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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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man hat mir gesagt, Sie hätten die Weisung mit einer solchen Bestimmtheit und in so geheimnisvoller Weise erteilt, daß man Sie allgemein für den Nachfolger des Generals hält.« – Aramis errötete leicht. – »Ich erkundigte mich daraufhin beim König von Spanien und erfuhr, daß jeder neue Jesuitengeneral von ihm ernannt werden und Spanier sein muß. Sie sind kein Spanier und auch nicht vom König von Spanien ernannt worden.«
    »Da sehen Sie also, daß Sie im Irrtum waren,« sagte Aramis. – »Nun ja, allein ich weiß auch, daß Sie Spanisch sprechen, drei Jahre in Flandern und fünf Monate in Madrid gelebt haben. Das genügt, um berechtigt zu sein, sich in Spanien naturalisieren zu lassen, wenn man nur will, und,« setzte sie in bedeutungsvollem Tone hinzu, »ich bin gut angeschrieben beim König von Spanien.« – »Ich nicht schlecht,« antwortete Aramistrocken. »Ich danke Ihnen, Herzogin.« – Sie schwieg verdrießlich. »Ich hätte Ihnen gern einen Dienst erwiesen,« sprach sie dann, »weil ich nämlich auch an Sie eine Bitte habe. Ich brauche Geld, um die Schuldenlast zu tilgen, die auf meinem Gute Dampierre lastet.« – »Wieviel?« – »O, keine kleine Summe.« – »Schlimm! Ich bin nicht reich, wie Sie wissen.« – »Sie nicht – aber der Orden, und wenn Sie General gewesen wären –« – »Jenun, ich bin es doch einmal nicht.« – »Immerhin haben Sie Herrn Fouquet zum Freunde.«
    »Herr Fouquet,« antwortete d'Herblay, der wohl wußte, daß sie nun auf den Punkt gekommen war, auf den sie die Unterredung hatte hinlenken wollen, »ist sogut wie zugrunde gerichtet.« – »Ich hörte, aber ich glaube es nicht,« erwiderte sie, »denn ich besitze einige Briefe vom Kardinal Mazarin, die über gewisse sonderbare Rechnungen aufklären, über entlehnte Gelder, verkaufte Renten, kurz, ich erinnere mich nicht genau. Nur das eine steht fest, nach diesen Briefen Mazarins hat der Oberintendant 13 Millionen der Staatskasse entnommen. Eine heikle Geschichte!«
    »Solche Briefe haben Sie?« fragte Aramis, »und haben Herrn Fouquet nichts davon mitgeteilt?« – »Lieber Aramis, solche Dinge verschweigt und verwahrt man, um erst an einem Tage der Not damit herauszurücken.« – »Und dieser Tag der Not ist nun gekommen?« – »Ich verhehle es nicht.« – »Und Sie müssen, so schwer es Ihnen wird, zu dieser Hilfsquelle greifen,« fuhr Aramis fort, »um sich Geld zu verschaffen.« – »Ich brauche Geld. Doch wenn ich Böses hätte tun wollen,« sagte Frau von Chevreuse, »so hätte ich, statt den Ordensgeneral oder Herrn Fouquet um die 500 000 Livreszu bitten, die ich haben muß –« – »500 000 Livres!« rief Aramis.
    »Finden Sie das viel? Soviel brauche ich für Dampierre mindestens,« antwortete die Herzogin. »Statt also Sie oder den Oberintendanten zu bitten, hätte ich bloß zur Königin-Mutter zu gehen brauchen. Mit meinen Briefen wäre ich vorgelassen worden. Und von ihr hätte ich das Geld bekommen. Woran denken Sie?« – »Ich addiere,« sagte Aramis. – »Und Herr Fouquet subtrahiert. Ich versuche zu multiplizieren. Nun, wir drei Rechenmeister,« sagte sie lachend, »werden uns doch wohl verständigen können. Antworten Sie! Ist's ja oder nein?«
    »Madame, es sollte mich sehr wundern, wenn Herr Fouquet zur Stunde noch über 500 000 Livres verfügte,« erwiderte Aramis kalt, »und sicherlich wird die Königin-Mutter für Sie tun, was der Oberintendant nicht tun kann.« – »Sie sagen also nein? Soll ich etwa selbst mit Herrn Fouquet über diese Briefe sprechen?« fragte Frau von Chevreuse, gleichwohl noch einmal einlenkend.
    »Wie Sie wollen,« versetzte der Prälat. »Aber Herr Fouquet fühlt sich nicht schuldig, und wäre dies auch der Fall, so würde er zu stolz sein, es einzugestehen. Sie werden ihn mit Ihrer Drohung nur beleidigen.«
    »Sie urteilen immer wie ein Engel!« sagte die Herzogin spöttisch. – »Also werden Sie Herrn Fouquet bei der Königin-Mutter denunzieren?« fragte Aramis. – »Denunzieren, o, welch häßliches Wort,« erwiderte die Chevreuse lächelnd. »Das sagt ein Diplomat? Partei nehmen gegen ihn – weiter nichts. Und bin ich bei der Königin-Mutter wieder in Gunst, so kann ich ihm allerdings gefährlich werden.« – »Herr Fouquet steht sehrgut mit dem König von Spanien, wissen Sie das?« entgegnete Aramis. – »Und infolgedessen auch mit dem Jesuitengeneral, wollen Sie sagen?« versetzte sie. »Der Orden wird mir also die Pension entziehen, die

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