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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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in die Geheimnisse eines gewissen Ordens so vollständig eingeweiht waren. Sie haben mir das nicht erklärt, und wir sind doch so alte gute Freunde.«
    »Werteste Frau von Chevreuse,« entgegnete d'Herblay,»trotzdem haben wir jetzt aber nicht mehr dieselben Interessen wie einstmals. Wie ist es Ihnen denn überhaupt gelungen, meine Adresse zu ermitteln?« – »Ich war neugierig, Chevalier,« antwortete Frau von Chevreuse. »Ich wollte wissen, was Sie jenem Franziskaner waren, mit dem ich zu tun hatte und der auf so sonderbare Weise gestorben ist. Als wir auf dem Kirchhof von Fontainebleau zusammentrafen, hat unsere Teilnahme für den armen Mönch uns beide so völlig unpersönlich gestimmt, daß wir ganz vergaßen, uns auszusprechen. Als wir uns getrennt hatten, tat es mir leid, und ich stellte Nachforschungen an – ich wußte ja, daß Sie ein Freund Fouquets seien, und so suchte ich Sie bei ihm.«
    »Ein Freund – das sagt zuviel, Madame,« antwortete d'Herblay. »Ein armer Priester, den er begünstigt und der ihm deshalb treu ergeben ist.« – »Und den er zum Bischof gemacht hat,« fuhr Frau von Chevreuse fort; »für ihn haben Sie auch Belle-Ile zur Festung gemacht.« – »O nicht doch,« unterbrach Aramis sie lächelnd, »alles Kriegerische habe ich verlernt, seit ich ein Mann der Kirche bin.« Sie antwortete mit einem vielsagenden Lächeln. – »Genug! meinen Brief haben Sie in Saint-Mandé erhalten, wie ich sehe. Freuen wir uns gegenseitig, daß wir uns als gute alte Freunde wiedergefunden haben! Was brauche ich Ihnen da Schritt für Schritt aufzuweisen, wie ich Ihre Spur entdeckte? Sie hatten ja auch gar keine Ursache, sich vor mir zu verbergen, lieber Aramis. Und nun,« setzte sie hinzu, nachdem beide ein diplomatisches Lächeln getauscht hatten, »lassen Sie mich von der Angelegenheit sprechen, die ich mit Ihnen zu verhandeln habe.«
    Er verneigte sich leicht und antwortete: »Es betrifftjenen Franziskaner, nicht wahr? Nun, was hatten Sie mit ihm?« – Sie sah ihn an, als wollte sie sagen: »Das wissen Sie jetzt jedenfalls ebensogut wie ich.« Aber sie antwortete nicht auf seine Frage, sondern stellte eine andere: »Sie wissen, daß meine Kinder mich zugrunde gerichtet haben?« – »O, welch ein Unglück, Herzogin!«
    »Ja, mein Kredit ist erschöpft, bei Hofe darf ich mich nicht mehr sehen lassen, Freunde habe ich keine mehr, und wenn ich nicht eine gewisse Pension bezogen hätte –«
    »Vom Orden der Jesuiten?« warf Aramis ein. – »Ja. Der General, eben jener Franziskaner, ließ sie mir auszahlen. Ohne diese Pension wäre ich der Armut preisgegeben. Dafür mußte ich nun aber zum Schein auch Dienste leisten, und ich wurde beauftragt, für den Orden zu reisen. Sie begreifen, es war nur Formalität. Dennoch reicht diese Pension nicht aus, mein Landgut Dampierre wohnlich herzurichten und aus der Hand meiner Gläubiger, die es völlig mit Beschlag belegt haben, zu lösen.« – »Und die Königin-Mutter, die Ihnen so viel Dank schuldig ist, sieht das alles gleichgültig mit an?« fragte Aramis. »Haben Sie nicht versucht, sich wieder in Gunst zu setzen?« – »Der junge König hat die Antipathie geerbt, die sein Vater gegen mich hegte. Doch weiter! Ich kam also als Reisende des Jesuitenordens nach Fontainebleau – jener Franziskaner hatte mich hinbestellt. Sie wußten doch wohl, daß er der General des Jesuitenordens war?« – »Ich habe es vermutet, Herzogin.« – »Woher kennen Sie ihn denn?« – »Ich habe mit ihm zusammen in Parma Theologie studiert – wir wurden Freunde, doch sind wir später nicht mehr zusammengekommen, bis wir uns nach vielen, vielen Jahren in Fontainebleau wiedersahen.« – »Und ganzdurch Zufall?« fragte die Herzogin lauernd. »Zufällig an demselben Tage, wo so viele Reisende des Ordens dort zusammentrafen?« – »Ganz durch Zufall,« erwiderte Aramis ruhig. »Ich war zu einer Audienz beim König beschieden, die mir Herr Fouquet vermittelt hatte, und auf dem Wege begegnete ich dem Franziskaner. Ich erkannte ihn – er war sehr krank und ist ja dann auch in meinen Armen gestorben.«
    »Und hinterließ Ihnen eine so große Macht,« murmelte Frau von Chevreuse, »daß Sie in seinem Namen unbeschränkte Befehle erteilen.« – »Er trug mir nur einige Besorgungen auf,« erwiderte d'Herblay. – »Auch etwas für mich?« – »Ja. Ich sollte 12 000 Livres an Sie auszahlen lassen. Sie haben die Summe doch inzwischen erhalten?« – »Allerdings. O, lieber d'Herblay,

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