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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Pikarden lernt man erst kennen, wenn man sie braucht; übrigens bin ich hier zu Hause, und das spornt mich an!«
    Ohne ein einziges Mal anzuhalten, jagten sie bis Saint-Omer.
    Hier ließen sie die Pferde verschnaufen, schlangen draußen auf der Straße ein paar Bissen hinunter, ohne die Zügel aus der Hand zu lassen, aus Furcht, daß ihnen vielleicht wieder
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    irgendein Aufenthalt zustoßen könnte. Sobald die Pferde sich ausgeruht hatten, brachen sie wieder auf. Hundert Schritte vor den Toren von Calais stürzte d'Artagnans Pferd und ließ sich nicht wieder auf die Beine bringen; aus Augen und Nase drang ihm das Blut. Mit Planchets Pferd war es nicht ganz so schlimm; es war aber auch nicht mehr vom Platz zu bringen, und so blieb d'Artagnan nichts anderes übrig, als die beiden Tiere im Stich zu lassen und die Strecke bis zum Hafen zu Fuß zurückzulegen.
    Etwa fünfzig Schritte vor ihnen ging ein Edelmann mit seinem Pagen. Planchet machte seinen Herrn auf ihn aufmerksam; er schien es sehr eilig zu haben; auf seinen Stiefeln lag fingerdicker Staub. Sobald er am Hafen war, rief er dem ersten besten Schiffer, der ihm entgegenkam, zu, ob er ihn vielleicht sofort nach England übersetzen könne.
    »Nichts leichter als das!« antwortete der Mann, der zufällig Kapitän eines Segelkutters war. »Bloß ist heute morgen Befehl gekommen, daß niemand hinüber darf, der nicht einen Paß vom Kardinal vorzuweisen hat.« – »Solchen Paß habe ich«, erklärte der Edelmann und zog ein Papier aus seiner Tasche, »da, sehen Sie!« – »Lassen Sie ihn vom Hafenkommandanten visieren«, erwiderte der Kutterkapitän, »und wenden Sie mir den Verdienst zu!« – »Wo finde ich den Hafenkommandanten?« – »In seinem Landhaus, etwa eine Viertelstunde vor der Stadt... Dort am Fuß des kleinen Hügels, das Haus mit dem Schieferdach.« – »Danke schön!« sagte der Edelmann und schlug den Weg nach der bezeichneten Örtlichkeit ein.
    D'Artagnan folgte ihm mit Planchet im Abstand weniger
    Schritte. Sobald die Stadt hinter ihnen war, stellte d'Artagnan den Fremden am Eingang zu einem kleinen Wäldchen... »Sie scheinen es mir recht eilig zu haben, Herr?« fragte er ihn. –
    »Allerdings, Herr!« – »Das ist mir recht schmerzlich«, sagte d'Artagnan, »mir geht's nämlich genau so, und darum wollte ich Sie bitten, mir den Vortritt zu lassen!« – »Bedaure!« antwortete der Edelmann, »ich habe in vierundzwanzig Stunden sechzig
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    Meilen bezwungen und muß morgen mittag in London sein.« –
    »Ich habe dieselbe Strecke in vierzehn Stunden bezwungen und muß schon morgen früh in London sein«, erklärte d'Artagnan. –
    »Sehr schlimm, Herr; aber ich bin zuerst dagewesen und werde zuerst passieren.« – »Sehr schlimm, Herr; aber ich bin zu zweit gekommen und werde zuerst passieren.« – »Im Dienst des Königs!« rief der Fremde. – »Im eigenen Dienst!« versetzte d'Artagnan. – »Aber mir scheint, Sie suchen Streit?« – »Mord und Brand, was soll das bedeuten?« – »Nichts weiter, als daß Sie mir den Paß vom Kardinal ausfolgen! Ich habe keinen und brauche einen.« – »Sie belieben wohl zu spaßen?« – »Mein Herr, ich spaße nie!« – »Dann lassen Sie mich passieren!« –
    »Sie rühren sich nicht von der Stelle!«
    »Lubin!« befahl der Edelmann seinem Pagen, »die Pistolen her!« – »Planchet!« rief d'Artagnan, »erbarme dich des Burschen, ich nehme den Herrn auf mich!«
    Planchet, durch seinen ersten Erfolg kühn gemacht, fiel über Lubin her, und da er ein sehr kräftiger Bursche war, hatte er ihn bald geworfen und setzte ihm das Knie auf die Brust... »Jetzt, Herr, ist die Reihe an Ihnen! Ich bin mit meiner Sache fertig!«
    rief er.
    Der Edelmann zog den Degen, als er Lubin stürzen sah, und fiel gegen d'Artagnan aus, merkte aber gleich, daß er es mit einem sehr gefährlichen Gegner zu tun hatte. In knapp drei Sekunden hatte er drei Stiche im Leib. »Einen für Athos, einen für Porthos, einen für Aramis!« rief d'Artagnan, als der Edelmann nach dem dritten Stich wie eine träge Masse auf den Sand stürzte. D'Artagnan glaubte, er sei tot oder wenigstens ohnmächtig und trat zu ihm, ihn nach seinem letzten Willen zu fragen. Kaum aber hatte er sich über ihn gebeugt, als der Fremde, noch im Besitz seines Degens, ihm einen Stich in die Brust versetzte mit dem Ruf: »Einen für Euch!« – »Und einen für mich! Dem letzten das Beste!« schrie d'Artagnan wütend und nagelte den Gegner mit einem

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