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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Salons. Mit einem Seufzer ließ er ihre Hand los – und dieser Seufzer war laut genug gewesen, um von den nächsten Damen und Höflingen gehört zu werden. Madame seufzte auch, aber ganz leise; doch war dieser leise Seufzer um so verhängnisvoller für die Ruhe des Königs.
    Man sah darauf den König sehr zerstreut zurückkehren und erst aus seinen tiefen Gedanken erwachen, als Colbert, der Intendant, sich ihm näherte und leise ein paar Worte sprach. Der König sah auf, nickte und trat dann lächelnd zu dem Oberintendanten Fouquet, der sich mit Lord Buckingham unterhielt. – »Verzeihung,wenn ich Ihr Gespräch unterbreche,« sagte Ludwig, »aber ich bedarf Ihrer, Herr Fouquet.« – »Ich stehe meinem Könige stets zur Verfügung,« antwortete Fouquet. – »Auch Ihre Kasse?« fragte der König lachend. – »Die in erster Linie,« erwiderte der Minister gelassen.
    »Nun, Herr Fouquet,« sagte der König, »ich beabsichtige in Fontainebleau ein großes Fest zu veranstalten, das vierzehn Tage dauern soll, und dazu brauche ich –« er stockte und warf einen Seitenblick auf Colbert – »dazu brauche ich vier Millionen.« – »Vier Millionen,« antwortete Fouquet und verneigte sich. Dabei preßte er die Finger so fest auf die Brust, daß die kostbare Spitze seines Jabots zerriß. »Und wann, Majestät?« – »Sobald als möglich.« – »Man braucht Zeit –« sagte Fouquet, und als er den triumphierenden Blick sah, der in Colberts Augen aufleuchtete, setzte er kalt hinzu, »um eine solche Summe abzuzählen. An je einem Tage kann nur eine Million gezählt werden.« – »Also vier Tage,« sagte Colbert. – »Meine Beamten tun Wunder, wenn es einen besonderen Dienst gilt,« antwortete Fouquet lächelnd. »Sie sollen das Geld in drei Tagen haben.« – Colbert erblaßte, Fouquet verneigte sich und schritt, den Tod im Herzen, hinaus.
    Er befahl sofort seinen Wagen und fuhr in seinen Palast, wo Aramis ihn schon erwartete. Er saß im samtnen Schlafrock am Schreibtische, mit Briefen beschäftigt. Als er den Oberintendanten erblickte, ließ er die Feder fallen, stand auf und rief: »Sie haben wie immer verloren?« – »Mehr als immer,« war die Antwort. – »Aber Sie wissen den Verlust gut zu ertragen,« sagte Aramis. »War es heute so viel?« – Fouquet lächelte schmerzlich und ließ sich in einen Sessel fallen.»Vier Millionen,« sagte er. – »Aber soviel können Sie doch nicht verspielt haben?« rief Aramis erstaunt, denn eine solche Summe zu hören, hatte er nicht erwartet. – »Doch. Colbert war mein Partner,« antwortete der Minister mit unheimlichem Lächeln.
    »Jetzt verstehe ich,« sagte d'Herblay. »Und auf Colberts Rat hin verlangt der König diese Summe.« – »Mit höchsteigenem Munde hat er sie verlangt,« sprach der Oberintendant. »Mit einem holdseligen Lächeln, als ahnte er nicht im mindesten, daß er mich zugrunde richtet.« – »Eine große Summe, allerdings,« erwiderte d'Herblay. »Aber selbst eine Forderung von vier Millionen bringt Ihnen noch nicht den Untergang. Haben Sie zugesagt?« – »Was sollte ich anders tun?« sagte Fouquet. »Wenn ich das Geld nicht auftreibe, treibt Colbert es auf, und dann bin ich verloren. In drei Tagen soll's da sein. Majestät scheint es diesmal besonders eilig zu haben. Und ich weiß, es wird schwer halten, das Geld zusammenzubringen. Und gelingt es auch diesmal noch, woher das nächste Mal nehmen? Glauben Sie mir, es hat damit noch kein Ende. Wenn die Könige einmal das Geld gekostet haben, dann sind sie wie die Tiger, die Blut geleckt haben. Es wird eine Zeit kommen, wo ich sagen muß: Majestät, ich kann nicht mehr.«
    Aramis zuckte die Achseln. »Not macht erfinderisch,« sagte er. »Wenn alles verloren scheint, wird etwas Unerwartetes aufgefunden werden, und Sie sind gerettet.« – »Und wer wird dieses Unerwartete auffinden?« – »Sie selbst!« antwortete Aramis, »oder ich. Haben Sie vergessen, was ich einst zu Ihnen sagte? Solange Sie Mut haben, können Sie unbesorgt sein. Ein Mann inIhrer Stellung ist verloren, wenn er verloren sein will. Und Sie brauchen den Mut nicht sinken zu lassen.« – »Sie meinen, im entscheidenden Moment werden Sie mir zu Hilfe kommen?« fragte Fouquet. – »Ich werde dann nur meine Schuld bei Ihnen abtragen,« antwortete der Bischof. »Für heute allerdings muß ich selbst es bedauern, daß Sie schlecht bei Kasse sind, weil ich Sie um Geld bitten wollte.« – »Um wieviel?« – »Um 50 000 Livres.« – »O,«

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