fest von der Schuld des Harpuniers überzeugt, obwohl Horace alles abstritt«, fuhr Bob fort. »Erst viel später stellte sich heraus, dass es in Wahrheit genau umgekehrt gewesen war: Anabelle hatte ein Auge auf den stattlichen Walfänger geworfen, war jedoch bei ihm abgeblitzt. Ihr Zorn war so groß, dass sie Horace für die verschmähte Liebe bitter büßen lassen wollte. Und ihr bösartiger Plan ging auf. Um die vermeintliche Schmach zu rächen, lockten Anabelles Brüder den Harpunier zwei Tage später in einen Hinterhalt.«
    »Was … haben sie getan?«, fragte Luke beunruhigt.
    »Unter dem Vorwand, sich ungestört mit ihm aussprechen zu wollen, machten die Pembroke-Brüder Horace den Vorschlag, sich mit ihren Booten am Teufelskliff zu treffen – eine Felsformation etwa eine Meile von hier. Der unerschrockene Walfänger ließ sich darauf ein und das wurde ihm zum Verhängnis.« Mit ernster Miene blätterte der dritte Detektiv weiter. »Aufgehetzt vom jüngsten der Brüder, Cedric Pembroke, stürzten sich die vier Männer auf Horace und fesselten ihn mit dicken Tauen. Dann prügelten sie mit den Schäften seiner eigenen Harpunen auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte, und warfen ihn schließlich über Bord.«
    »Schrecklich …«, murmelte Peter. »Er ist also ertrunken?«
    Betreten schüttelte Bob den Kopf. »Schlimmer. Vom Blut angelockt, tauchte plötzlich ein riesiger Hai auf und fiel über den wehrlosen Mann her. In wilder Raserei verbiss sich der Hai in die Taue und riss Horace schließlich in die Tiefe.«
    »Solch ein grauenhaftes Ende wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht«, stelle der Erste Detektiv betroffen fest. »Ich vermute jedoch, dass die Überlieferung hier noch nicht endet, stimmt’s?«
    »Das vermutest du richtig«, bestätigte Bob. »Bevor Horace im ›schwarzen Schlund des Meeres‹ verschwand, soll er nämlich einen Fluch gegen seine Peiniger ausgestoßen haben: ›Eines Tages werde ich im Antlitz der Seebestie aus der Dunkelheit zurückkehren und schreckliche Rache über euch bringen! Ich werde euer Licht finden und für immer auslöschen!‹«
    »Himmel …«, flüsterte Luke fassungslos. »Der Fluch hat sich erfüllt. Horace ist zurückgekommen, um sich zu rächen … als Hai-Dämon.«
    »Das zumindest soll Mrs Pembroke glauben«, präzisierte Justus. »Deshalb wollte sie mit allen Mitteln verhindern, dass der Harpunier ihr Licht findet.«
    Peter deutete auf die Gemälde an der Wand. »Jetzt kapier ich auch, warum es im ganzen Haus keine Bilder mit Menschen gibt. Gemälde der Familie und Vorfahren waren bei den Pembrokes wahrscheinlich unerwünscht, weil man nicht an den Fluch erinnert werden wollte.«
    Bob blickte zu Justus hinüber. »Als ich in einem Buch ein zeitgenössisches Porträt der Pembrokes gefunden habe, wurde mir auch klar, warum Lukes Tante gestern so heftig auf dich reagiert hat. Du hast eine verblüffende Ähnlichkeit mit Cedric Pembroke, dem fanatischsten der vier Brüder.«
    »Sie hat in dir also einen der Hauptschuldigen für den Fluch gesehen«, folgerte Peter. »Deshalb die Ohrfeige …«
    »… und die Beschimpfung«, fügte Bob an. »Das walisische Wort ›Mochyn‹, mit ›Y‹, bedeutet nämlich nichts anderes als ›Schwein‹.«
    »Zutiefst schmeichelhaft, mit was man so alles verglichen wird«, erwiderte Justus, dem gerade wieder der »Speckballon« einfiel. »Und hast du auch etwas über die Kreide-Zeichen herausgefunden?«
    »Ja, hab ich.« Bob blätterte zu einer anderen Seite seines Notizbuchs. »Die Symbole sind walisischen Ursprungs und gehen auf das frühe Mittelalter zurück. Richtig angeordnet sollen sie vor Unglück und bösen Geistern schützen.«
    Peter blickte zu den Bannkreisen. »In ihrer Verzweiflung muss

Weitere Kostenlose Bücher