Die Drei ??? Die Rache Der Samurai
neugierig sind.«
»Was täte ich nur ohne dich«, sagte Peter. »Aber wie ich dich kenne, werden wir dadurch nur noch neugieriger.« Sie hatten die Mensa erreicht und schlossen sich einer Gruppe von gewöhnlichen Schülern an, die ihnen zeigte, wie das mit dem Frühstück funktionierte und was anschließend mit dem dreckigen Geschirr geschah. Die Jungen behandelten sie mit einer vorsichtigen Distanz, einerseits freundlich und neugierig, andererseits trauten sie sich an Justus und Peter nicht richtig heran. Möglicherweise lag es an den beiden Schülern, die an einem Nebentisch saßen und alles beobachteten. Ihre beiden Übungsschwerter hatten sie gegen die Wand gelehnt. Auch sie waren offensichtlich Mitglieder der Samurai-AG. Als sie fertig gegessen und das Geschirr abgeräumt hatten, meldeten sich Justus und Peter zum Strafdienst bei Mr Claw. Der Hausmeister hatte sie schon erwartet und führte sie grummelnd in ein Kellergewölbe. Dort drückte er ihnen Putzmaterial in die Hand und wies auf einen Tisch, auf dem mehrere Ausrüstungsgegenstände der Samurai lagen. »Wie ihr Metall putzt, wisst ihr hoffentlich!«
Justus und Peter war diese Tätigkeit vom heimischen Schrottplatz nicht unbekannt. Sie nickten und sahen sich um. An den schwerter, Bogen, Schutzschilder. Im Gewölbe selbst standen lebensgroße Figuren, die mit Samuraigewändern und bunt schillernden Rüstungen behängt waren. »Das ist der Ausstellungsraum der Samuraischüler«, erläuterte Claw. »Ich verwalte ihn. Zum Teil sind das historische Waffen! Also anstrengen, bitte! Lieber nur ein Schwert putzen, das aber richtig. In einer Stunde dürft ihr wieder heraus!«
Kaum hatte Claw den Raum verlassen und die Tür abgeschlossen, zückte Justus sein Handy, um Bob anzurufen. Doch nach einigen Sekunden nahm er es wieder vom Ohr. »Mist, kein Empfang hier unten!« Enttäuscht steckte er das Handy zurück in die Jackentasche und legte gemütlich die Beine auf den Tisch. »Dann warten wir eben.« Justus hatte dabei eine Miene aufgesetzt wie Onkel Titus nach vollbrachter Arbeit, abends vor dem Fernseher. Es fehlte nur noch dessen Glas Bier. »Tu lieber was«, sagte Peter. »Sonst bekommen wir nur noch mehr Ärger.«
»Willst du etwa das Putztuch schwingen?«, fragte Justus. »Für diese blöden Typen?« Unentschlossen zuckte Peter mit den Schultern.
»Nö!«, sagte Justus und stand auf. »Ich nicht!« Er nahm eins der Schwerter vom Tisch und prüfte es im Licht der Deckenlampe. »Das Metall ist angelaufen. Da schrubben wir ewig, bis es sauber ist.« Er sah sich um, bis er an der Wand ein ähnliches Schwert entdeckt hatte, lief an die Stelle und tauschte die Schwerter einfach aus. »Das hier ist perfekt! Wie das glänzt! Das muss erst kürzlich gereinigt worden sein!« Er legte es vor Peter auf den Tisch. »Für dich!« Mit einem Helm, den er vom Tisch nahm, tat er es genauso. »Fertig!«, sagte er und grinste. Peter sah sich ängstlich um. Hoffentlich beobachtete Claw sie nicht. Und hoffentlich würde er den Schwindel nicht aufdecken.
Ein alter Mythos
Peter wäre lieber Claws Befehl nachgekommen und hätte das Schwert geputzt, doch er stand auf. Zunächst betrachteten sie die Waffen an der Wand. Es waren mehrere Sorten Schwerter. Auch Übungswaffen aus Holz waren darunter. Doch sie verloren schnell das Interesse und wandten sich den ausstaffierten Samuraikämpfern zu. Unter ihren Helmen trugen sie furchterregende Masken.
Plötzlich entdeckte Justus eine kleine Vitrine, die ihm beim ersten Überblick nicht aufgefallen war. Sie stand etwas abseits neben einem antiken Schrank. Justus ging hin und winkte Peter zu sich. »Das ist der Gründer von Shadow Stone!« Gemeinsam beugten sie sich über das Glas und betrachteten das SchwarzWeiß-Foto eines Asiaten, der mit ruhiger, aber steinerner Miene in die Kamera blickte.
Aus dem Begleittext ging hervor, dass dieser in die USA eingewanderte Japaner und Millionär die Schule gegründet hatte. Er stammte aus einer alten Samuraifamilie.
Justus überflog den Text. »Als er jung war, hatte der Mann einen Freund, der aus einer anderen Samuraifamilie stammte. Eines Tages kämpften sie um ein goldenes Schwert. Dabei passierte ein Unfall. Als der Kampf nach den Regeln zu Ende war, versuchte der Freund noch eine Finte – er wollte unbedingt gewinnen. Für einen kurzen Moment verlor er die Kontrolle über seine Bewegung. Er stürzte in eine Schlucht. Der Junge, der später die Schule gegründet hat, konnte ihn nicht mehr
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