Die drei ??? Der Biss der Bestie
einziges Mal mit Onkel Titus dort gewesen, und das war bereits Jahre her. Der Schrottplatz von T. Madsen hatte sich jedoch kaum verändert. Noch immer wirkte das Gelände wie eine Mischung aus Piratenlager und Bauspielplatz. Feiner Sand fegte über die aufgetürmten Haufen aus verbeulten Autos, ausgedienten Badewannen, Kühlschränken oder Sofas. Dazwischen rostete ein Hubschrauberwrack vor sich hin. Ein Dodge war jedoch nicht zu sehen. »Cool!«, sagte Jamie.
»Weißt du, was dein Grandpa hier gekauft hat?« Justus blieb unter dem runden Torbogen zum Schrottplatz stehen. »Hier?« Jamie sah zu dem Ersten Detektiv auf. »Nichts! Wir waren nicht hier!«
»Wirklich nicht?« Justus klang beinahe enttäuscht. Jamie schüttelte den Kopf. »Aber wir waren da!« Er zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite. Dort lag ein weißer Flachbau, der schon bessere Tage gesehen hatte. Über der Tür warb eine Neonanzeige mit einem überdimensionalen Fisch für die »Beach Bar Barracuda«. »Ihr wart in der Bar?« »Ja, Sammy hatte Durst!« »Ganz doll Durst!«, bestätigte Sammy.
»Sollen wir uns das mal angucken?«, fragte Bob unschlüssig.
»Vielleicht.« Justus sah nicht überzeugt aus. »Aber es spricht nichts dagegen, dort eine Limonade zu trinken und sich mal umzuhorchen.«
Peter hatte Bahamas so in der Lenkradtasche verstaut, dass der Dackel rausgucken konnte, ohne zu entkommen. Dann war er mit seinem Rennrad kreuz und quer durch Little Rampart gefahren, allerdings ohne auch nur einen einzigen grauen Transporter erblickt zu haben. Am Parkersten Park hatte er dann endlich einen Wagen entdeckt, der auf die Beschreibung zutraf. Doch gerade als Peter dabei gewesen war, sein Fahrrad anzuschließen und sich den Transporter anzusehen, war eine Frau mit einem kleinen Kind vom Spielplatz gekommen und in den Wagen gestiegen.
Schließlich war Peter es leid geworden, nach dem Transporter zu suchen, und war zurück zum Museum gefahren. Dort machte er sich ein Sandwich und überlegte, was als Nächstes zu tun war. Dabei fiel ihm der unglückliche Blick von Bahamas auf, der den halben Tag in der Tasche verbracht hatte. »Meine Güte! Dein Wasserstand muss bis zu den Ohren reichen! Du musst dringend Gassi gehen, was?«
Peter schnappte sich sein Sandwich und ging mit dem Hund hinaus. Der wuselte zum nächsten vertrockneten Strauch und hob sein Bein. Der Zweite Detektiv kaute derweil gedankenverloren auf seinem Brot herum. Die Sonne brannte noch unbarmherziger als am Vortag. Missmutig erinnerte Peter sich daran, dass es noch einen verdächtigen Ort gab, der dringend untersucht werden musste: die Wendekurve!
Gemeinsam mit Bahamas machte er sich auf den Weg. Der Hund schnüffelte hier und da, bellte einmal, folgte dem Zweiten Detektiv jedoch bereitwillig. Erst als sie die Wendekurve erreichten,
»Was ist, alter Junge?«, fragte Peter.
Der Hund starrte die schroffe Steigung des Hügels an. »Ist da etwas?« Peter wollte Bahamas holen, doch der knurrte. »Schon gut, dann sehe ich eben alleine nach!«
Der Zweite Detektiv ging hinüber zu den Felsen. Die Ranken, die über die Steine wucherten, waren verdorrt. Während er den letzten Bissen seines Brotes vertilgte, schob er das welke Laub beiseite. Fast hätte er sich verschluckt. Hinter den Ranken lag nicht etwa der nackte Felsen, sondern ein Gitter! Bahamas gab erneut ein Bellen von sich. Doch Peter achtete nicht auf den Hund. Voller Eifer schob er nun weitere Ranken weg. Kurz darauf blickte er auf einen etwa mannshohen Eingang, der von einem rostigen Gitter abgesperrt wurde. Peter kniff die Augen zusammen. Er blickte durch die Gitterstäbe in einen dunklen Schacht. Der Raubtiergeruch war fast unerträglich. Bahamas winselte. »Also gut, dann wollen wir mal!« Peter griff in seine Hosentasche und zückte sein Dietrichset. Er war ein Ass darin, Türen und Schlösser zu knacken. Das Schloss an dieser Tür war für ihn kein Hindernis. Peter suchte einen passenden Dietrich raus. Kurz darauf machte er sich grinsend ans Werk. Er, Peter Shaw, würde das Rätsel um den Säbelzahntiger lösen – bevor Justus auch nur auf die richtige Spur kam! Er malte sich die verdutzten Gesichter seiner Freunde aus. Das Schloss gab nach und öffnete sich mit einem leisen Klicken. Peter lächelte zufrieden. Dann schob er ganz vorsichtig die Gittertür auf. Sie quietschte. Dem Zweiten Detektiv war nicht ganz wohl bei der Vorstellung, einfach so in die Dunkelheit zu treten. Immerhin war es gut möglich,
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