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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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dutzendmal den Klopfer fallen ließ, daß das Haus schier in den Fugen zitterte, so gab ihm doch niemand Antwort. Nachbarn, die infolge des Lärmes aus ihren Häusern traten oder die Nase zum Fenster hinaussteckten, setzten ihn mitleidsvoll in Kenntnis, daß das Haus, dessen Fenster übrigens sämtlich geschlossen waren, seit wenigstens einem halben Jahr unbewohnt sei.
    Während d'Artagnan in den Straßen herumrannte und an die Haustüren donnerte, hatte sich Aramis zu Athos und Porthos gesellt, so daß ersterer die ganze Sippe bei sich versammelt fand, als er schweißtriefend wieder zurückkam... »Nun?« fragten alle drei gespannt. – »Nun!« schrie er, den Degen aufs Bett schleudernd, »der Kerl muß der Teufel in Person sein; wie ein Gespenst ist er verschwunden, wie ein Schatten, wie ein Phantom.« – »Glauben Sie an Gespenster?« fragte Athos seinen Kameraden Porthos. – »Ich glaube bloß an das, was ich gesehen habe. Auf alle Fälle, ob Mensch oder Satan, Körper oder Schatten, Einbildung oder Wirklichkeit, ist dieser Mensch zu meiner Verdammnis geboren, denn seine Flucht hat uns nur ein feines Geschäft gebracht! Ein Geschäft, wobei hundert Pistolen, vielleicht auch mehr, zu holen waren!« – »Wieso?« fragten Porthos und Aramis auf einmal, während Athos es bei einem
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    fragenden Blick bewenden ließ. – »Planchet«, rief d'Artagnan seinem Pagen zu, »lauf hinunter zu Bonacieux und sage ihm, ich lasse um ein halbes Dutzend Flaschen Beaugency – meine Sorte
    – bitten.« – »Ha, du hast wohl Blankokredit bei deinem Wirt?«
    rief Porthos. – »Ja«, erwiderte d'Artagnan, »von heute ab.
    Schickt er uns eine schlechte Sorte, dann wird anderer verlangt.«
    – »Saugen, aber nicht aussaugen«, bemerkte der an Sentenzen überreiche Aramis. – »Ich habe ja immer gesagt, d'Artagnan ist das Genie von uns vieren«, rief Athos, um nach dieser
    geistvollen Bemerkung, für die d'Artagnan mit einem Bückling dankte, wieder in Stillschweigen zu versinken. – »Aber, nun mal heraus mit der Sprache!« rief Porthos. »Wie steht die Sache eigentlich?« – »Ja«, sagte Aramis, »bekennen Sie, Freund, sofern nicht eine Dame dabei im Spiel ist, in welchem Fall es freilich das Richtigere wäre, alles für sich zu behalten.« –
    »Unbesorgt«, versetzte d'Artagnan, »es wird niemandes Ehre durch das, was ich mitzuteilen habe, berührt.« – Und nun erzählte er Wort für Wort, was zwischen seinem Hauswirt und ihm vorgegangen war, und daß der Mann, der die biedere Hausfrau entführt habe, derselbe sei, mit dem er in Meung im Gasthof zum Freimüller zusammengetroffen war.
    »Nicht übel«, bemerkte Athos, nachdem er von dem Wein
    gekostet und beifällig mit der Zunge geschnalzt hatte. »Aus dem Biedermann lassen sich fünfzig bis sechzig Pistolen
    herausholen. Wir haben bloß zu erwägen, ob dieser Betrag das Risiko von vier Köpfen aufwiegt.« – »Doch nicht zu vergessen«, rief d'Artagnan, »daß bei der Geschichte eine Dame im Spiel ist, die entführt wurde, der sicher Unheil droht, die man vielleicht foltert, und alles, bloß weil sie treu zu ihrer Herrin hält.« –
    »Nicht so in Eifer, d'Artagnan«, sprach Aramis, »um eine Frau Bonacieux! Das Weib ist zu unserm Verderben geboren, und alles Unglück kommt vom Weib.« – Athos runzelte über dieses Zitat seines Kameraden finster die Brauen. – »Nicht Madame Bonacieux bereitet mir Sorge«, rief d'Artagnan, »wohl aber die
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    Königin, die der König verschmäht, der Kardinal verfolgt und die alle Freunde um sich her dem Tode verfa llen sieht.« –
    »Warum hält sie zu den uns von allem auf Erden verhaßtesten Engländern und Spaniern?« – »Spanien«, versetzte d'Artagnan,
    »ist ihr Heimatland. Warum sollte sie nicht an Spaniens Bewohnern hängen? Und was den andern Vorwurf, den man ihr macht, betrifft, so habe ich gehört, daß sie nicht die, sondern einen Engländer liebt.« – »Und meiner Treu!« rief Athos, »man muß sagen, daß dieser Engländer es wohl verdient, geliebt zu werden. Nie sah ich eine vornehmere Erscheinung.« – »Von seiner makellosen Toilette gar nicht zu reden«, sagte Porthos;
    »ich war im Louvre, als er seine Perlen ausstreute, und habe, Mord und Brand, zwei davon aufgehoben und für zehn Pistolen verkauft. Und du, Aramis, kennst du ihn?« – »So gut wie Sie, meine Herren, denn ich gehörte zu denen, die ihn im Park von Amiens festnahmen, wohin mich Herr von Putange, der
    Stallmeister der Königin,

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