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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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schien unruhig zu werden. – »Sein Name?« fragte er. –
    »Ja, den weiß ich nicht«, antwortete Bonacieux, »aber erkennen würde ich ihn auf der Stelle, wenn ich ihm begegnen sollte.« –
    Die Stirn des Beamten legte sich in finstere Falten. »So? Auf der Stelle, sagen Sie, würden Sie ihn erkennen?« – »Das heißt«, versetzte Bonacieux, der merkte, daß er sich verirrt hatte, »das heißt...« – »Sie haben ausgesagt, daß Sie ihn erkennen würden, und das genügt für heute«, sagte der Beamte barsch. »Ehe wir
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    weitergehen, ist es notwendig, jemand davon in Kenntnis zu setzen, daß Sie den Entführer Ihrer Frau kennen.«
    »Aber ich habe Ihnen nicht gesagt, daß ich ihn kenne«, rief Bonacieux voll Verzweiflung. »Ich habe im Gegenteil gesagt...«
    – »Der Mann ist abzuführen«, befahl der Beamte. – »Wohin?«
    fragte der Wärter. – »In ein Verlies, das erste beste, wenn es nur fest ist«, antwortete der Beamte mit einer Gleichgültigkeit, die dem armen Bonacieux durch Mark und Bein ging. – »Ach Gott, ach Gott!« klagte er bei sich, »das Unglück schwebt über meinem Haupt. Meine Frau hat am Ende gar irgendein
    schreckliches Verbrechen begangen, und man hält mich für ihren Mitschuldigen, bestraft mich sicher zusammen mit ihr. Sie wird gesagt haben, daß ich von allem wüßte; man weiß ja, wie schwach die Weiber sind! Nun soll ich in ein Verlies! Ins erste beste! Da haben wir's! Eine Nacht ist bald vorüber, und morgen aufs Rad! An den Galgen! Mein Gott! Mein Gott! Sei
    barmherzig mit mir!«
    Ohne auf sein Gejammer zu hören – an dergleichen mochte man hier ja gewöhnt sein –, nahmen zwei Wärter den armen Bonacieux in Empfang und führten ihn ab, während der Beamte rasch ein paar Zeilen zu Papier brachte und es einem dritten Wärter übergab.
    Bonacieux schloß die ganze Nacht kein Auge. Die Zelle war zwar nicht die schlechteste, aber die Unruhe, die ihn folterte, war zu groß. Beim geringsten Geräusch fuhr er zusammen, blieb die ganze Nacht auf seiner Pritsche hocken, und als das erste Tageslicht in seine Zelle fiel, war es ihm, als sei die Morgenröte in Leichenschwarz getaucht. Plötzlich hörte er, daß die Riegel knarrten, und war mit einem jähen Sprung auf den Beinen, glaubte er doch nicht anders, als daß man ihn aufs Schafott schleppen wolle. Als er aber sah, daß derselbe Beamte kam, der ihn gestern verhört hatte, wäre er ihm vor Freude fast um den Hals gefallen, trotzdem er sich nicht allein, sondern in Gesellschaft eines andern befand, der ganz wie sein Adlatus
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    aussah.
    »Ihre Sache hat sich seit gestern abend sehr verwickelt, mein Lieber«, sagte der Kommissar zu ihm. »Ich rate Ihnen in Ihrem eigenen Interesse, die volle Wahrheit zu sagen, denn bloß durch Reue können Sie den Kardinal für sich günstig stimmen.« –
    »Aber ich will ja gern alles bekennen«, rief Bonacieux, »das heißt, soviel ich weiß; also fragen Sie, bitte!« – »Erstens: Wo ist Ihre Frau?« – »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß man sie mir entführt hat.« – »Ja, aber seit gestern nachmittag fünf Uhr ist sie entwischt, und Sie haben ihr dazu verholfen.« – »Meine Frau entwischt?« rief Bonacieux, »ach, die Unglückliche! Aber, auf Ehre und Gewissen, meine Schuld ist das nicht.« – »Was hatten Sie denn an dem Tage solange mit Herrn d'Artagnan, Ihrem Nachbar, zu verhandeln?« – »Ach, Herr Kommissar, das ist freilich wahr, und ich bekenne, daß ich unrecht gehandelt habe; bei Herrn d'Artagnan bin ich gewesen.« – »Welchen Zweck verfolgten Sie mit Ihrem Besuch?« – »Ich bat ihn, mir meine Frau suchen zu helfen. Ich glaubte, mich um sie kümmern zu dürfen, dem Anschein nach habe ich mich hierin geirrt und bitte nur, mir dies nicht anzurechnen.« – »Was hat Ihnen Herr d'Artagnan geantwortet?«
    »Er hat mir seine Hilfe versprochen. Ich habe aber bald gemerkt, daß er mich nur an der Nase herumführte.«
    »Sie wollen der Justiz mit Ihrer Aussage eine Nase drehen, mein Lieber! Herr d'Artagnan hat einen Pakt mit Ihnen
    geschlossen und daraufhin die Polizisten, die ihre Frau arretiert hatten, überfallen und verjagt und Ihre Frau irgendwohin in Sicherheit gebracht.« – »Herr d'Artagnan hätte meine Frau entführt? Na, so was! Wie kommen Sie darauf?« –
    »Glücklicherweise ist Herr d'Artagnan in unsern Händen, und Sie sollen ihm gegenübergestellt werden.« – »Ei, was Besseres könnte mir gar nicht passieren!« rief Bonacieux. »Mir soll es nur

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