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Die drei Musketiere 2

Die drei Musketiere 2

Titel: Die drei Musketiere 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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meiner Heimat haben die Damen keine Kammerfrauen. Doch halt, ich weiß, was zu tun ist. Planchet, hole Aramis. Er möge sogleich kommen. Wir haben etwas sehr Wichtiges mit ihm zu besprechen.«
    »Ich begreife«, sagte Athos, »aber warum nicht Porthos? Es scheint mir, seine Marquise …«
    »Porthos’ Marquise ließe sich eher von den Schreibern ihres Mannes ankleiden, als daß sie eine Kammerfrau hielte«, sagte d’Artagnan lachend. »Überdies dürfte Kitty nicht gern in der Rue aux Ours wohnen, nicht wahr, Kitty?«
    »Ich werde wohnen, wo man will«, sagte Kitty,
    »vorausgesetzt, daß ich gut verborgen bin und man nicht weiß, wo ich mich aufhalte.«
    »Jetzt, Kitty, da wir uns trennen wollen, und du nicht mehr eifersüchtig bist …«
    »Chevalier«, sagte K itty, »nah oder fern, ich werde Euch beständig lieben.«
    »Auch ich«, sagte d’Artagnan, »auch ich werde dich stets lieben, glaube mir. Aber jetzt, antworte mir! Die Frage, die ich an dich richte, liegt mir sehr am Herzen. Hast du nie von einer jungen Frau ge hört, die man eines Nachts wegführte?« – »Halt
    … Oh! Mein Gott, Chevalier, liebt Ihr diese Frau noch?« –
    »Nein, einer meiner Freunde liebt sie – Athos, den du hier siehst.« – »Ich!« rief Athos mit dem Ausdruck eines Menschen, der auf eine Natter getreten ist. – »Allerdings, Ihr«, erwiderte d’Artagnan, Athos die Hand drückend. »Ihr wißt wohl, wie sehr 68
    wir an dem Schicksal der guten Madame Bonacieux teilnehmen.
    Überdies wird Kitty nichts ausplaudern. Nicht wahr, Kitty? Du begreifst, mein Kind, es ist die Frau des abscheulichen Kerls, den du bei deinem Eintritt unten an der Tür gesehen hast.« – »O
    mein Gott!« rief Kitty, »Ihr erinnert mich an meine Angst.
    Wenn er mich nur nicht erkannt hat!« -»Wieso?« – »Er ist zweimal zu Mylady gekommen.« – »Um welche Zeit?« – »Vor etwa vierzehn oder achtzehn Tagen.« – »Ganz richtig.« – »Und gestern abend ist er wieder dagewesen.« – »Gestern abend?« –
    »Ja, einen Augenblick, ehe Ihr selbst gekommen seid.« – »Mein lieber Athos, wir sind von einem Netz von Spähern umgeben!
    Und du glaubst, er habe dich erkannt, Kitty?« – »Ich zupfte meine Haube herunter, als ich ihn erblickte, aber vielleicht war es zu spät.« – »Geht hinab, Athos, man mißtraut Euch weniger als mir, und seht, ob er immer noch vor der Tür steht.«
    Athos ging hinunter und kam sogleich wieder zurück.
    »Der Krämer ist fort«, sagte er, »und das Haus ist
    geschlossen.« – »Er wird sich ohne Zweifel entfernt haben, um zu melden, daß alle Tauben im Schlag sind.« – »Gut! Aber wir wollen ausfliegen«, sagte Athos, »und nur Planchet hier lassen, uns Nachricht zu bringen.« – »Noch eine Minute! Aramis, nach dem wir geschickt haben!« – »Das ist richtig, erwarten wir Aramis.«
    Im selben Augenblick trat Aramis ein. Man setzte ihm die Sache auseinander und sagte ihm, daß er unter seinen hohe n Bekannten einen Platz für Kitty suchen müsse.
    Aramis dachte einen Augenblick nach und erwiderte dann errötend: »Wird Euch wirklich ein großer Dienst dadurch erwiesen?«
    »Ich werde Euch mein ganzes Leben dafür dankbar sein.«
    »Nun wohl! Madame de Bois-Tracy hat mich für eine ihrer Freundinnen, die, glaube ich, in der Provinz wohnt, um eine Kammerfrau gebeten, und wenn Ihr mir für das Mädchen bürgen könnt, d’Artagnan …«

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    »Gnädiger Herr«, rief Kitty, »ich werde gewiß der Person, die es mir ermöglicht, Paris zu verlassen, mit Leib und Seele ergeben sein.«
    »Dann geht die Sache vortrefflich«, sagte Aramis.
    Er setzte sich an einen Tisch, schrieb ein paar Worte, versiegelte sie mit seinem Ring und händigte das Billett Kitty aus.
    »Du weißt nun, mein Kind«, sagte d’Artagnan, »daß es hier für uns genauso gefährlich ist wie für dich. Wir müssen uns jetzt trennen, werden uns aber in schöneren Tagen wiedersehen.«
    »Wo und wann wir uns auch wiedersehen werden«, sagte Kitty, »Ich werde Euch ebenso innig lieben, wie ich Euch he ute liebe.«
    Aramis kehrte in seine Wohnung zurück, während Athos und d’Artagnan den Saphir anzubringen suchten.
    Wie unser Gascogner vorausgesehen hatte, bekamen sie leicht dreihundert Pistolen auf den Ring. Ja, der Jude sagte ihnen, daß, wenn sie ihm denselben verkaufen würden, er ihnen, da er ganz prächtig zu Ohrringen passe, die er besitze, bis zu fünfhundert Pistolen dafür geben könnte.
    Athos und d’Artagnan brauchten als rührige

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