Die drei ??? Der namenlose Gegner
sich vor ihren Augen auf die Gärten verteilten.
»Schnell!«, keuchte Justus, obwohl er bereits von dem sportlichen Zweiten Detektiv überholt worden war. »Die erwischen wir!«
Was er dann sagte, hörte Peter nicht mehr. Ohne sich nach Justus umzusehen, lief er zu der Stelle, wo er eben noch einen der Schatten gesehen hatte. Tatsächlich bewegte sich dort etwas in der Dunkelheit. Ganz in der Nähe eines Hauses. Peter legte einen Zahn zu. Dann sah er sie: Eine geduckte Gestalt in schwarzer Kleidung stieg zwei Treppenstufen hinauf zu der Hintertür des Hauses. Peter grinste: Er würde den Einbrecher auf frischer Tat ertappen. Der Zweite Detektiv zögerte nicht. Er setzte über einen Gartenzaun, sprang über ein Blumenbeet und sprintete über den dichten Rasenteppich direkt auf den Einbrecher zu. Dieser zuckte zusammen, als er den herannahenden Jungen bemerkte. Er ließ die Tür los, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen, und stolperte um die Hausecke. Peter rannte hinterher. Der Einbrecher schlug einen Haken. Um ein Haar wäre Peter mit einem hüfthohen Kaktus zusammengestoßen. Geschickt wich er aus und holte wieder auf. Der flüchtende Mann in Schwarz brach durch eine Hecke. Von irgendwoher hörte Peter wütende Schreie, dann einen Schuss. Er drehte sich nicht um. Ohne abzubremsen, sprang er dem Einbrecher hinterher. »Na warte!«, knurrte er. Der Sportlichste der drei ??? joggte regelmäßig und hatte eine sehr gute Kondition. Er würde den Eindringling zu fassen bekommen, da war er sich sicher. Ewig konnte der Mann ja nicht von Garten zu Garten rennen. Irgendwann würde er müde werden. Vor dem Einbrecher tauchte ein Swimmingpool auf, der ihm den Weg abschnitt. Er wurde langsamer. Peter triumphierte. Jetzt würde er ihn schnappen! Er warf sich nach vorn. Mit beiden Händen packte er die Schultern seines Gegners und warf ihn zu Boden. »Lass mich los!«
Der Zweite Detektiv war überrascht, eine weibliche Stimme zu hören. Als der Einbrecher sich umdrehte, konnte Peter das Gesicht erkennen. Es war ein kräftig gebautes junges Mädchen von etwa zwanzig Jahren. Unter ihrer schwarzen Mütze quollen wirre rote Haarsträhnen hervor. Sie funkelte ihn aus schmalen grünen Augen wütend an. Unwillkürlich lockerte Peter seinen Griff. Doch das hätte er lieber nicht tun sollen. Sie riss einen Arm hoch und traf ihn mit der Faust an der Schläfe. Er zog scharf die Luft ein.
»Lass mich endlich los!« Das Mädchen sprang auf. Peter bekam eines ihrer Hosenbeine zu fassen. Mit aller Kraft hielt er es umklammert. Sie stürzte. »Du Idiot!«
»Hör auf, dich zu wehren, dann lass ich dich los!«
Anstatt aufzugeben, versetzte sie ihm einen Schubs. Peter ließ sich jedoch nicht so einfach aus dem Gleichgewicht bringen. »Tut mir leid!«, keuchte er. »Normalerweise kämpfe ich nicht mit Mädchen. Aber bei um sich schlagenden Furien, die Gärten zerstören und in Häuser einbrechen, mache ich eine Ausnahme.« Er drückte sie erneut zu Boden.
»Und was jetzt?«, zischte sie. »Willst du mich dem Sheriff über
geben?«
»Erraten!«
»Da hast du dich aber gründlich verrechnet!« Sie trat nach seinem Schienbein. »Hör endlich auf, oder ich muss dir wehtun!«
»Ach ja? Wer gibt dir dazu das Recht?« Sie versuchte, sich loszureißen. Dabei trat sie weiter nach ihm. Peter ließ sich nicht beirren. Er packte fester zu. Sie war eine Einbrecherin. Sie hatte es nicht besser verdient, oder? Das Mädchen schnappte nach ihm wie ein wütendes Tier.
Peter wehrte sie mit der rechten Hand ab, während er mit der Linken ihre Arme zusammenpresste. Oben im Haus ging Licht an. Hoffentlich riefen die Leute die Polizei. Dann musste er das Mädchen nur lange genug festhalten. Doch genau das gelang ihm nicht. In ihrer Verzweiflung versenkte das Mädchen ihre Zähne in seinem Handrücken. Der Zweite Detektiv schrie auf. Zusammen kippten sie nach hinten in Richtung Swimmingpool. Peter sah die dunkle Wasserfläche auf sich zurasen. Es klatschte, dann befand er sich unter Wasser. Das Mädchen riss sich los und schwamm mit eiligen Zügen zur anderen Poolseite. Dort stemmte sie sich aus dem Wasser. Peter kam hoch und spuckte gechlortes Wasser. Dann kraulte er hinterher. Zu spät! Das Mädchen hatte bereits das Gartentor erreicht, als Peter aus dem Wasser stieg. Er setzte erneut zu einem Sprint an. Dieses Mal durfte sie ihm nicht entkommen!
Zwei dunkle Schatten rannten um eine Straßenbiegung. Das Mädchen lief hinterher und hinterließ eine
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