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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Seiner Eminenz diktiert.« – Ludwig strich sich über die Stirn. »O, wie jung bin ich doch noch,« sagte er, »über Menschen zu regieren.«
    »Wann soll ich Eurer Majestät das Geld schicken?« – »Morgen nacht um elf Uhr. Besteht es aus gemünztem Golde?« – »Ja.« – »Schicken Sie es zum Louvre. Ich danke Ihnen, Colbert.« Und als er allein war, rief er: »Dreizehn Millionen! Es erscheint mir wie ein Traum.« Er riß das Fenster auf, um die glühende Stirn an der frischen Morgenluft zu kühlen. Die Sonne ging prachtvoll auf und färbte den Himmel purpurrot. Ihre ersten Strahlen fielen, ein goldner Schein, auf das Haupt des jungen Monarchen. – »Die Morgenröte meiner Regierung!« sprach Ludwig XIV.
    Colbert hielt Wort. Am nächsten Abend befand sich die ganze Summe von 13 Millionen im königlichen Schloß. Aber der besonnene, zielbewußte Mann wußte sich auch ein Entgelt für seine Uneigennützigkeit zusichern. Als er an diesem Tage Ludwig XIV. verließ, war er zum Kontrolleur der Finanzen ernannt, mit der Bildung einer Justizkammer betraut, die gegen die betrügerischen Finanzpächter vorgehen sollte, welche, wie Colbert sagte, schon seit zehn Jahren den Staat betrogen hätten, und außerdem auch dazu ermächtigt worden, die britische Korrespondenz in Empfang zu nehmen und zu bearbeiten. Das war viel auf einmal, niemand wußte das besser, als Colbert selbst. Er konnte sich sagen, daß die erste Stufe zur Würde eines zweiten Mazarin erklommen war.
    Er war kaum gegangen, so erhielt Ludwig XIV. ein Schreiben von Karl II. Es lautete: »Ich danke Eurer Majestät für Ihre huldvolle Antwort auf meinen Heiratsvorschlag. In acht Tagen wird Lady Henriette nach Paris abreisen. Es ist für mich eine große Freude, daß ich Sie dann noch mit größerem Recht Bruder nennen darf. Inzwischen habe ich erfahren, daß Sie Belle-Ile-en-mer unter der Hand befestigen lasten. Das ist nicht recht von Ihnen. Wir werden nie Krieg miteinander haben. Das betrübt mich. Außerdem vergeuden Sie damit viele Millionen in ganz unnützer Weise. Sagen Sie das Ihren Ministern.« – »Belle-Ile wird befestigt?!« rief Ludwig. »Die Insel ist ein Besitztum Fouquets. Sollte das eine Verschwörung sein? Das wäre der Ruin des Oberintendanten.« Er dachte einen Augenblick nach, dann rief er den Kammerdiener: »Ich hatte einmal einen Musketier-Leutnant namens d'Artagnan. Der Mann soll morgen vormittag zu mir kommen.« Der Kammerdiener verneigte sich und ging. – »Wenn Colbert meine Börse und d'Artagnan mein Schwert führt,« sagte Ludwig zu sich selbst, »dann bin ich König!«

3. Kapitel. D'Artagnan macht weiter sein Glück
     
    Als Athos nach seinem Besuch im Palais-Royal in seine Pariser Wohnung zurückkehrte, fand er dort den Grafen von Bragelonne, der sich von Grimaud das ganze englische Abenteuer hatte erzählen lassen. – Rudolf fragte seinen Vater vorwurfsvoll, warum man ihn ganz in Unkenntnis über diese Reise gelassen habe. – »Reden wir nicht weiter davon,« antwortete Athos. »Ich entschloß mich blitzschnell dazu. Ich hatte Blaisois beauftragt, dir hundert Pistolen auszuzahlen, falls du Geld brauchtest. Aber du bist ohne Geld ausgekommen.«
    »Der Prinz hatte vor drei Monaten die Güte, mich 200 Pistolen im Spiel gewinnen zu lassen.« – »Es ist mir nicht lieb, daß du spielst,« sagte Athos streng. – »Tu es auch nicht. Der Prinz ließ sich eine halbe Stunde von mir vertreten, und als er seinen Platz wieder einnahm, hieß er mich das Gewonnene behalten. Das macht der Prinz alle Woche so. Auf diese Weise bekommen alle fünfzig Ehrenkavaliere Seiner Hoheit abwechselnd mal ein Geschenk. Letztens war die Reihe an mir.« – »Du bist seit einem Monat aus Spanien zurück?« – »Ja, Herr Graf.« – »Und wo warst du diesen Monat über? Ich hoffe, nicht in Blois.« – »Nein. Ich habe die Person, auf die Sie anspielen, nicht gesehen,« antwortete Rudolf mit bebender Stimme. »Sie haben mir ja doch verboten, Fräulein von Lavallière aufzusuchen.«
    »Und daran tat ich wohl, Rudolf,« versetzte de la Fère. »Ich bin kein grausamer, ungerechter Vater, der für wahre Liebe keinen Sinn hat. Aber mir liegt deineZukunft am Herzen. Es wird Kriege geben, Rudolf; da werden feurige, junge Männer gebraucht, die frei und ledig in der Welt dastehen. Glaube mir, mein Junge. Halte alle weichen Gefühle von deinem Herzen fern. Stähle es für die Forderungen unserer Zeit. Du hast die Fähigkeit, ein ausgezeichneter, ein

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