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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Marie Jaccard und Hernandez. Aber ich sehe euch an, dass euch die Hintergründe nicht halb so sehr interessieren, wie ihr vorgebt. Ihr wollt wissen, ob es auch einen Otto gibt, nicht wahr?«
    »Ah ...«, machte Justus irritiert. »Nun ja ...« Mrs Albright lächelte freundlich. »Es gibt einen. Der >Weltensehen vor der Tür heißt Otto. Eine meiner Lieblingsstatuen von Hernandez. Bedauerlicherweise ist sie ja nicht mehr intakt. Ich war von Anfang an unsicher, ob es eine gute Idee ist, eine Statue auf dem Vorplatz aufzustellen. Ich fürchtete, dass sie Schaden nehmen könnte. Und genau das ist dann ja auch passiert, nicht einmal eine Woche nach ihrer Einweihung. Bedauerlich, wirklich sehr bedauerlich.«
    Der Erste Detektiv, noch immer verunsichert von Mrs Albrights Weitblick, sagte: »Wir haben uns den >Weltenseher< gerade angesehen. Inwiefern ist er denn nicht mehr intakt? Uns ist nichts aufgefallen.«
    »Zum Glück sieht man die Beschädigung nicht auf den ersten Blick. Aber wenn man weiß, dass etwas fehlt, ist der Verlust dennoch schmerzlich. Habt ihr euch noch nicht gefragt, warum die Figur >Weltenseher< heißt?«
    »Ehrlich gesagt ...«, begann Peter und dachte einen Moment nach, »nein.«
    »Weil er sich die Welt ansieht«, sagte Justus sofort. »Aber das ist gar nicht so abstrakt gemeint, wie es sich anhört, nicht wahr? Die Figur hat sich wirklich eine Welt angesehen, als sie noch intakt war. Das ist der Grund, warum er so auf seine Hand starrt.«
    »Sehr gut, junger Mann«, sagte Mrs Albright anerkennend. »Ursprünglich hielt die Figur einen Bronzeglobus in der Hand. Doch irgendwelche Rowdys haben die Weltkugel abmontiert. Sie steckte nur auf einem Stahlstift, damit man sie drehen konnte. Die Museumsleitung hatte angenommen, die Kugel sei aufgrund der Höhe, in der sie sich befand, in Sicherheit.
    Doch das war offenbar ein Trugschluss. Der Globus ist bis zum heutigen Tag nicht wieder aufgetaucht. Eine Schande ist das! Die Menschen haben einfach keine Achtung mehr vor der Kunst.«
    Justus' Herzschlag hatte sich während Mrs Albrights Vortrag spürbar beschleunigt. Er konnte seine Aufregung kaum verbergen. »Das ist wirklich sehr interessant, Mrs Albright! Sie haben uns sehr geholfen!«
    »Gern geschehen«, antwortete sie und lächelte wieder. »Darf ich denn fragen, was es zu gewinnen gibt?« Der Erste Detektiv runzelte die Stirn. »Zu gewinnen?«
    »Ja. Es geht doch um ein Gewinnspiel, oder nicht? Aus dem Radio vielleicht? Wie sonst ließe es sich erklären, dass gestern schon mal jemand hier war, der genau die gleiche Frage stellte? Deshalb wusste ich auch sofort, dass ihr euch nach Otto erkundigen wollt!« Sie zwinkerte den beiden zu. »Also, was gibt es zu gewinnen?«
    Justus warf Peter einen schnellen Blick zu. Dann bemerkte er, dass Brandon Myers ihn auf höchst merkwürdige Weise ansah. So, als wäre Justus im Begriff, jeden Moment ein großes Geheimnis auszuplaudern. »Auf jeden Fall etwas sehr Wertvolles«, antwortete Justus, ohne groß darüber nachzudenken. Dabei erwiderte er Myers' Blick. »Es lohnt sich, bei diesem Spiel mitzumachen. Sagen Sie, was war denn das für ein Mensch, der gestern nach Otto gefragt hat?«
    »Hm, der Mann war Mexikaner, glaube ich. Aber so genau habe ich ihn mir nicht angesehen.«
    Peter schluckte. »Können Sie sich zufällig daran erinnern, was für einen Wagen er fuhr?«
    Mrs Albright lachte. »Was für einen Wagen er fuhr? Nein, also wirklich, das weiß ich nicht. Aber er war groß und trug einen dunklen Mantel. Und er war irgendwie ... unfreundlich. Da seid ihr Jungs auf jeden Fall netter. Ich hoffe, ihr gewinnt den Preis. Es wäre zu schade, wenn dieser Kerl euch zuvorkäme.« Der Erste Detektiv nickte langsam, den Blick noch immer auf Brandon Myers gerichtet, der ihn weiterhin anstarrte. »Sie sagen es.«
    Bob langweilte sich zu Tode. Er starrte hinaus in den Regen und beobachtete Julianne Wallace' Wohnwagen nun schon, seit Justus und Peter nach Oxnard aufgebrochen waren. Das war zwar erst eine Dreiviertelstunde her, aber Bob kam es länger vor. Genau genommen hatte er das Gefühl, bereits seit Wochen an diesem Fenster zu sitzen und einen Wohnwagen anzustarren, in dem sich nichts, aber auch gar nichts rührte. Verließ diese Frau ihre Behausung überhaupt jemals? Im Moment telefonierte sie, aber auch das war für ihn nicht sonderlich spannend. Bob hatte gerade beschlossen, seinen Beobachtungsposten für einige Sekunden zu verlassen, um sich einen Kaffee zu machen,

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