Die drei Fragezeichen - Dein Fall - Hotel der Diebe
dass wir den Tatort sehen.«
»Die Familie ist noch unten an der Rezeption. Ich habe vereinbart, dass wir uns in zehn Minuten in ihrem Zimmer treffen.«
»Warum erfahren Sie das eigentlich?«, wunderte sich Bob. »Was hat die Leiterin der Buchhaltung mit den Diebstählen zu tun?«
»Seit in mein Büro eingebrochen wurde, interessiere ich mich besonders für die Vorfälle«, erklärte sie. »Ich bin seitdem die interne Ansprechpartnerin – irgendjemand muss das ja machen, und als ich sagte, ich würde es übernehmen, hat sich niemand dagegen gewehrt. Im Gegenteil, alle waren froh, dass ich mich freiwillig zur Verfügung gestellt habe. Natürlich kümmert sich die Polizei darum, aber hier im Hotel wendet sich jeder an mich.«
Monica Riker zwinkerte den drei Jungen zu. »Im Geheimen ermittelt nun auch ihr … zumindest wenn ihr meinen Auftrag annehmt, was ich sehr hoffe.«
»Aber sicher«, erwiderte Justus. »Unser Leitspruch lautet: Wir übernehmen jeden Fall!« Er legte eine ihrer Visitenkarten auf den Tisch. »Das gilt auch diesmal, da gibt es keine Ausnahmen.«
Ihre Auftraggeberin nahm die Karte. Sie lächelte versonnen. »Barbara hat mir schon eine geschickt und mich gebeten, gut darauf zu achten und sie ihr zurückzugeben. Die Karte bedeutet ihr offensichtlich einiges.«
»Leider hat die Familie schon die Polizei informiert«, fuhr Mrs Riker fort. »Mir wäre es lieber gewesen, ihr hättet zuerst ungestört mit der Familie sprechen können. Oder wie auch immer ihr in so einem Fall vorgeht.«
»Das kommt ganz darauf an«, erklärte Bob. »Wir improvisieren jedes Mal und passen uns an die Situation an.«
Mrs Riker ging zur Tür. Zu viert fuhren sie mit Mrs Rikers Chipkarte in den 14. Stock. Noch im Aufzug gab Mrs Riker den Detektiven drei Karten, mit denen sie auch andere Etagen als ihre eigene anwählen und sich so freier im Hotel bewegen konnten. Das Treppenhaus war nämlich nur für den Notfall gedacht. Wer die Tür dorthin öffnete, löste einen schrillen Alarm aus. Auf jeder Etage machte ein Warnschild unmissverständlich darauf aufmerksam.
Am Ziel angekommen, klingelte ihre Auftraggeberin am Zimmer der bestohlenen Gäste, aber niemand reagierte. Offensichtlich war die Familie noch nicht zurückgekehrt und wartete unten in der Lobby auf das Eintreffen der Polizei.
Ehe sie etwas sagen konnten, kam ein Junge auf sie zu. Er hielt eine Türkarte in der Hand. Die drei ??? erkannten ihn sofort: Es war eins der Kinder, die beim Frühstück neben ihnen gesessen hatten. »Bei euch ist eingebrochen worden?«, fragte Justus.
»Hmm«, brummte der Junge.
»Du bist … Flo, richtig?«, meinte Bob.
»Woher weißt’n das?«
»Wir saßen beim Frühstück nebeneinander. Dein Vater hat einmal deinen Namen gerufen.«
»Stimmt. Und ja, bei uns ist eingebrochen worden. Voll die Frechheit.« Der Junge verschränkte die Arme vor der Brust und präsentierte mit einem breiten Grinsen seine Zahnlücke.
Peter ging vor Flo in die Hocke. »Was ist euch denn gestohlen worden? Und weißt du sonst noch irgendwas?«
»Wer seid ihr überhaupt?«, fragte der Junge misstrauisch.
»Wir sind Detektive.« Peter überreichte ihm eine Visitenkarte. »Aber das ist eigentlich streng geheim.«
Flo schaute darauf. »Die drei ???«, las er vor und deutete auf Mrs Riker. »Wenn ihr drei seid, wer ist dann die?«
»Sie gehört zum Hotel. Das geht in Ordnung.«
»Gut«, meinte Flo. »Unsere Kamera ist geklaut worden und der Geldbeutel von meinem Dad war leer geräumt. Der steckte in der Tasche seiner Jacke an der Garderobe. Da waren 200 Dollar drin. Ich hab das mit der Kamera gemerkt, als ich ins Zimmer zurück bin, um meinen MP3-Player zu holen. Da hab ich mir gleich gedacht, dass was faul ist, und hab im Geldbeutel nachgeschaut.«
»Das war schlau«, lobte Peter. »Aber sonst weißt du nichts?«
»Nö.« Flo zuckte mit den Schultern. »Und jetzt muss ich pinkeln. Deshalb bin ich auch vor den anderen hoch.«
»Denk bitte gut nach«, bat Peter. »Hast du wirklich niemanden gesehen?«
»Hm, wenn du so fragst, doch. Auf dem Flur kam mir jemand entgegen. So’n Angestellter hier vom Hotel, der morgens immer die Minibar einräumt. Der kam aus unserem Zimmer. Aber der darf da ja rein, deshalb habe ich nichts gesagt.«
Peter wechselte einen raschen Blick mit seinen Kollegen. Sie nickten ihm zu.
Im selben Moment wurden Schritte laut. Das mussten Flos Familie und die Polizei sein.
Geh zu Seite 105 , wenn Peter den Polizisten von seiner
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