Die drei ??? Der namenlose Gegner
ist voll viel Ne
bel!«
»Nein, das geht schon.«
»Meine Güte, so eine Nebelsuppe. Das sieht aus wie in einem Horrorfilm! Wenn du in zehn Minuten nicht wieder da bist, schick ich einen Suchtrupp los!« Skinny nahm eine Armbrust aus einer Kiste neben der Tür. »Hier, eine grausame Waffe! Falls du von Zombies überfallen wirst!« Er lachte. »Das ist eine von Pauls Spezialanfertigungen, guck!« Skinny betätigte einen Hebel. »Hat er selbst gebaut!«
»Die ist da draußen doch nutzlos.« Stan brachte ein müdes Grinsen zustande. »So ein Quatsch.«
Dennoch nahm er die Waffe mit, als er sich würgend zu dem Wäldchen schleppte, das im Norden an das Gelände angrenz te, denn er wollte sich nicht direkt bei den Wagen übergeben. Und die Übelkeit ließ langsam nach. Die frische Luft tat ihm gut. Stan atmete tief ein. Er wanderte langsam umher. Schritt für Schritt. Vorbei an einer Feuerstelle und einem alten Auto ohne Reifen, das nahe den Bäumen vor sich hin rostete. Er ertastete die Dinge mehr, als dass er sie sah. Der Nebel hüllte alles in einen grauschwarzen Mantel. Es war, als wanderte man durch eine fremde Welt. Stan streckte die Hand aus. Er fühlte die Rinde eines Baumes, dann die schroffe Oberfläche eines Felsbrockens. Das musste der große Stein sein, der am Rande des Wäldchens stand. Er setzte sich. Hier, wo kein Licht die Nacht erhellte, konnte man kaum die Hand vor Augen sehen. Im Nebel klang alles, als wäre es Kilometer entfernt: die Blätter der Eukalyptusbäume, die im Seewind raschelten, die Tiere im Unterholz, die Leute unten am Strand. Paul, Roxy und die Jungs aus San Diego waren ebenfalls im Lager geblieben. Trotz des Wetters saßen sie gemeinsam in einer Strandmuschel vor einem kleinen Lagerfeuer und sahen hinaus in die farblose Nebelsuppe. Aber Stan war zu weit weg, um sie zu sehen, er konnte sie ja kaum hören!
Irgendwo rief eine Eule. Es klang, als käme der Ruf durch Watte. Ebenso das Knacken von Ästen. Und dann hörte er Schritte. Oder irrte er sich? Nein, da kam tatsächlich jemand durch das Wäldchen! Stan presste sich enger an eine große Kiefer. Seine Finger umklammerten die Armbrust. Wieder knackten Äste. Es mussten mindestens zwei sein! Einer von ihnen bewegte sich ziemlich ungeschickt. »Mensch, Justus, pass doch auf!«, hörte er eine leise Stimme. Es folgte ein energisches »Psst!«. Justus? Der Name kam ihm bekannt vor. Natürlich! Justus wie in Justus Jonas, Erster Detektiv! Das dort im Wald mussten die drei ??? sein! Und sie kamen direkt auf ihn zu! Gleich würden sie ihm den Weg zu Skinnys Bauwagen abschneiden. Stan hoff te, dass sie ihn im dichten Nebel gar nicht erst sahen. Wie ein Tier duckte er sich hinter den großen Stein.
»Wir teilen uns auf!«, raunte die Stimme, die offenbar zu Justus gehörte. Er stand ganz in seiner Nähe!
»Dann gehe ich nach links!«, antwortete der andere. War das
Peter Shaw oder dieser Bob? Die Antwort ließ nicht lange auf
sich warten.
»Okay, Peter! Aber sei vorsichtig!«
Dieser Bob war anscheinend nicht mit dabei. Oder er lauerte noch irgendwo da draußen in der Dunkelheit!
Stan erinnerte sich an die Warnung von Skinny, den drei ??? besser aus dem Weg zu gehen. Aber vielleicht war es keine schlechte Idee, einem von ihnen zu folgen und zu beobachten, was sie taten. Stan kam es vor, als habe er schon öfter Leute beobachtet. Wie ein Detektiv! Er grinste bei der Vorstellung. Dann folgte er Peter. Er konnte ihn kaum sehen, aber er hörte seine leisen Schritte. Wie ein Raubtier schlich sich Peter in Richtung der Wagen. Was hatte er vor? Feuer legen? Wieder die Kabel durchschneiden? Die Reifen der Wagen durchstechen? Es konnte nichts Gutes sein! Stan spürte erneut, wie Übelkeit in ihm hochstieg, er machte eine ungeschickte Bewegung und wäre fast gestürzt. Er griff ins Nichts. Da war kein Baum, kein Ast, an dem er sich festhalten konnte, nur tausende von Nebeltropfen. Wild ruderte er mit dem rechten Arm, während seine Linke die Armbrust umklammert hielt. Hatte dieser Peter ihn eben gehört? Stans Herz machte einen Aussetzer. Er versuchte, in den dunklen Wolken um ihn herum etwas auszumachen. Wo war Peter? Er konnte ihn nicht sehen. Innerlich verfluchte er die rausgefallene Kontaktlinse, die Tatsache, dass es auf dem Gelände keine Außenbeleuchtung gab, und das kalifornische Seewetter. Etwas raschelte. Ganz dicht bei ihm. Viel zu dicht! Er hörte, wie jemand atmete. Das musste Peter sein! Was tun? Schreien? Weglaufen? Angreifen? Aber
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