Die drei ??? Der namenlose Gegner
Blick auf das Dickicht vor ihm. »Ich fürchte doch! Dahinter liegt Sev en Pines .« Justus seufzte. »Ich gebe zu, dass ich mir das Wäldchen nach dem Studium der Landkarte um einiges zugänglicher vorgestellt hatte.« »Schmeiß die Karte weg! Du gehst vor!« Der Zweite Detektiv sah seinen Kollegen erwartungsvoll an.
»Wenn ich mich recht erinnere, bist du hier als Zweiter Detektiv der Mann für die Außeneinsätze. Schon allein aufgrund deines untrüglichen Orientierungssinns. Ich würde wahrscheinlich nach vier Schritten bereits in die Irre gehen!« »Vielen Dank für das Lob und das Eingeständnis, aber mein Orientierungssinn schützt mich nicht vor Dornen. Also kannst du dieses Mal vorgehen.«
»Schon gut!« Justus griff nach einem Ast, zog ihn beiseite und kämpfte sich behutsam vorwärts. Es war eine mühselige Arbeit. Wie Justus schmerzhaft feststellen musste, gab es in dem Wäldchen nicht nur wild wuchernde Dornenranken, sondern auch riesige Büschel von Brennnesseln. Als er endlich die Straßenbeleuchtung von Sev en Pines durch die Bäume schimmern sah, blieb er erleichtert stehen. »Wir haben es fast geschafft!«, flüsterte er. »Und jetzt?« Peter trat dicht hinter ihn.
»Wir befinden uns auf einer leichten Anhöhe. Wenn wir noch ein paar Meter weitergehen, haben wir freie Sicht auf den Festplatz, ohne selbst gesehen zu werden.«
Nach wenigen Schritten blieb der Zweite Detektiv erneut stehen. »Da unten ist der Hortensia Drive!«
Sichtbare Zufriedenheit zeichnete sich auf Justus' rundem Ge
sicht ab. »Na wunderbar! Dann habe ich uns ja zu der richtigen Stelle geführt.«
»Nicht ganz!«, erwiderte Peter. »Wir hätten uns eigentlich in Richtung Nordwesten halten müssen. Dann wären wir oben bei der Hügelkuppe über der Festwiese rausgekommen. Wir befinden uns jetzt aber im Südwesten.« »Warum hast du nichts gesagt?«
»Weil ich sehen wollte, ob du es auch ohne mich schaffst.« Peter grinste. »Und das Ergebnis spricht für sich: Im Freien bist du ohne mich aufgeschmissen!«
»Dann müssen wir also wieder zurück und noch einmal quer durch dieses Dickicht?«, fragte Justus entgeistert. »Ich fürchte, ja.«
»Das kannst du mir nicht antun. Ich ...« Justus brach mitten
im Satz ab.
»Was ist?«
»Ich glaube, ich habe einen Schatten gesehen. Da unten bei dem Magnolien-Baum! Auf der anderen Seite der Straße!« Der Erste Detektiv kniff die Augen zusammen. »Ja, dahinten ist jemand! Siehst du, da, neben der Garage!«
»Ach, das wird Mr Fraser sein. Oder jemand von seiner Nachbarschafts-Wache.« Peter stand unschlüssig vor seinem Freund. »Und, wollen wir uns jetzt auf den Weg zur anderen Seite machen?«
Justus antwortete nicht. Er starrte hinab auf die Gärten. Peter verschränkte die Arme. »Also wenn da nichts passiert, habe ich Kelly umsonst abgesagt. Wir wollten heute eigentlich einen Filmabend machen.«
»Da ist das hier doch um Längen spannender!«, meinte der Erste Detektiv, ohne die Augen vom Hortensia Drive abzuwenden. »Du befindest dich an der frischen Luft und in bester Gesellschaft.«
»Ja klar. Und der Höhepunkt des Abends ist dann irgend so ein falscher Alarm. Vielleicht, weil eine dahergelaufene Katze es wagt, sich dem Festzelt zu nähern, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben. Die Rache der Anwohner wird grausam sein! Ich hoffe, die Katze beeilt sich wenigstens. Dann kann ich heute doch noch bei Kelly vorbeifahren.«
Der Alarm ließ nicht lange auf sich warten. Allerdings war es keine Katze, die ihn auslöste. Ein wütender Ruf schallte aus der Ferne durch die Dunkelheit. Es schepperte. »Na los, komm!«, rief Peter.
»Warte!« Justus packte seinen Freund am Ärmel. Er zeigte hi
nab auf die Straße.
»Was soll das?«
»Dort!«
Nun sah Peter, warum Justus ihn zurückgehalten hatte. Direkt unter ihnen schlichen mehrere Gestalten durch die Gärten. »Ich wette, die haben schon mit der Bürgerwehr am Zelt gerechnet und schlagen daher woanders zu«, flüsterte Justus. »Aber was ist mit den anderen? Denen beim Festzelt? Sollten wir uns nicht lieber aufteilen?«
Justus versuchte, in einen möglichst leisen Laufschritt zu fallen, was ihm nicht gelang. Blätter raschelten unter seinen Füßen. »Nein«, flüsterte er. »Damit werden die Leute von der Bürgerwehr schon allein fertig! Das bei dem Festzelt ist doch nur ein Ablenkungsmanöver. Und es scheint auch noch zu funktionieren!«
Sie hasteten im Schutz der niedrigen Bäume den Hügel hinab, während die Schatten
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