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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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    »Weil ich vor einigen Tagen so arm war wie Hiob, jetzt aber reicher bin als der König.« – »Ich weiß, Sie werden Ihr Wort halten und Ihr Geheimnis nicht brechen,« versetzte der Minister, »reden wir also nicht mehr davon.«
    In diesem Augenblick geschah ein heftiger Donnerschlag. – »Ich sagte es ja,« rief Fouquet, »zurück zu den Kutschen!« – »Dazu ist es zu spät,« antwortete Aramis. »Mit wenigen Schritten sind wir bei der Grotte.« – Eine Regenflut prasselte auf das Laubdach des Waldes herab, und rasch begannen die Tropfen durchzusickern.»Hier ist die Grotte,« sagte der Bischof. »Doch still, ich höre Stimmen.« – »Nur hinein in den Schlupfwinkel, sagte Fouquet, bückte sich und trat in die kleine Steinhöhle, die, halb verborgen, im Gesträuch sich öffnete, »wer zuerst kommt, hat das Anrecht.«
    »Wahrhaftig,« murmelte Aramis, »dort kommt ein Herr und eine Dame – aber sie wissen nichts von dem Vorhandensein unserer Grotte, denn der Herr späht nur nach einem dichten Baum aus. Meiner Treu, Herr Fouquet, es ist der König mit Fräulein von Lavallière.«
    »Verstecken Sie sich,« flüsterte der Minister, »vielleicht fügt es der Zufall, daß sie in unserer Nähe stehenbleiben. Es wäre immerhin interessant zu hören, was Seine Majestät der kleinen Luise zu sagen hat.«
    In der Tat machte Ludwig unter einer dicken, breitästigen Eiche unmittelbar neben der Grotte halt, in der Fouquet und Aramis Schutz gesucht hatten. Er hielt den Arm der Lavallière unter dem seinigen und beschützte sie mit seinem breiten Hute, obwohl große Tropfen sein Haar benetzten. – »Mein Fräulein,« sagte er, »ich bedaure aufrichtig, Sie von der Gesellschaft fortgeführt zu haben. Sie sind bereits durchnäßt. Ist Ihnen kalt? Sie zittern –« – »Aus Furcht, Sire, meine Abwesenheit könnte übel gedeutet werden.« – »Ich würde Ihnen den Vorschlag machen, zu den Kutschen zurückzukehren, doch urteilen Sie selbst; ob es in diesem Augenblick möglich ist, auch nur einen Schritt zu tun. Und wie sollte man es zu Ihrem Nachteil auslegen, daß Sie bei mir sind? Bin ich nicht der König von Frankreich und der erste Kavalier des Reiches?« – »Gewiß, Sire,« sagte die Lavallière, »und es ist eine große Ehre für mich. Ich fürchte auch nicht um meinetwillen die üble Nachrede,sondern nur Ihretwillen –« – »Ich verstehe Sie nicht,« sagte der König lächelnd. – »Haben denn Majestät schon vergessen, was sich gestern bei Madame ereignet hat?« – »O, erinnern Sie mich nicht daran! Doch ja, erinnern Sie mich, denn dies war die Ursache, weshalb Sie mir schrieben, und für diesen Brief danke ich Ihnen immer wieder.«
    Die Lavallière lächelte. – »O, Sire,« sagte sie dann, »es regnet in Strömen, und Sie stehen entblößten Hauptes da.« – »Sprechen wir doch nur von Ihnen, mein Fräulein,« entgegnete Ludwig. – »O, ich bin ein Mädchen vom Lande und an jedes Wetter gewöhnt,« versetzte Luise, »auch kann es meinen Kleidern, wie Majestät sehen, nicht viel Schaden zufügen.« – »In der Tat, Fräulein, ich habe schon bemerkt, daß Sie alles Ihrer Person, nicht Ihren Toiletten verdanken. Sie sind gar nicht kokett, und das gefällt mir vor allem an Ihnen.« – »Ich bin nicht reich,« antwortete Luise offenherzig. – »Also lieben Sie doch das Schöne?« fragte Ludwig. – »Ich finde nur das Erreichbare schön,« antwortete sie. »Alles, was für mich zu hoch ist –«
    »Nichts soll für Sie zu hoch sein,« sagte der König. »Ich werde dafür sorgen, daß Sie an meinem Hofe eine Ihnen gebührende Stellung einnehmen.« – »O, Sire, lassen Sie doch alles wie es ist,« antwortete die Lavallière. »Meine Wünsche waren erfüllt, als mir die Ehre zuteil wurde, in der Hofhaltung Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Orléans aufgenommen zu werden. Lasten Sie mich in meiner Mittelmäßigkeit! Nehmen Sie nicht meinen Gefühlen das freudige Bewußtsein der Uneigennützigkeit!« – »Welche herrliche, edle Sprache!« rief der König.
    »Das ist wahr,« flüsterte Aramis dem Oberintendanten zu, »er ist nicht daran gewöhnt.« – »Es ist oft eine schlaue Berechnung, sich vor einem König uneigennützig zu zeigen,« meinte Fouquet. – »Das dachte ich eben auch,« sagte Aramis. »Wollen Sie nicht uneigennützig sein und dem König Ihren Platz anbieten?« – »Ich will im Gegenteil weiter

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