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Die drei Musketiere 2

Die drei Musketiere 2

Titel: Die drei Musketiere 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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entlang, und die Unermeßlichkeit seiner Träume verlor sich in der
    Unermeßlichkeit des Ozeans. So kam er in langsamem Schritt auf einen Hügel, von dessen Höhe aus er hinter einer Hecke sieben Männer erblickte, die sich bei dem zu dieser Jahreszeit so seltenen Sonnenschein in den Sand gelagert hatten und von leeren Flaschen umgeben waren. Vier dieser Männer waren unsere Musketiere, die sich zurechtgesetzt hatten, dem Vorlesen eines Briefes zu lauschen, der einem von ihnen soeben zugekommen war. Dieser Brief war so wichtig, daß seinetwegen Karten und Würfel, die auf einer Trommel lagen, im Stich gelassen wurden.
    Die drei anderen waren damit beschäftigt, eine ungeheure Flasche Bordeauxwein aufzumachen. Das waren die Diener dieser Herren.
    Der Kardinal befand sich, wie gesagt, in finsterster Laune, und in dieser Gemütsverfassung war nichts mehr geeignet, seinen Widerwillen zu steigern, als wenn er andere heiter sah.
    Zudem bildete er sich sonderbarerweise immer ein, gerade die Ursache seiner Verstimmung veranlasse die Heiterkeit der anderen. Er gab La Houdinière und Cahusac ein Zeichen, anzuhalten, stieg vom Pferd und näherte sich den verdächtigen Lachern. Dabei hoffte er, daß, da der Sand seine Schritte dämpfte und die Hecke ihn verdeckte, es ihm möglich sein würde, einige Worte dieser Unterhaltung zu vernehmen, die ihm so interessant erschien. Zehn Schritte von der Hecke entfernt erkannte er den gascognischen Dialekt, und da er bereits wußte, 168
    daß die Leute Musketiere waren, so zweifelte er nicht daran, daß er in den drei anderen die Unzertrennlichen, wie man sie nannte, vor sich hatte, nämlich Athos, Porthos und Aramis.
    Man kann sich denken, daß diese Entdeckung sein Verlangen, das Gespräch mitanzuhören, nur noch steigerte. Seine Augen nahmen einen eigentümlichen Ausdruck an, und schleichend wie eine Katze trat er an die Hecke heran, aber er hatte noch nicht mehr als unbestimmte Silben ohne Zusammenhang erhaschen können, als ein kurzer, lauter Ruf ihn erbeben machte und die Aufmerksamkeit der Musketiere erregte.
    »Offizier!« schrie Grimaud.
    »Ich glaube gar, Ihr sprecht, Dummkopf«, sagte Athos. indem er sich auf einen Ellenbogen stützte und Grimaud mit flammendem Blick durchbohrte.
    Grimaud fügte denn auch kein Wort mehr hinzu, sondern beschränkte sich darauf, mit dem Zeigefinger nach der Hecke hin zu deuten und durch diese Bewegung die Anwesenheit des Kardinals und seines Gefolges anzuzeigen.
    Mit einem Satz waren die vier Musketiere auf den Beinen und grüßten ehrerbietig.
    Der Kardinal schien wütend.
    »Es scheint, die Herren Musketiere stellen Wachen aus!«
    sagte er. »Kommen die Engländer denn auf dem Landweg, oder betrachten sich die Musketiere als höhere Offiziere?«
    »Monseigneur«, erwiderte Athos, denn inmitten des
    allge meinen Schreckens hatte er allein die Ruhe und die Kaltblütigkeit bewahrt, die ihn nie verließen. »Monseigneur, wenn die Musketiere nicht im Dienst sind, oder wenn ihr Dienst vorüber ist, so trinken und würfeln sie, und sie sind dann für ihre Diener sehr hohe Offiziere.«
    »Diener!« brummte der Kardinal, »Diener, die den Auftrag haben, ihre Herren zu benachrichtigen, wenn jemand kommt, sind keine Diener, sondern Schildwachen.«

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    »Eure Eminenz sieht aber wohl, daß, wenn wir diese
    Vorsichtsmaßregel nicht angewendet hätten, uns das
    Mißgeschick zugestoßen wäre, Euch vorübergehen zu lassen, ohne Euch unsere Ehrfurcht zu bezeugen und unseren Dank darzubringen, für die Gnade, die Ihr uns durch unsere Vereinigung erwiesen habt. D’Artagnan«, fuhr Athos fort, »Ihr habt vorhin die Gelegenheit herbeigewünscht, Monseigneur Eure Dankbarkeit auszudrücken, diese Gelegenheit ist jetzt da, benützt sie!«
    Diese Worte wurden mit jenem unerschütterlichen Gleichmut gesprochen, der Athos in den Stunden der Gefahr auszeichnete, und mit jener außerordentlichen Höflichkeit, die ihn in gewissen Augenblicken zu einem König machten, der majestätischer erschien als mancher König von Geburt.
    D’Artagnan trat näher und stammelte einige Worte des Dankes, die indes unter den finsteren Blicken des Kardinals bald erstarben.
    »Gleichviel, Messieurs«, fuhr der Kardinal fort, »ich liebe es nicht, wenn einfache Soldaten, die den Vorzug haben, in einem privilegierten Corps zu dienen, so die großen Herren spielen.
    Die Disziplin ist für sie die gleiche wie für jedermann.«
    Athos ließ den Kardinal seinen Satz vollständig aussprechen,

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