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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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der Welt. Geruhen Majestät den Tag zu bestimmen.« – »Heute über einen Monat. Und bis dahin wünsche ich Sie recht viel um mich zu sehen.« – »Sire, ich habe die Ehre, heute anIhrer Spazierfahrt teilzunehmen.« – »Schon, Herr Fouquet. Dort kommen bereits die Damen.«
    Der König eilte mit von liebendem Verlangen beflügeltem Schritt hinaus.
    Die Wagen fuhren vor, die Reitpferde stampften auf dem Pflaster des Schloßhofes. Der König ging hinunter und begrüßte seine Gattin, die eben mit Madame in einen Wagen stieg. Sein Gruß fiel ein wenig zerstreut aus, denn er erblickte die Lavallière, die mit drei anderen Ehrenfräulein in einer Kalesche Platz nahm. Die Königin befahl den Vorreitern die Richtung nach Apremont einzuschlagen. Der König schwang sich in den Sattel und blieb ein Weilchen neben dem Wagen der Prinzessinnen.
    Die Hitze war drückend, das Wetter sah noch immer drohend aus, aber da der König daran keinen Anstoß nahm, so wagte niemand, eine Befürchtung zu äußern. Madame war in guter Stimmung; denn sie fühlte, daß der König nicht seiner Gattin wegen neben ihrem Wagen ritt. Sie glaubte daher, ihn durch ihr Manöver vom verflossenen Abend wieder an sich gefesselt zu haben. Allein schon nach einer Viertelstunde empfahl sich der König mit einer anmutigen Verneigung, hielt das Pferd an und ließ die Wagen und Reiter an sich vorbeidefilieren. Erst als der Wagen der Lavallière vorüberkam, ritt er weiter. Er begrüßte die Damen und hielt sich an ihrer Seite, als plötzlich die ganze Wagenreihe halt machte. Der König fragte nach der Ursache und erfuhr, Madame habe Halt befohlen; sie wünsche zu Fuß weiterzugehen. Wahrscheinlich hoffte Madame, der König würde es verschmähen, zu Fuße neben den Ehrendamen herzugehen.
    Man befand sich mitten im Walde, an einem Kreuzungspunkte,von dem drei schöne schattige Alleen abzweigten. Maria-Theresia verließ den Wagen und gab damit für alle andern das Zeichen auszusteigen. Sie nahm den Arm ihrer Ehrendame, warf einen verdrießlichen Seitenblick auf den König und schlug einen Seitenweg ein, der zu beiden Seiten von dichtem Laub eingefaßt war. Nach der Königin stieg Madame aus und sah alsbald den Grafen von Guiche am Wagenschlag, der sich verneigte und ihr den Arm anbot. Monsieur hatte es vorgezogen, ins Bad zu gehen, und, in der festen Ueberzeugung, keinen Grund zur Eifersucht zu haben, Herrn von Guiche beurlaubt.
    Es fanden sich noch mehrere Gruppen von Herren und Damen zusammen, die sich nun rings über die lauschigen Wege des Parks verstreuten. Der König war an der Seite der Lavallière geblieben. Als der Kutschenschlag geöffnet wurde, stieg er vom Pferde und bot Luise die Hand. Die Montalais und die Tonnay-Charente entfernten sich sofort mit einer tiefen Verbeugung und begnügten sich mit der Gesellschaft der Herren Malicorne und Saint-Aignan.
    Das Gewitter kam näher; doch da der König es nicht sah, glaubte niemand das Recht zu haben, es zu sehen. Ludwig reichte der Lavallière den Arm und zog sie auf einem der Waldwege mit sich fort. Da er sah, daß der größte Teil der Gesellschaft Miene machte, ihm zu folgen, so schlug er ohne Zaudern einen schmalen Seitenpfad ein, wo ihm niemand mehr das Geleit zu geben wagte.
    Nicht weit von diesem Paar schritten zwei Männer durch den Wald. Sie schienen sich ebenfalls um das drohende Gewitter nicht zu kümmern, denn sie waren inein offenbar sehr angelegentliches Gespräch vertieft. Plötzlich zuckte ein Blitz durch die Luft, und der Donner rollte dumpf über den Wald hin. »Das Gewitter ist da, lieber d'Herblay!« rief der eine der beiden Männer. »Wollen wir zu den Kutschen zurückeilen?« – Aramis blickte umher. »O, es wird nicht so schlimm werden. Herr Oberintendant,« sagte er, »ich weiß eine Grotte in der Nähe, die uns Schutz gewährt. Folgen Sie mir.«
    Fouquet eilte hinter ihm her. Dicke Tropfen fielen schon raschelnd in das Laub. – »Sie haben den König vor der Abfahrt noch gesprochen?« fragte der Bischof. »Wie fanden Sie ihn?« – »Sehr huldvoll. Er hat sich zu meinem Feste eingeladen, mit einer Dringlichkeit, in der ich Colberts Werk erkannt habe. Es soll in einem Monat stattfinden. Es wird mich mehrere Millionen kosten.« – »Sagen wir neun,« antwortete d'Herblay. »Sechs versprach ich Ihnen – drei können Sie selbst beschaffen.« – »Ich verstehe Sie nicht,« erwiderte der Oberintendant, »vor einigen Tagen noch konnten Sie nicht einmal die 50.000 Livres an

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