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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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konnten, hätte diese adligen Kameraden des gemeinen Soldaten selbst unter dem strengsten Inkognito verraten. Hinter ihnen ritten die bis an die Zähne bewaffneten vier Pagen.
    Bis Chantilly ging alles vorzüglich. Dort trafen sie in der achten Morgenstunde ein. Da sie Appetit hatten, wurde vor einer Herberge gehalten, dem Schild nach »Zum heiligen Martin«, denn es stellte den Heiligen dar, der einem Armen die Hälfte seines Mantels reicht. Den Pagen wurde befohlen, die Pferde nicht abzusatteln und sich zu sofortigem Wiederaufbruch bereit zu halten. Darauf begaben sie sich in die Gaststube und setzten sich an den gemeinsamen Tisch. Ein eben aus Dammartin
    angekommener Gast war schon beim Essen. Er fing eine
    Unterhaltung an mit ein paar Worten über den Regen und die schöne Witterung; die vier Reisenden gaben ihm Antwort; der Unbekannte brachte die Gesundheit der Reisenden aus, und sie erwiderten seine Artigkeit. Als aber Mousqueton mit der Meldung hereinkam, die Pferde seien gesattelt, und sie sich vom Tisch erhoben, brachte der Fremde dem Kardinal ein Wohl aus und forderte Porthos auf, mit ihm anzustoßen; Porthos
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    erwiderte, er werde der Aufforderung gern entsprechen, wenn der Fremde seinerseits mit ihm auf die Gesundheit des Königs trinken wollte. Der Fremde rief, er kenne keinen andern König als den Kardinal, worauf Porthos ihm sagte, er habe sicher einen Schluck zuviel getrunken. Der Fremde riß den Degen aus der Scheide. »Du hast eine Dummheit gemacht, Porthos«, sagte Athos, »es läßt sich aber nicht mehr rückgängig machen; stich den Mann nieder und komm uns so schnell wie möglich nach!«
    Daraufhin stiegen die drei andern zu Pferd und ritten mit verhängten Zügeln weiter, während Porthos seinem Gegner versprach, ihn nach allen Regeln der Kunst abzutun... »Das wäre Nummer eins, der unterwegs bleibt«, meinte Athos. – »Weshalb der Mensch nur gerade Porthos von uns allen zum Zielpunkt seines Angriffs genommen hat?« fragte Aramis. – »Weil Porthos von uns allen am lautesten gesprochen und der Fremde ihn für unsern Anführer gehalten hat«, meinte d'Artagnan. – »Ich hab's ja schon immer gesagt«, murmelte Athos, »dieser Gascogner Junge ist ein wahrer Weisheitsbrunnen.«
    In Beauvais wurde zwei Stunden Rast gemacht, um die Pferde verschnaufen zu lassen und auf Porthos zu warten. Als er aber nach dieser Zeit sich noch nicht sehen ließ, machten sie sich wieder auf den Weg. Etwa eine Stunde hinter Beauvais, dort, wo sich die Straße zwischen Dämmen verengt, trafen sie auf annähernd zehn Leute, die sich den Anschein gaben, als ob sie mit der Ausbesserung der Straße beschäftigt seien. Ein Stück weit war sie aufgebrochen, und da Aramis in dem Schmutz für seine blanken Stiefel fürchtete, ließ er die Leute derb an. Athos wollte es ihm wehren, aber zu spät. Die Leute verhöhnten nun die drei Reiter, und, darüber außer sich, sprengte Athos auf sie ein. Da rannten die Leute zu ihrer Bude und stellten sich mit Musketen davor auf. Aramis wurde von einer Kugel in der Schulter getroffen,. Mousqueton bekam einen Schuß in den Schenkel.
    »Ein Hinterhalt!« rief d'Artagnan. »Verwahren wir unsere
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    Schiepseisen und machen wir, daß wir weiterkommen!« –
    Aramis hielt sich, seiner Wunde nicht achtend, an der, Mähne seines Rappen; Mousqueton, der sich nicht mehr aufrecht halten konnte, hatte sein Pferd laufen lassen, das jetzt hinter den Reitern hergesetzt kam. »Schön!« meinte Athos, »so haben wir wenigstens einen Reservegaul!« – »Ein Reservehut wäre mir schon lieber«, meinte d'Artagnan. »Mir ist meiner durch eine Kugel vom Kopf gerissen worden; zum Glück hatte ich meinen Brief nicht hineingesteckt!« – »Die bringen doch unsern armen Porthos um«, seufzte Aramis, »wenn er allein vorbeireiten will.«
    – »Wäre er auf den Beinen, so müßte er uns schon eingeholt haben«, sagte Athos. »Wahrscheinlich hat der Saufaus auf dem Kampfplatz seinen Rausch ausgeschlafen.«
    Sie galoppierten noch zwei Stunden weiter, obgleich die Pferde so abgetrieben waren, daß sie jeden Augenblick zu stürzen drohten. In der Meinung, den Weg ungestörter fortsetzen zu können, hatten die Reiter einen Seitenweg eingeschlagen; aber in Crevecœur erklärte Aramis, nicht mehr weiter zu können. Er hatte seine ganze Kraft aufgeboten, um bis hierher auszuhalten. Sie mußten ihn vom Pferde heben und in ein Gasthaus tragen. Hier ließen sie ihn mit Bazin zurück, von dem sie bei einem

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